Donnerstag, Januar 12, 2012

50 Lieblingslieder (41-43)

41. Reinhard Mey - Annabelle ... Reinhard Mey fand ich schon immer ganz gut (wer kann sich "Über den Wolken" denn schon entziehen?), aber mit  d i e s e m  Lied hat er mir mitten aus Herz und Seele gesprochen. Annabelle, dass sind zig verkrampfte Bionadebiedermeier- Studentinnen, mit denen ich während der letzten Jahre merkwürdige Unterhaltungen hatte. Frauen, die Jünger von Alice Schwarzer und Co. sind und nicht begriffen haben, dass nicht mehr 1968 ist, sondern 2012, und dass man es sich mittlerweile auch ruhig trauen darf als junge Frau, auf den Errungenschaften der Frauenbewegung aufzubauen, weiterzumachen, anstatt sein Leben lang auf den emanzipierten Knien den Vorreiterinnen zu huldigen. Gna! Danke, Reinhard.



42. Florence + The Machine - Dog days are over ... Seit anderthalb Jahren ist Florence nun schon meine große musikalische Liebe. Soviel Intensität und Mystik hat sie der modernen Popmusik zurückgegeben, so viel Seele, dass man sich fragt, wie es immer noch Menschen geben kann, die Geld für Pink, Rihanna, Kesha und Co. ausgeben. Florence gehört zu einer Reihe toller junger Musikerinnen, zu denen auch Regina Spektor, Austra oder Julia Marcell zählen, und ein fabelhaftes Gegengewicht zu den erstgenannten Sängerinnen darstellen. 
Das erste Album von Florence + The Machine heißt Lungs und erschien im Sommer 2009, erst ein Jahr später habe ich es dann aber so richtig registriert; spätestens als ich Florence auf dem Hurricane 2010 live gesehen habe, habe ich diese Musik so richtig lieben gelernt. Und dieses erste Album war sehr anders als alles andere, vielleicht ähnelt es am ehesten noch ein wenig Kate Bushs Musik. "Dog days are over" ist der Opener von Lungs und haut einen gleich erstmal weg. Es sind eine Menge großartiger Songs auf dem Album (vor allem "Kiss with a fist" oder "Cosmic Love"), aber dieser ist wohl der gewaltigste von allen.



43. Nick Cave and The Bad Seeds - There she goes, my beautiful world ... Nick Cave ist für mich das männliche Gegenstück zu Florence. Kaum ein Musiker besticht mit einem derartigen Blues, keiner hätte mir Gospel besser näher bringen können, keiner ist dabei so cool wie er. Ich könnte in dieser Liste hier sein halbes Schaffen mit aufnehmen. Stellvertretend steht aber mein Lieblingslied von ihm und den Bad Seeds hier, ein kraftvoller, ethusiastischer Song, der in der Lage ist, regelrecht Adrenalinschübe auszulösen. Das Lied ist auf Abbatoir Blues / The Lyre of Orpheus (2005), das ich seit kurzem dank eines fabelhaften Menschen in der limitierten Leinenversion besitze.

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