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Marcus Roloff, Tim Helbig |
Der Lese-Frühling begann im April mit der zwölften Ausgabe von
In guter Nachbarschaft. In Kooperation mit dem Kunstverein Jena las der Frankfurter Autor
Marcus Roloff in der Jenaer Galerie Stadtspeicher. Die Veranstaltung fand außerdem im Rahmen der langen Nacht der Museen statt. Roloffs Gedichte sind häufig Auseinandersetzungen mit Gemälden, Grafiken und Skulpturen oder gar Museen. Begleitet wurde er vom Jenaer Elektroakustiker
Tim Helbig - das ergänzte sich hervorragend.
Am 23. April las
Christoph Hein im Haus Dacheröden, Erfurts neuem Literaturhaus, betrieben vom Erfurter Herbstlese e.V. Er trug einem großen Publikum, dessen Altersschnitt ich drastisch senkte, einen Ausschnitt aus seinem neuesten Roman "Trutz" vor. Für Kulturrentner zur besten Sonntagsmatineezeit war das hörbar amüsant, für mich eher eine Zumutung. Das altersmilde Werk eines großen Schriftstellers, voller Dichterklischees und billigen Gags... Mit altehrwürdigen Herren ging es am 12. Mai weiter.
Volker Braun las in der Thalia-Buchhandlung Jena - und der Liebste moderierte. Die gut besuchte Lesung kam gut an, Braun las quer aus seinem neuen Lyrikband, dem ersten seit elf Jahren.
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Johanna Wieser und Luca Kieser |
Besuch aus Österreich gab es im Mai. Johanna Wieser, eine der Herausgeberinnen der Wiener Literaturzeitschrift
JENNY, war mit der aktuellen Ausgabe auf Lesereise durch Deutschland. Begleitet wurde sie von den Autoren
Helene Bukowski, Max Oravin, Frank Ruf und
Luca Manuel Kieser. Die vier lasen im Kunsthaus Erfurt, einer Galerie in der Altstadt. Die Veranstaltung fand wiederum im Rahmen der Erfurter langen Nacht der Museen und in Kooperation mit
In guter Nachbarschaft statt.
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Moderator und Autoren im Gespräch |
Tags drauf gab es in der Weimarer Galerie Iconotop
"Lyrik, Landkarten und Videospiel". Unter diesem Motto lasen die Autoren
Tim Holland und
Christian Schloyer aus ihren schon optisch außergewöhnlichen Gedichten. Tim Holland las aus der wabernden Textfläche "vom wuchern", die an eine Landkarte erinnert. Schloyer hatte seine neuen Gedichte dabei, die nach dem Jump'n'Run-Prinzip funktionieren - gleichzeitig projizierten beide Autoren ihre Texte an die Wand. Experimentelle Musik dazu gab es von Philipp McCarthy.
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