Nachdem das Kaufland nun schon ein Weilchen offen hat, will ich mal ein kleines Zwischenfazit ziehen.
An der Beurteilung der Angebots- und Platzverhältnisse hat sich nichts geändert. Es ist halt einfach eng da drin, und die Lebensmittel könnten teilweise schlauer platziert sein. So sind z. B. die Maggi- und Knorr-Fix-Produkte ganz am Ende (danach kommen nur noch Drogereiwaren und Getränke sowie Eis). Wenn man sich dann doch mal für einen Auflauf à la Maggi entscheidet, muss man dann wieder ganz zum Anfang zurück, um das Gemüse zu besorgen oder dann die nötigen Milchprodukte.
Aber vor allem möchte ich etwas über den sozialen Aspekt dieser Kaufland-Filiale schreiben. Zu meiner Überraschung ist es bisher kaum zu dem typischen Supermarktphänomen gekommen, dass ein fester Kern von vorwiegend Männern mittleren bis höheren Alters biertrinkend nahe zu täglich davor "herumlungert". Das Gegenteil ist der Fall - regelrecht schleußigereske Eltern mit ziemlich kleinen Kindern sind allerorten zu sehen, einmal wöchentlich stehen drei GreenPeace-Mitarbeiter dort und werben neue Mitglieder an. Ist das schon die sich ankündigende Gentrifizierung Lindenaus?
Die Menschen, die man schnellfertig als Assis bezeichnet, gibt es aber natürlich auch. Und was machen sie? - Man findet sie ausschließlich bei Kaffee und Kuchen an den Tischen der Bäckerfiliale im Kauflandgebäude. Dort sitzt aber zudem noch eine viel interessantere Spezies: der einsame Rentner. So allmählich scheint sich der Sitzbereich dieses Bäckers zu einer Singlebörse 60+ zu mausern. Zu fast jeder Tageszeit kann man beobachten, dass die meisten der Vierertische dort mit jeweils nur einer Person besetzt sind, im Rentenalter, ein Stück Torte und eine Tasse Kaffee vor sich. Ich könnte gar nicht sagen, ob die älteren Damen oder die rüstigen Herren überwiegen. Aber hoffentlich sitzen einige davon bald zu zweit an so einem Tisch :)
1 Kommentar:
hartz iv bei kaffee und kuchen, statt kippe und bierchen? DAS ist die gentrifizierung!
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