Mittwoch, März 12, 2014

Filmrückschau

Happy-Go-Lucky (2008) ... Ich habe in den letzten Jahren viel Gutes über diesen Film gehört, er wurde mir von mehreren Menschen wärmstens empfohlen, gar als Londoner Amélie verkauft. Und wisst ihr was? - Ich finde diesen Film vollkommen überbewertet und dazu noch ziemlich nervtötend. Habe mich die knapp 120 Minuten ganz schön durchquälen müssen. Es gibt ein paar starke Szenen, z. B. beim Ausflug nach Brighton oder während der Fahrstunden, aber abgesehen davon kann ich ihn guten Gewissens nicht weiter empfehlen.

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Blutige Erdbeeren (1970) ... Endlich mal ein gut ins Deutsche umgesetzter Filmtitel (Original: The Strawberry Statement)! Worum geht's: der Film behandelt die Studentenrevolten 1968 an der Columbia University. Der Filmtitel resultiert aus einer Rede des Dekans der Columbia University, die er kurz vor den Unruhen hielt. Hier der entscheidende Auszug in übersetzter Form: Eine Universität ist definitiv keine demokratische Einrichtung. Wenn hier angefangen wird, Entscheidungen demokratisch zu fällen, werde ich nicht länger bleiben. [...] ob Studenten für oder gegen einen Erlass stimmen, das ist, als würden sie mir erzählen, sie mögen Erdbeeren.
Dieser Abstaz sollte sowohl den Filmtitel als auch einen der Gründe für die Unruhen erklären können. Gedreht wurde übrigens in San Francisco, da man keine Drehgenehmigung an der Columbia erhielt. Der Film ist teils sehr witzig, teils hochdramatisch, vor allem die Szene der Räumung der strudentischen Sitzblockade durch die Polizei geht an die Nieren. Ein wichtiger Film.

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Zerrissene Umarmungen (2009) ... Im Rahmen einer wöchentlichen Filmreihe zum groben Thema "Frauen und ihre irgendwie gearteten Sorgen" (oder so) auf Einsfestival habe ich endlich meinen ersten Pedro Almodovar-Film gesehen. In dieser Reihe lief neulich auch schon der oben besprochene Happy-Go-Lucky.
Die Logik der eigentlich recht verschwurbelten Handlung entfaltet sich ganz leicht, wie von allein und die Bildsprache ist wirklich beeindruckend. Die Farben sind stark, fast schon grell, und alles passt auf merkwürdige Art zusammen. Für mich war es ein ungewohntes Seherlebnis; Filme dieses Regisseurs scheinen auf besondere Weise zu funktionieren. Vor allem Volver (2006), Sprich mit ihr (2002) und Die Haut, in der ich wohne (2011) interessieren mich noch brennend.

Dallas Buyers Club (2013) ... Seht ihn euch an! Alle Darstellerpreise für McConaughey (ich schaffs nicht, diesen Namen ohne nachzugucken aufzuschreiben) und Jared Leto sind absolut berechtigt; die Geschichte um einen HIV-kranken Chauvinisten, der sich in bester Raffgiermanier ein AIDS-Medikamenten-Business aufbaut, ist lässig, tragisch, witzig und wichtig zugleich.

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