Wenn man vom Domplatz in die Marktstraße hineinblickt, dan sieht man sie schon ganz prominent, die katholische Allerheiligenkirche. Ihr Turm ist auffällig spitz und mit 53m der höchste in Erfurt. Sie steht an der schmalen Gabelung zwischen Markt- und Allerheiligenstraße und hat deswegen einen unregelmäßigen Grundriss, der sich zum Turm hin verjüngt.
Die Allerheiligenkirche aus Richtung Domplatz |
Die Kirche, das dazugehörige Kloster und Hospital wurden in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts gestiftet. Ein Stadtbrand zerstörte das Ensemble. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert wieder aufgebaut, anstelle des Klosters wurde das Haus zur Engelsburg gebaut, das dort heute auch noch steht (es beherbergt das Restaurant Steinhaus, das Café Duckdich, den schönsten Biergarten der Stadt und das Studentenwerk). In einer Nische an der Turmsüdseite befindet sich eine sehenswerte Piéta. Die Kirche ist heute eine Nebenkirche des nahen Erfurter Doms.
Die Kirche ist keine 200m vom Domplatz entfernt. |
Auch der Innenraum der Kirche ist besonders - er ist in der Längsrichtung zweigeteilt. Im südlichen Kirchenschiff befinden sich die Kirchenbänke und der Altar, im größeren nördlichen Kirchenschiff seit 2007 das erste Kolumbarium einer deutschen katholischen Kirche. Hier sind in 15 großen gläsernen Stelen jeweils 42 Urnen mit der Asche Verstorbener untergebracht - oberirdisch. Nur die Angehörigen besitzen die Chipkarte, mit der die große Glastür sich öffnen lässt. Nach Ablauf der 20 Jahre Standzeit werden die Urnen im winzig kleinen, aber feinen Kirchhof beigesetzt.
Das Kolumbarium und das südliche Kirchenschiff mit Altar |
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