Donnerstag, April 14, 2016

Filmrückschau

Die Tribute von Panem: Mockingjay 2 (2015) ... Nun ist auch diese Filmreihe beendet. Mockingjay 2 ist deutlich besser als der Lückenfüller Mockingjay 1, kommt aber an den ersten Teil The Hunger Games nicht heran. Funktionierte dieser noch als kluge Satire auf menschenverachtende Shows à la Big Brother, Dschungel Camp & Co, verharren die weiteren Filme in der Ecke "dystopisches Action-Gemetzel". Sie sind unterhaltsam und ja, mich interessierte es, wie es mit den Figuren weitergeht, aber einen Mehrwert über die Unterhaltung hinaus sehe ich hier nicht mehr.

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Das Ende einer Nacht (2012) ... ist ein hochklassiger deutscher Fernsehfilm. Davon gibt es ja bekanntlich nicht allzu viele. Im Zentrum des Films steht eine Gerichtsverhandlung: der erfolgreiche Geschäftsführer Lamberg soll seine Frau verprügelt und vergewaltigt haben. Alles spricht gegen ihn. Seine gewiefte Anwältin schafft es, einen Großteil der Anklagepunkte als unhaltbar zu entkräften und selbst die gutmenschelnde Richterin beginnt, an der oberflächlich so eindeutigen Beweislage zu zweifeln ... Der Fall ist voller spannender Wendungen - wird dankenswerterweise nicht vollends aufgelöst - und bietet mit Barbara Auer als Richterin Weiss und Ina Weisse als Anwältin Hartmann (Achtung, sprechende Namen) zwei tolle Protagonistinnen (Foto: Auer links, Weisse rechts). Und Tatort-Kommissar Jörg Hartmann darf als Angeklagter Werner Lamberg das tun, was er am besten kann: ein faszinierendes, psychotisches Ekel sein.

Hail Caesar! (2016) ... Zugegeben, neue Filme der Coen-Brüder erwarte ich immer sehnlichst. In die jüngsten fünf Filme der Brüder, die sogar einen gemeinsamen Wikipedia-Eintrag haben, bin ich ziemlich schnell nach Erscheinungsdatum gerannt und habe auch einen Großteil der früheren Arbeiten gesehen. Entsprechend groß waren die Erwartungen hinsichtlich Hail, Caesar!
Und ich muss sagen: Ich bin ein bisschen erschüttert. Das ist der langweiligste Film, den ich seit langem gesehen habe. Es gibt ein paar richtig gute Momente, aber sonst haben sich die knapp 100 Minuten echt gezogen. Schade. Aus einer skurrilen Hommage an das Hollywood der 50er Jahre hätte man mehr machen können.

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Monuments Men (2014) ... Und noch ein eher enttäuschender Film mit - und in diesem Fall auch von - george Clooney. Der auf wahren Begebenheiten basierende Film ist einfach nur langweilig. Es geht um eine siebenköpfige US-amerikanische Einheit, bestehend aus Museumsdirektoren, Kunsthistorikern und Kuratoren, die in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges von Nazis geraubte Kunstgegenstände finden, sicherstellen und möglichst an ihre Eigentümer zurückführen sollen. Der prominent besetzte Film (neben Clooney wären da John Goodman, Bill Murray, Matt Damon, Jean Dujardin, Cate Blanchett) lässt null emotionale Identifikation mit seinen Figuren zu und es hat mich zu keiner Sekunde interessiert, ob die Monuments Men ihr Ziel erreichen. Schade, denn das Thema ist spannend und durch den Gurlitt-Fall unerwartet aktuell.

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