Heidelberg liegt zwar nicht am Rhein, aber man kann es nicht einfach so unbesucht lassen, wenn man einmal in dieser Ecke ist, also unternahmen wir die recht kurze Strecke von nur ca. 33km von Speyer nach Heidelberg. Es ging viel über Felder und durch kleinere Ortschaften.
Auf dem Weg dahin sollte man die Kleinstadt Schwetzingen mit ihrer historischen Altstadt und vor allem dem Schloss und seinem Garten nicht links liegen lassen. Der Schlossgarten verfügt über einen englisch und einen französisch angelegten Teil, einen See und einer Sammlung seltener Gehölze.
Eingang des Schwetzinger Schlosses |
Dank der kurzen Strecke kamen wir schon kurz nach Mittag in der Herberge, dem Steffis Hostel in Heidelberg an. Das ganz neu eingerichtete Hostel (eröffnet 2009) befindet sich in einer alten, denkmalgeschützten Fabrik, einem großen Ziegelbau im industriellen Teil Heidelbergs. Das Zimmer war ausreichend groß und gut eingerichtet (Doppelbett, zwei Korbsessel, kleiner Tisch), die sanitären Anlagen waren top.
In diesem Bau befindet sich das Hostel |
So schnell wie möglich machten wir uns in die Altstadt auf, wir wollten unbedingt ausreichend Zeit für die Besichtigung der Schlossruine haben. Und das hat sich wirklich gelohnt! Um 1690 wurde dieses bedeutende Renaissancebauwerk während eines Erbfolgekrieges teilweise zerstört, zurück blieb eine eindrucksvolle, riesige Ruinenanlage. Hier befindet sich übrigens auch das größte Weinfass der Welt mit einem Fassungsvermögen von ca. 220.000 Litern. Dreimal war es zur Gänze gefüllt. Es empfiehlt sich ein Audioguide, durch den man viele interessante Anekdoten erfährt.
Innenhof mit Prachtfassaden |
Der gesprengte Pulverturm |
Ostansicht vom Schlossgarten aus |
Auch sonst ist die Altstadt voller toller Ecken. Es gibt viele sehenswerte Kirchen, schön sind auch die alten Universitätsgebäude, die alte Brücke und das dazugehörige Brückentor, und die vielen schönen Straßen und Gassen. Überall gibt es gemütliche Einkehrmöglichkeiten. Zu erwähnen wäre z. B. die Kulturbrauerei, die Yuppie-Version einer Gasthausbrauerei mit tollen Bieren und teurem Essen. Bodenständiger geht es da beispielsweise im Irish Pub The Dubliner oder im Drugstore auf der Kettengasse zu, wo man in der touristenüberfüllten Altstadt tatsächlich auch mal auf schachspielende Einheimische trifft.
Vieles von dem, was wir uns gern angesehen hätten, haben wir an diesem einen Nachmittag/Abend natürlich nicht geschafft, allem voran das Universitätsmuseum und der Studentenkarzer, aber auch das Kurpfälzische Museum wäre sehr interessant gewesen.
Heidelberg ist übrigens auch so eine Stadt, die an allen Ecken und Enden darauf hinweist, was Goethe an welcher Stelle gemacht hat. Auf dem Schloss (die Ruine hat Goethe sehr beeindruckt) gibt es beispielsweise eine Goethebank, ein Denkmal, einen Goethe-Ginkgobaum und eine Tafel, die darauf hinweist, dass Goethe von hier aus jenen gesprengten Turm gezeichnet hat.
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