Eigentlich wollte ich am Pfingstsonntag mit dem Rad von Jena nach Rudolstadt fahren. Doch das Wetter hat mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Hotelzimmer in der alten Residenzstadt war aber so oder so gebucht, also ging es mit der Bahn dorthin. Übrigens seine sehr reizvolle Strecke: Von Erfurt über Arnstadt in den Thüringer Wald hinein mit Halt u.a. in Stadtilm und Bad Blankenburg. In Saalfeld muss man umsteigen und ist wenige Minuten später in Rudolstadt.
Rudolstadt hat rund 22.000 Einwohner und liegt in einer malerischen Landschaft: Saaletal, bewaldete Hügel und ein für Thüringen sehr warmes Klima. Über der Stadt thront Schloss Heidecksburg, eine dreiflügelige Barockanlange mit Schlosshof, großem Garten und zahlreichen erhaltenen Wirtschaftsgebäuden. Der Name Heidecksburg rührt von einem Vorgängerbau, einer mittelalterlichen Burg. Im Schloss sind das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg und das Thüringer Staatsarchiv Rudolstadt untergebracht. Man kann u.a. eine Naturaliensammlung, die alte Burgkappelle, eine Gemäldegalerie und den Burgbrunnen besichtigen. Das Herzstück jedoch sind die repräsentativen Wohn- und Festräume der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt - diese kann man im Rahmen einer Führung besichtigen.
Der kleine Altstadtkern von Rudolstadt ist überschaubar und sehr hübsch. Highlights sind das barocke alte Rathaus am Fuß des Schlossberges und das neue Rathaus am Markt im Neo-Renaissancestil, die etwas abgelegene Stadtkirche St. Andreas und das nahe gelegene Stadtschloss Ludwigsburg und natürlich das Schillerhaus. Dieses Anwesen hat der Familie von Schillers Frau Charlotte von Lengefeld gehört. Hier gab Ende des 18. Jahrhunderts regelmäßig Literatursalons und Liebhabertheater, Wilhelm und Alexander von Humboldt, Herder, Fichte und Goethe waren mehrmals Gäste. Schiller hat hier Goethe das erste Mal getroffen und natürlich seine zukünftige Frau. Heute ist hier ein Literaturmuseum untergebracht, das Schiller gewidmet ist. Das Restaurant und der wunderschöne Garten sind ebenfalls einen Besuch wert!
Auf der Rückfahrt am Montag haben wir noch einen zweistündigen Halt in Paulinzella gemacht. Paulinzella ist ein Ortsteil der Stadt Königsee-Rottendorf und gleichzeitig der Name der ehemaligen Klosteranlage. Von der sind heute noch ein paar Wirtschaftsgebäude und die wunderschöne Kirchenruine vorhanden, außerdem das fürstliche Jagdschloss, in dem Ausstellungen über das Kloster und die Jagd- und Forstwirtschaft untergebracht sind. Außerdem gibt es einen wunderschönen Kräutergarten, der frei zugänglich ist. Hier kann man verschiedene Kräuterprodukte erwerben.
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