Und wieder habe ich einige Filmlücken gefüllt. Allen voran Casablanca mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman aus dem Jahr 1942 - also mitten im Zweiten Weltkrieg gedreht. Entsprechend ist das Weltbild des Film auch gestrickt: die Deutschen sind böse, die Franzosen wankelmütig und zwielichtig, aber stolz und für gewöhnlich auf der richtigen Seite. Diese Charakteristika werden aber nicht klischeelastig ausgereizt, sondern gut umgesetzt. Generell hat der Film mir sehr gut gefallen und mich positiv überrascht - das ist gar nicht einer dieser Schmachtfetzen, in erster Linie ist der Film politisch und dabei überraschend witzig. Es gibt Figuren, etwa Oberkellner Carl oder Polizeichef Renault, die einen guten Gag nach dem anderen raushauen. Was die Hauptpersonen betrifft, ist der Film letztlich doch sehr konventionell: Café-Besitzer Rick Blaine (Bogart) ist innerlich zerrissen, dabei aber ein charakterstarker, tapferer, intelligenter und selbstredend stilsicherer Mann; Ilsa Lund (Bergman) ist schön und begehrt, steht zwischen zwei beeindruckenden Männern und zeichnet sich durch leichte charakterliche Schwächen aus.
Alles in allem zurecht ein Klassiker, den jeder mindestens einmal gesehen haben sollte.
Außerdem habe ich es endlich geschafft, WALL-E (2008) zu sehen, den Film um den kleinen Roboter, der die Erde aufräumt. Die Menschen haben ihren Planeten nämlich irgendwann so zugemüllt, dass sie ihn mit einer Art Kreuzschiffahrts-UFO verlassen mussten. Nun schweben sie schon seit Jahrhunderten milchshakeschlürfend und immer fetter und dümmer werdend im Weltall herum und warten im Grunde darauf, dass der Zustand des Heimatplaneten wieder so stabil ist, dass er Phonosynthese zulässt und wieder bewohnbar wird. Aber mehr zu Story will ich gar nicht sagen.
Der Film ist wirklich gelungen. Er ist mit Liebe zum Detail gemacht und es gibt so viele Szenen, die zugleich tieftraurig und unfassbar niedlich sind, dass er für mich eigentlich unguckbar ist. Das ein oder andere Tränchen musste ich dann auch kullern lassen. Ganz lässig nebenher entwirft der Film aber auch eine Art Zivilisationskritik und ein Szenario, in dem Maschinen drohen die Macht über die Menschen an sich zu reißen. Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet, die Animation ist gut. Sehenswert!
Nach den nur mittelmäßigen Eindrücken von Midnight in Paris (2011) und To Rome with Love (2012) habe ich es erneut mit einem Woody Allen-Film versucht, nämlich mit Scoop aus dem Jahr 2006. Und dieser Versuch war erfolgreicher: Scoop ist ein witziger, unterhaltsamer Film mit tollen Dialogen zwischen den beiden Hauptdarstellern (Woody Allen selbst und Scarlet Johansson, die erfrischend uneitel spielt). Wie auch in Midnight in Paris nutzt Allen in Scoop einige Mystery-Elemente, und das gelingt sehr gut.
Ein frisch verstorbener Enthüllungsjournalist erscheint der Journalistikstudentin Sondra (Johansson), während sie sich gerade als Versuchskaninchen aus dem Publikum in der Show des Berühmten Trickkünstlers Sid Waterman (Allen) befindet. Der Geist gibt ihr den Hinweis auf seine aktuelle Story, während welcher er das Zeitliche segnete. Er meinte herausgefunden zu haben, dass es sich beim gefürchteten Tarotkarten-Mörder um den reichen Schönling Peter Lyman handelt. Sondra und Sid recherchieren weiter ... natürlich kommt es zu einer Affäre zwischen Sondra und dem Verdächtigen, natürlich wird Sid als ihr schrulliger Vater ausgegeben. Aber all diese Warnhinweise auf altbackene Handlungsstränge sind unnötig, denn Woody Allen setzt diese Story wirklich originell um.
Das ist kein Film, an den man sich ein Leben lang erinnert oder über den man noch wochenlang nachdenkt. Aber das ändert nichts daran, dass man ihn bedenkenlos als wirklich sehensweren und amüsanten Film weiterempfehlen kann, auch dank der tollen Schauspieler.
Das ist kein Film, an den man sich ein Leben lang erinnert oder über den man noch wochenlang nachdenkt. Aber das ändert nichts daran, dass man ihn bedenkenlos als wirklich sehensweren und amüsanten Film weiterempfehlen kann, auch dank der tollen Schauspieler.
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