Mittwoch, Juli 30, 2014

Was in Erfurt so geht - Kultur (1)

Kultur flaniert

(Quelle)
... am Wochenende waren wir auf einer Aktion mit diesem Namen unterwegs. An die fünfzehn Orte, an denen junge, unabhängige Kultur entsteht, hatten ihre Türen für alle Interessierten geöffnet. Die meisten davon waren im Zentrum, sonst konzentrierte es sich vor allem um den Nordbahnhof herum. Soweit das gut klingende Konzept.

Am alten Schauspielhaus Erfurt, geschlossen seit 2003

Leider war die Umsetzung mehr als mau. Die meisten Orte, die wir aus dem Angebot besuchten, waren gähnend leer. Das lag zum Teil vielleicht einfach daran, dass so gut wie kein Programm geboten wurde. Hier mal ein DJ und da mal ein Klampfenmann, aber das war es leider auch. Schade - da hätte man mehr draus machen können.
Außerdem waren wir auf dem Hügelfest des FSR Kunst der Uni Erfurt. Dort verbrachten wir einen entspannten Nachmittag mit Musik und Hängematten.

Im Garten des Institutsgebäudes für Kunst und Musik der Uni Erfurt


LEA - Lesebühne Erfurter Autoren
... bei dieser monatlich stattfindenen Literaturveranstaltung kann im Grunde jeder lesen, was er will. "Egal ob Lyrik, Short Story oder Kurzdrama – alles Selbstverfasste kann gelesen werden", heißt es im Ankündigungstext auf der Website der Eburg (siehe unten). Dass es nicht immer von Vorteil ist, wenn jeder, der sich berufen fühlt, da lesen kann, habe ich bei meiner ersten Teilnahme rasch bemerkt: das Spektrum reichte von wenig gelungener Fantasy-Literatur über typische, okaye Lesebühnentexte bis hin zu richtig guter Prosa. Letztere kam von Monika Radl, einer deutschen Autorin, die im März diesen Jahres im Wiener Klever-Verlag ihren ersten Roman Das grüne Jahr veröffentlicht hat.
Insgesamt ein literarisch durchwachsener Abend mit schönen musikalischen Passagen im tollen Hof der Eburg mitten in der Erfurter Altstadt.

Monika Radl auf der LEA-Lesung

Info: Die Eburg (eigentlich Engelsburg) ist ein Studentenzentrum, im Grunde das Erfurter Pendant zur Leipziger Moritzbastei; von Konzerten über Lesungen, Vorträge und Party findet hier eine Menge statt, auch wenn das Programm deutlich schmaler ist.

Im Hof der Eburg

Freisitze
Was es in Erfurt in Hülle und Fülle gibt, sind wunderbare Freisitze. Die Altstadt macht mit ihren vielen schmalen Gassen, Fachwerkhäusern, den vielen Kanälen und Brücken einiges her, und zwischendrin kann man überall herrlich sitzen und es sich bei einem Hefeweizen, einem Weinchen oder Hugo gut gehen lassen. Da kommt schon ein ziemlich südländisches Gefühl auf, gerade bei dem aktuellen Wetter. Nicht umsonst gibt es auch eine Gasse mit dem Straßennamen "Venedig". Man kann hier tatsächlich die Anschrift Venedig 2 in 99084 Erfurt haben.

Montag, Juli 21, 2014

Was in Erfurt so geht - Badengehen

Das Wetter fordert ja regelrecht, ihm mit Badengehen in den örtlichen Seen und sonstigen Badeanlagen zu trotzden. Und auch ohne Cossi, Kulki oder Schladi soll dies möglich sein! Also los:

Nordstrand
Eine der liebsten Badegelegenheiten der Erfurter ist der Nordstrand. Diese ehemalige Kiesgrube wurde geflutet und lädt seit den 70ern zum Planschen ein. Neben einem großzügigen Textilbadebereich mit Sandstrand gibt es auch ein Wasserski-Areal, eine Strandlounge, einen recht naturbelassenen FKK-Bereich, einen Naturlehrpfad, Beachvolleyballplätze, Spielplätze und natürlich diverse Gastronomie. Im Sommer natürlich gut besucht, aber durch die Größe verläuft sich alles ganz gut. Mit 3€ ist der Eintrittspreis okay. Leider ist die Wasserqualität nicht so der Bringer.

Der Nordstrand (Quelle)

Neue Seen im Erfurter Norden
Auch Erfurt hat sein Neuseenland! Um und zwischen den eingemeindeten Dörfern im Norden der Stadt werden schon seit vielen Jahren die ehemaligen Kiesgruben geflutet, wodurch bis ca. 2040 zwölf Baggerseen entstehen sollen, die wie ein Bogen durch Landschaft durchschneiden sollen. Einige davon sind bereits fertig (Nordstrand, Stotternheimer See, Luthersee, Sulzer See), andere werden aktuell geflutet (Schwerborner See, Großer Ringsee), in manchen Gruben wird derzeit noch Kies abgebaut. Neben dem Nordstrand ist der Stotternheimer See zu einem beliebten Ort zum Baden geworden. Auch hier wird einiges geboten: Beachvolleyball, Gastronomie, Grillplätze, Sandstrand. Leider ist auch am Stotternheimer See das Baden nicht kostenfrei.

So soll der 'Bogen' mal aussehen (Quelle)

Stadtbäder
Außerdem gibt es ein paar städtische Bäder. Da wären Die Schwimmhalle Johannesplatz im Norden und die Schwimmhalle "Roland Matthes" im Süden nahe des Stadions, beide mit einer Saunalandschaft ausgestattet. Dazu kommen noch zwei städtische Freibäder: das Dreibrunnenbad unweit des ega-Geländes und das Nordbad unweit unserer Wohnung, direkt am Nordpark. Ein Erlebnisbad hat Erfurt zu meiner Überraschung nicht; das nächste befindet sich am Stausee Hohenfelden und war bei Highfield-Besuchern aufgrund seiner damals moderaten Tageskarte immer sehr beliebt.

Donnerstag, Juli 17, 2014

Die neue Umgebung

Mit dem Stadtviertel haben wir hier wirklich Glück gehabt. In nicht mal fünf Minuten ist man am Domplatz. Ganz nah sind auch meine Arbeitsstelle und der Petersberg. Das ist ein natürlicher Berg mitten im Erfurter Stadtgebiet, quasi hinterm Dom. Da oben befindet sich eine große alte Zitadelle - und von da hat man einen sehr guten Blick über die Altstadt. Man kann von uns aus schön dorthin spazieren, die Aussicht genießen; da es viel Grün dort oben gibt, kann man sich sogar wie in einem Park vorkommen, grillen, herumliegen.

Quelle ... unten rechts: Domplatz raus, oben in der Mitte: Gutenberg Gymnasium

Nur zwei Gehminuten von der Wohnung entfernt befindet sich das Gutenberg-Gymnasium. Die jüngste Vergangenheit dieses beeindruckenden Baus lässt mich immer wieder erschauern, wenn ich daran vorbeigehe oder -fahre. Es fühlt sich seltsam an, so nah daran zu wohnen. Direkt hinter dem Schulgelände ist ein Rewe, den wir immer mal aufsuchen.

Quelle ... Das Gymnasium

Das Viertel ist ein typisches Gründerzeitviertel mit vielen sanierten Altbauten, recht viel Grün und gefühlten hundert Einbahnstraßen. Nach Nordwesten hin endet die Stadt - nicht einmal 500m von der Wohnung entfernt. Da kommen dann - ohne Mist - bewirtschaftete Felder und Gärten. In der anderen Richtung befindet sich, wie gesagt, auch ganz nah die Altstadt. Es ist schon ganz gemütlich, dieses Erfurt.

Zitadelle Petersberg

Freitag, Juli 11, 2014

Die neue Wohnung

Drei Wochen ist der Umzug mittlerweile her. Von einer herumstehenden Leiter und den Umzugskartons im Keller einmal abgesehen, sieht man den Räumen den Umzug gar nicht mehr an. In den letzten Tagen wurden die letzten Handgriffe getan: nun gibt es sogar einen Duschvorhang und Bambusrollos. 



Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden! Die knapp 70qm haben wir ziemlich optimal ausgenutzt. Gegenüber der alten Wohnung hat die neue viele Vorteile: alles wurde ordnungsgemäß saniert - es gibt keine komischen Stellen im Laminat, keine sich ablösende Tapete, außerdem gibt es nun endlich ein Fenster im Bad und schön tiefe Fensterbretter, auf die man sogar mal einen Blumentopf stellen kann. Und natürlich fällt nun auch die steile Leiter ins Obergeschoss weg, denn diesmal wohnen wir nur auf einer bescheidenen Etage ;)



Ein paar negative Aspekte habe ich leider auch schon entdeckt (der triefend feuchte Keller und die Kunststoffbadewanne, die so weich ist, dass man beim Putzen sogar mit Küchenpapier Kratzer hinterlässt). Der Balkon ist auch nicht ganz so weitläufig wie jener in Leipzig. Aber das ist alles verschmerzbar.


Samstag, Juli 05, 2014

Lebenszeichen

Liebe Kinder!

Der Umzug in die Thüringer Landeshauptstadt ist vollbracht, die Wohnung fast vollendet, die erste Arbeitswoche absolviert, das Halbfinale erreicht, nur der Duschvorhang und ein Internetanschluss fehlen noch. Wenn Letzteres am kommenden Dienstag (hopefully) behoben sein wird, geht's hier auch wieder bunter zu. Schließlich muss ich euch meine neue Wahlheimat vorstellen, den Rheinradtourbericht abschließen und generell mein 2.0-Leben wieder etwas auf Trab bringen.

Also, wir lesen uns!