46. Regina Spektor - Blue Lips ... Regina Spektor, wie Renan Luce 1980 geboren, ist eine russischstämmige Musikerin. Man kann sie den Sparten Singer/Songwriter und laut Wikipedia sogar dem Anti-Folk zurechnen. Auch sie habe ich ich über eine Freundin kennen gelernt, nämlich über Sandra. Durch sie habe ich einen Großteil der Diskografie, so richtig intensiv reingehört habe ich mich aber nur in das jüngste Album, Far (2009). Und auf diesem Album stimmt einfach alles. Es ist melodiös, verspielt und harmonisch ("The Calculation", "Eet", "Dance Anthem of the 80's"); scheut aber auch die schrägeren Töne nicht ("Machine") und erst recht nicht lakonische, bösere Texte ("Laughing with"). Das Glockenhelle von Reginas Stimme und die zierlichen Melodien sind aber das ausschlaggebendere dieser Musik, wie ich finde.
47. Édith Piaf - Jezebel ... Der Spatz von Paris ist eine der schillerndsten und gleichzeitig tragischsten Figuren der Musikgeschichte. Das Schicksal ist ein Klassiker: 1915 in Paris geboren, wuchs sie erst bei der einen, dann bei der anderen Großmutter auf, bis ihr Vater sie schließlich mit seinem Wanderzirkus mitnahm. Schon als Kind war sie Straßensängerin. Der Alkoholismus ihres Vaters und die Gewaltbereitschaft ihres Milieus trieb sie mit 15 Jahren in die Flucht in ihre Geburtsstadt. In Paris wurde sie dann von einem Kabarettbesitzer entdeckt. Der große Durchbruch gelang ihr, nachdem sie in den 1930er einige berufliche und private Rückschläge erlitten hatte, unter anderem den Tod ihres Mentors, um 1940. Zeit ihres Lebens war die Piaf immer sehr krank (Arthritis, psychische Erkrankungen), als Kind war sie sogar zwischenzeitlich erblindet, die Umstände ihrer Heilung sind unbekannt. Unglückliche Liebschaften und der Unfalltod ihrer einzigen großen Liebe 1949 trieben sie zunehmend in Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit; insgesamt war sie zweimal sehr skandalträchtig verheiratet (ihr zweiter Ehemann war 20 Jahre jünger als sie selbst). Ende der 1950er Jahre erkrankte sie unheilbar an Krebs; 1963 schließlich erlag sie diesen Leiden. Bei ihrer Beerdigung auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris nahmen 40.000 Trauernde teil. Im Jahr 1970 starben ihr zweiter Ehemann und ihre Tochter Marcelle, die sie 1933 zur Welt gebracht hatte, als sie noch unbekannt war. Die Tochter stammt aus einer frühen Liebschaft.
""Jezebel" ist nicht "La vie en rose" oder "Je ne regrette rien" oder gar die Marseillaise. Der Originaltitel stammt von Charles Aznavour, einem der Vertreter des französischen Chanson schlechthin. Es existiert im bilblischen Buch der Könige (Altes Testament) eine Figur namens Jezebel, sie war die Frau des Ahab, König von Israel. Durch eine Intrige wird sie nach dem Tod ihres Mannes, als ihre Söhne den Thron einnehmen sollen, getötet und ihr Leichnam wird Hunden zum Fraß vorgeworfen. Jezebel gilt als Symbol für verstoßene, gefallene Frauen, außerdem für falsche Propheten und Promiskuität.
Songs mit diesem Titel gibt es beispielsweise auch von Depeche Mode, Sade, Recoil und sogar von Ricky Martin.