Einmal im Quartal veranstaltet die Stadt Erfurt den so genannten Neubürgerempfang. Im repräsentativen Festsaal des repräsentativen Rathauses am repräsentativen Fischmarkt der Stadt Erfurt erwarten den neu Zugezogenen (und vor allem neu Umgemeldeten) Bürger ein Gläschen Sekt und der Bürgermeister.
Das neogotische Rathaus am Fischmarkt |
Der amtierende Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Andreas Bausewein (SPD), unterhielt an diesem hochsommerlich-schwülen Freitagnachmittag den gut gefüllten Saal voller Neubürger mit einer etwa halbstündigen Rede. Es ging darin um ein paar Zahlen und Fakten zur Stadt Erfurt, vor allem aber um Stadtgeschichte. Bemerkenswerterweise sprach er fast gänzlich frei. Anhand der großen Gemälde im Festsaal erklärte Bausewein die wichtigsten Stationen der Geschichte der Stadt und des Rathausgebäudes. In den Reihen der Zuhörer erkannte ich auch eine Redakteurin der Thüringer Allgemeinen, aus deren Feder ich am nächsten Tag diesen Artikel über den Neubürgerempfang las.
Der Festsaal des Erfurter Rathauses (Quelle) |
Anschließend fand eine kleine Fragerunde statt; die Anwesenden nutzten das, um den OB nach dem Kita-Ausbau oder der geplanten Multifunktionsarena zu fragen, in welcher der FC Rot-Weiß Erfurt ab 2016 spielen soll. Bausewein machte auf mich einen souveränen und eher lässigen Eindruck, was auch mit seiner Ankündigung zu tun haben könnte, dass dies sein letzter offizieller Termin sei und er am Folgetag in den Urlaub fahre. Ich hatte ihn bei einem beruflichen Termin schon mal erlebt, und auch da hatte dieser verhältnismäßig junge Mann diesen jovial-lockeren Eindruck auf mich gemacht.
OB Bausewein (Quelle) |
Schließlich konnten sich alle Interessierten noch einer zweistündigen Stadtführung anschließen. Da sagten wir natürlich nicht nein. Die wichtigsten Orte der Altstadt (Fischmarkt, Krämerbrücke, Synagoge, alte Universität, Domplatz, ...) wurden abgeklappert und zwischen all den Touri-Infos gab es die ein oder andere wirklich bemerkenswerte Anekdote. Und ich weiß nun auch, woher die Sprichwörter "blau machen", "grün und blau schlagen" und "die Kurve kratzen" kommen. Wer es wissen will, der möge fragen! :)
Die Krämerbrücke |
Alles in allem ist der Neubürgerempfang ein wirklich gutes Angebot der Stadt Erfurt. Wenn der Zuzug weiter so stark zunimmt, dann wird dieses Angebot, das seit sieben Jahren besteht, sicher nicht mehr in dieser Art durchgeführt werden können. Aber solange sollten Neu-Erfurter das noch nutzen. Am 15. November ist der nächste Termin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen