Freitag, März 28, 2014

Filmrückschau

NYMPH()MANIAC Teil 1 (2013) ...

A: ... hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Von der permanenten Spannung in den meisten Lars von Trier-Filmen, die das Zuschauen fast unerträglich macht, weil der nächste zwischenmenschliche Knall schon in der Luft liegt, ist da nur wenig geblieben. Alles ist etwas klinischer, emotionsbefreiter, was etwas langatmig anzuschauen war, aber andererseits auch zum Wesen der Protagonistin passt.
Ich hab auch noch nie so viele Menschen während eines Films normaler Länge (knapp 2h) aufs Klo gehen sehen; da hatte keiner das Gefühl was zu verpassen. Dazu muss auch gesagt sein, dass das Publikum mutmaßlich zu einem Teil aus Menschen bestand, die in die vollkommen ausverkaufte Vorstellung von "Grand Budapest Hotel" nicht mehr reingekommen sind, und sich dann eben für "Nymphomaniac" entschieden haben, wenn sie schon einmal da waren.

M: lars wird alt. 

J: hast du denn auch teil 2 gesehen? (es ist schließlich ein film)

A. Nee. Der startet hier im April. Ich weiß, dass da noch einiges kommen kann - aber als wirklicher Anreiz fürs Anschauen des zweiten Teils hat er erste nicht getaugt, zumindest nicht bei mir.

WF: ja madig, hab mich so auf den letzten der angst-/depri-trilogie gefreut.

J: solltest du. aber ich halte den film auch für genial. schon allein weil wohl niemand den leeren blick so perfekt beherrscht wie Stacy Martin.

AL: Also mich haben vor allem die Bilder und die Musik beeindruckt. Aber mit dieser gewissen klinischen Ausstrahlung hast du wohl Recht. Wie passiv und gleichgueltig die Protagonistin in vielen Momenten ist, kam ja in der Szene mit dem Familienvater samt Familie ganz gut raus.
Ich fand ihn jedenfalls ziemlich interessant und zeitweise unterhaltsam und bin irgendwie gespannt auf den 2. Teil.

M: für mich das erste mal, dass mir die hauptfigur eines von-trier-films scheißegal ist... und dann dieser klamauk. diese einparkszene (war das nicht ein bisschen mario barth?). und dieses familienszene auf niveau einer verwechslungskomödie.

A: Ich sag ja auch nicht, dass es ein schlechter Film war. Es handelt sich bei Obigem lediglich um meinen persönlichen Eindruck direkt nach Verlassen des Kinos. Es gab einige richtig gute Episoden, allen voran die im Krankenhaus. Den zweiten werd ich mir selbstredend auch anschauen.

WF: ok, merci für die bisherig ausgewogenen eindrücke.


Grand Budapest Hotel (2013) ... ein unendlich komischer, skurriler, dabei liebenswerter und intelligenter, mit Anspielungen vollgepackter, schrulliger, hochkarätig besetzter, uneitler, altrosafarbener, nostalgischer, kurzweiliger, ins Werk des Regisseurs sich konsequent einfügender Film. So.


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