Dienstag, Januar 31, 2012

50 Lieblingslieder (46-47)

46. Regina Spektor - Blue Lips ... Regina Spektor, wie Renan Luce 1980 geboren, ist eine russischstämmige Musikerin. Man kann sie den Sparten Singer/Songwriter und laut Wikipedia sogar dem Anti-Folk zurechnen. Auch sie habe ich ich über eine Freundin kennen gelernt, nämlich über Sandra. Durch sie habe ich einen Großteil der Diskografie, so richtig intensiv reingehört habe ich mich aber nur in das jüngste Album, Far (2009). Und auf diesem Album stimmt einfach alles. Es ist melodiös, verspielt und harmonisch ("The Calculation", "Eet", "Dance Anthem of the 80's"); scheut aber auch die schrägeren Töne nicht ("Machine") und erst recht nicht lakonische, bösere Texte ("Laughing with"). Das Glockenhelle von Reginas Stimme und die zierlichen Melodien sind aber das ausschlaggebendere dieser Musik, wie ich finde.




47. Édith Piaf - Jezebel ... Der Spatz von Paris ist eine der schillerndsten und gleichzeitig tragischsten Figuren der Musikgeschichte. Das Schicksal ist ein Klassiker: 1915 in Paris geboren, wuchs sie erst bei der einen, dann bei der anderen Großmutter auf, bis ihr Vater sie schließlich mit seinem Wanderzirkus mitnahm. Schon als Kind war sie Straßensängerin. Der Alkoholismus ihres Vaters und die Gewaltbereitschaft ihres Milieus trieb sie mit 15 Jahren in die Flucht in ihre Geburtsstadt. In Paris wurde sie dann von einem Kabarettbesitzer entdeckt. Der große Durchbruch gelang ihr, nachdem sie in den 1930er einige berufliche und private Rückschläge erlitten hatte, unter anderem den Tod ihres Mentors, um 1940. Zeit ihres Lebens war die Piaf immer sehr krank (Arthritis, psychische Erkrankungen), als Kind war sie sogar zwischenzeitlich erblindet, die Umstände ihrer Heilung sind unbekannt. Unglückliche Liebschaften und der Unfalltod ihrer einzigen großen Liebe 1949 trieben sie zunehmend in Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit; insgesamt war sie zweimal sehr skandalträchtig verheiratet (ihr zweiter Ehemann war 20 Jahre jünger als sie selbst). Ende der 1950er Jahre erkrankte sie unheilbar an Krebs; 1963 schließlich erlag sie diesen Leiden. Bei ihrer Beerdigung auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris nahmen 40.000 Trauernde teil. Im Jahr 1970 starben ihr zweiter Ehemann und ihre Tochter Marcelle, die sie 1933 zur Welt gebracht hatte, als sie noch unbekannt war. Die Tochter stammt aus einer frühen Liebschaft.
""Jezebel" ist nicht "La vie en rose" oder "Je ne regrette rien" oder gar die Marseillaise. Der Originaltitel stammt von Charles Aznavour, einem der Vertreter des französischen Chanson schlechthin. Es existiert im bilblischen Buch der Könige (Altes Testament) eine Figur namens Jezebel, sie war die Frau des Ahab, König von Israel. Durch eine Intrige wird sie nach dem Tod ihres Mannes, als ihre Söhne den Thron einnehmen sollen, getötet und ihr Leichnam wird Hunden zum Fraß vorgeworfen. Jezebel gilt als Symbol für verstoßene, gefallene Frauen, außerdem für falsche Propheten und Promiskuität.
Songs mit diesem Titel gibt es beispielsweise auch von Depeche Mode, Sade, Recoil und sogar von Ricky Martin.

Samstag, Januar 28, 2012

50 Lieblingslieder (44-45)

44. Renan Luce - Les Voisines ... Heute wird es französisch! Passenderweise findet heute in Jena die mitteldeutsche Französischlehrerkonferenz statt. Wahnsinn, was es alles gibt. Aber wieder zur Musik: Renan Luce, Jahrgang 1980, ist ein französischer Singer-/Songwriter. Er wurde, naturellement, in Paris geboren, ist dann aber in der Bretagne aufgewachsen. Das ist eine der Regionen Frankreichs, in der laut Herrn Oettinger gar keine Menschen leben. Nach dem Abitur studierte Renan Wirtschaft und nahm nebenher seine ersten Chansons auf, absolvierte erste Auftritte in Bars. Er kehrte nach Paris zurück, wo er einen Plattenvertrag bekam und 2006 sein erstes Album aufnahm: Repenti, das in Frankreich und der Schweiz recht erfolgreich war. Leider ist Renan Luce außerhalb dieser frankophonen Länder noch nicht so bekannt.
Dank der lieben Tina, die mir diese Musik überhaupt erst vorgestellt hat, habe ich das Album nun schon zig Mal gehört und Renan Luce ist mir nichts, dir nichts auf Platz 9 meiner last.fm-Playlist geklettert. Und die Musik ist wirklich fabelhaft! Eine sehr schöne Mischung aus dem typischen Singer-/Songwriterkram à la Damien Rice mit der französischen Chansontradition, die dem Ganzen dann das Besondere gibt. "Les Voisines" war die erste Singleauskopplung - kein Wunder, ist es doch ziemlich ohrwurmverdächtig, eingängig, inhaltlich vieldeutig. Ziemlich französisch halt - ebenso wie das Video:



45. Renan Luce - La Lettre ... "La Lettre" erzählt eine unheimlich sexy Story, die überraschend endet. Der Erzähler bekommt durch einen Fehler der Post einen Brief zugestellt, der eigentlich für jemand anderen gedacht war. Es handelt sich um nichts Geringeres als einen leidenschaftlichen, aber auch verzweifelten Liebesbrief. Und die Phantasie nimmt ihren Lauf ... Da viele von euch des Französischen nicht so mächtig sind, stelle ich unten mal eine Übersetzung ein, die etwas freier, aber gerade deswegen sehr gelungen ist und den französischen Songtext gut wiedergibt.


La Lettre - Der Brief

Vor ungefähr 'nem Monat
Hab' ich 'nen Brief bekommen.
Angekommen ist er durch 'nen Fehler
Eines ungeschickten Postboten.
Er war besprenkelt mit Parfum
und karminem Lippenrot.
Vielleicht hätte ich diesen Brief
einfach nie öffnen sollen.

Aber nein - ich bin ein Mann,
Der diese Art von Spiel mag,
Der will, dass sie mich
Alphonse oder Fred nennt, wie sie will...
Wie sie will...


Süße Margariten
Oben auf ihren "i"
Bögen in ihrer Handschrift
Wie in (den Fenstern) einer Abtei.
Ein paar Rechtschreibfehler,
Eine leichte Dyslexie,
Hinter der sich was verbirgt:
Deine kleine sexy Blonde.

Und ja - ich bin ein Mann,
Der diese Art von Spiel mag,
Und keine Nonnen,
Und so hab' ich mich verliebt.
Verliebt...


Sie schreibt, das sie am Sonntag
Auf der Klippe sein wird,
Wo ich meinen Arm um ihre Hüfte gelegt habe,
Und dass, in dem Falle, dass
Ich nicht so taktvoll wär',
Meine Fehler zuzugeben,
Sie das nasse Grab
Dreißig Meter unter ihr wählen wird.

Und ja - ich bin ein Mann
Der diese Art von Herausforderung mag,
Nicht will, dass sie sich umbringt,
Und so hab' ich mich verliebt
Verliebt...


Und dank des Poststempels
Eines Städtchens am Ärmelkanal
War ich vor ihr da,
An diesem Sonntagmorgen.
Die Gegend war verlassen,
Ich musst' geduldig sein,
Denn blonde Selbstmörderinnen,
Gibts nicht zu Hunderten.

Und ja - ich bin ein Mann
Der diese Art von Herausforderung mag,
Der sogar Newton herausfordern will,
Und so hab' ich mich verliebt.
Verliebt...


Sie schwebte fast über dem Kanal,
Als ich sie wiedererkannte,
Ich hab meine kleine Naive
Bei der Hand gefasst,
Und ein Blick auf ihr Profil
Zeigte mir, dass es nicht weniger als
Ein kleiner Mitbewohner war,
Der da unter ihrem Nabel hauste.

Und ja - ich bin ein Mann
Der diese Art von Herausforderung mag,
Möcht' gern dass er mich
Papa nennt, wenn er will.
Wenn er will...



Renan Luce - La Lettre von universalmusicdeutschland

Montag, Januar 23, 2012

'Hard to be a girl, so nice to be a boy' (Adam Green)

Gestern habe ich eine Dokumentation gesehen, die sich mit der weiblichen Brust befasste. Schwerpunkt war eine Art Kulturgeschichte der Brust und vor allem die Tendenzen ihrer Darstellung in den Medien. 

Mal einige Thesen der Doku als Beispiele: 
Gerade in unruhigen Zeiten ist die weibliche Brust etwas Grundsolides, das Ruhe und Heimat verspricht und auf eine ruhigere Zeit nach dem Chaos verweist. Deswegen haben amerikanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg barbusige Pin-Ups an ihre Flieger gemalt, deshalb ist selbst auf so einem kämpferischen Gemälde wie diesem hier eine entblößte Brust zu sehen. In der Nachkriegszeit war die üppige, gern auch mollige Frau demnach Sinnbild von Wohlstand und Frieden und sowohl Ausdruck als auch Ziel einer Sehnsucht nach solchen Werten. 
In dieser Zeit wurden die Büstenhalter immer gewaltiger, um dem etwas nachzuhelfen. Es folgten die 1960er und 70er Jahre, in denen sich ein natürlicheres Frauenbild herausbildete. Im Zuge der feministischen Umwälzungen der Gesellschaft flog der BH über Bord, die Brust durfte zierlicher und ungewaltiger sein. Und dann - BAMM! - die 1980er Jahre, aufgepumpt mit Silikon. In den Neunziger Jahren stakste Kate Moss um die Ecke und die Jeanswerbeplakate von Calvin Klein propagierten eine androgyne Welt aus Menschen, die alle gleich dünn sind und gleich brustlos.
Seit den 2000ern sei laut dieser Doku ein Trend zu einer 'Goldenen Mitte' zu verzeichnen. Eine Abkehr von der Künstlichkeit des Silikon, aber auch kein Verlangen nach jungenhaften Models. Klingt doch nach einem versöhnlichen Ende, oder? Na mal sehen ...

Außerdem verkündete diese Dokumentation eine erschreckende Zahl. Circa 80% aller Frauen sind unzufrieden mit ihren Brüsten. Das wundert mich auch gar nicht. Als mögliche Begründung wurde angegeben, dass Frauen ja nur verzweifeln können, wenn sie die gephotoshopte Medienrealität mit der emprischen Realität vergleichen. Dazu wurde das Beispiel eines Mannes angeführt, der sich darüber beschwert hat, dass fast alle Frauen "hässliche" Brüste haben. Dieser Satz konnte damit entlarvt werden, dass er bei den Frauen, die er traf, nach dem absolut perfekten, symmetrischen Busen suchte, den er aus Hochglanzmagazinen kannte. Dass er bei seinen Feldforschungen aber auf Wachstumsstreifen hier und Asymmetrie dort traf, auf Brüste, die unterschiedlich groß oder nicht gleich voll waren und nicht ausschließlich hellrosa winzigkleine Brustwarzen haben, das enttäuschte ihn. 

Ich glaube nicht, dass dieser Mann repräsentativ ist, sondern nur ein vereinzeltes Opfer überzogener, mediengemachter Ideale. Aber dass es überhaupt so weit kommen kann, das finde ich ziemlich schlimm. 
Man wird sicher niemals die Maxime "Sex sells" aus der Werbung raus bekommen, und es kann ja natürlich nicht Sinn der Sache sein, Brüste aus Zeitschriften, TV oder Internet zu verbannen. Wichtig ist, dass jeder Mann (und jede Frau!) begreift, dass 'Natur' und 'schön' keine Gegensätze sind; dass auch etwas, das nicht durch ein Bearbeitungsprogramm gegangen ist, schön sein kann (schön ist!).

Freitag, Januar 20, 2012

Leonardo DiCaprio: Von Romeo Montague und Jack Dawson zum großen Gatsby

2012 scheint das Jahr von Leonardo DiCaprio zu werden. Und das vollkommen zurecht.

Die Entwicklung dieses Schauspielers ist so beeindruckend wie konsequent. Wer von ihm nach wie vor das Bild des Teenieschwarms aus Romeo & Julia oder Titanic hat, tut ihm wirklich Unrecht. Derjenige hat dann nämlich nicht erkannt, dass a) seine Leistung in diesen Filmen hervorragend ist und ignoriert b), dass DiCaprio schon davor in den Werken Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa (1993, hier spielt er aus beeindruckende Weise einen geistig behinderten Jungen) und vor allem auch Jim Carroll - In den Straßen von New York (1995) mehr als nur gut und überzeugend darstellt.

Vielleicht hat er sich nach Titanic mit dem opulenten Kostümfilm Der Mann in der eisernen Maske (1998) keinen großen Gefallen getan. vielleicht spielt er in The Beach (2000) auch zu verkrampft auf, als ob er den weitestgehenden Misserfolg des Films beim Dreh schon in den Knochen gespürt hätte. 
Aber seitdem geben sich die filmischen Highlights die Klinke in die Hand!: Gangs of New York (2002), Catch me if you can (2002), Aviator (2004), Departed (2006), Zeiten des Aufruhrs (2008), Inception (2010). Shutter Island (2010), Blood Diamond (2006) und Der Mann, der niemals lebte (2008) habe ich leider bisher nicht gesehen.

Dieses Jahr werden ganze drei Filme mit dem deutschstämmigen Schauspieler anlaufen. Heute läuft J. Edgar in den deutschen Kinos an; darin geht es um den zwielichtigen Gründer des FBI, gespielt von DiCaprio. Verantwortlich für die Regie war übrigens Clint Eastwood. Polarisiert hat der Streifen in den Staaten vor allem deswegen, weil er auch die unklare sexuelle Orientierung des historischen J. Edgar Hoover (1895-1972) thematisiert. Nicht homophobe Kritiker finden als Negativpunkte scheinbar nur die sehr konventionelle Bildsprache des Films, DiCaprio soll dagegen in höchstem Grade grandios sein und seine Vielseitigkeit zeigen. Chancen auf den Oscar werden ihm zwar attestiert, jedoch sind sich die Experten einig, dass George Clooney dieses Jahr dran ist.

Außerdem dreht er gerade The Great Gatsby (Der große Gatsby), also die Verfilmung des grandiosen Romans von F. Scott Fitzgerald, der beispielsweise auch die Novelle Der seltsame Fall des Benjamin Button verfasst hat. Der große Gatsby hat mir vor allem wegen seiner lässigen Gesellschaftskritik gefallen; es geht um den undurchsichtigen, aber mindestens genau so charmanten und unwiderstehlichen Millionär Jay Gatsby, den der Erzähler auf Long Island kennen lernt. Es geht um Materialismus, Bildung, Liebe und vor allem um den Amerikanischen Traum. Ich kann mir Leonardo DiCaprio in der Rolle des Millionärs Gatsby mehr als nur gut vorstellen.

Und um der ganzen Sache noch die Krone aufzusetzen: DiCaprio spielt eine der Hauptrollen in Quentin Tarantinos nächstem Film, der im Original den Titel Django Unchained tragen wird und eine Hommage an den Streifen Django (1966) im Speziellen und an Spagettiwestern im Allgemeinen werden soll. In einem Interview beschrieb Tarantino dieses Vorhaben aber eher als einen "Southern", da er die Handlung in Westernmanier im Süden der Staaten ansiedeln möchte. Grob zusammengefasst geht es um die Rache eines ehemaligen Sklaven an seinem Herren. Die Besetzung ist ziemlich "Tarantino": Christoph Waltz, an dem der Regisseur offensichtlich Gefallen gefunden hat, ist für die Rolle eines deutschen Kopfgeldjägers geplant, Samuel L. Jackson soll einen weisen, alten Sklaven spielen; den ehemaligen Sklaven Django wird Jamie Foxx (bekannt vor allem aus Ray [2007], dem biografischen Film über Musiklegende Ray Charles, und auch als Musiker) darstellen. DiCaprio ist als der Bösewicht, also als der ehemalige Sklavenhalter vorgesehen. In weiteren Rollen spielen Sacha Baron Cohen (vielen eher in seiner Rolle als Ali G. ein Begriff), Joseph Gordon-Levitt (Inception!) und Kurt Russell.

Donnerstag, Januar 19, 2012

Potpourri

Meine Top5 ... Bands, die ich in den vergangenen Monaten zumindest musikalisch etwas besser kennen gelernt hab:

1. The Postal Service
2. Kasabian
3. The National
4. Porcupine Tree
5. White Lies

Na, Anja, freut's dich? ;)

*****

Die Wohnung nimmt zunehmend Form an. Nach wie vor gibt es noch einige Ecken, die vollgestellt sind mit Dingen, für die noch kein schöner Platz ausgemacht werden konnte oder die aus anderen Gründen noch an keiner Wand hängen, in keinem Regal stehen, usw. Und für so manche Wand fehlt noch der Geistesblitz, was mit ihr anzustellen ist; vor allem wenn Dachschrägen im Spiel sind. Auch fehlt hier und da noch ein Möbelstückchen ... aber es wird und wächst.

*****

Letzte Nacht habe ich geträumt, dass ich eine Hollywoodschauspielerin war. Es gab eine Rolle, die ich unbedingt haben wollte. Mit Kirsten Dunst und Reese Witherspoon als ärgste Konkurrentinnen habe ich mich um sie beworben - als ich heute Morgen erwachte, war ich sehr erstaunt, wie nah mein Traumbild dieser beiden Frauen an die Realität heran kam. ich wurde in ein altes Holzhaus bestellt, auf dem Weg dahin traf ich Reese und wir gingen zusammen hinein. Dieses Haus war so dunkel, dass man jemanden nur erahnen konnte, wenn er direkt vor einem stand. Dutzende Katzen strichen durch die Flure; ständig streifte etwas Pelziges meine Beine. Reese hatte große Angst davor. Hinter ihr erahnte ich eine Gestalt und erkannte schnell Kirsten Dunst darin. Obwohl es so dunkel war, konnte ich das Profil ihres Gesichtes genau erkennen. Kirsten war sehr genervt, als sie uns identifiziert hatte; sie schien bis dahin gedacht zu haben, mittlerweile die einzige Kandidatin für die so begehrte Rolle zu sein ... Dann brach der Traum ab. Interessant daran finde ich, dass es sich eigentlich nur um einen Prolog, um den Beginn einer Geschichte handelt (das aber auf sehr stringente Weise) und ein regelrechter Spannungsboden aufgebaut wurde. Wäre dieser Traum ein Film, dann wäre auch noch nicht abzusehen, welches Genre er bedienen würde. Bei dieser Ausgangssituation, die ja gar nicht mal sonderlich originell ist (drei junge Frauen in einem dunklen Haus ...). Von Teenie-Horror über dümmsten Splatter à la Hostel bis hin zu Pornografie ist da alles sehr einfach denkbar. Auch ein High School-Streifen mit Zickenkrieg oder ein veritables (Psycho)Drama mit Anspruch ... schade, dass ich nicht weiß, wie es ausging.

Freitag, Januar 13, 2012

Aktuelle Playlist

Songs, die mich heute in den Tag begleiten

30 Seconds to Mars - The Kill
30 Seconds to Mars - Beautiful Lie
Florence + The Machine - Dog days are over
Damien Rice - Elephant
The XX - Crystalized
Radical Face - Welcome Home
Feist - 1234

Donnerstag, Januar 12, 2012

50 Lieblingslieder (41-43)

41. Reinhard Mey - Annabelle ... Reinhard Mey fand ich schon immer ganz gut (wer kann sich "Über den Wolken" denn schon entziehen?), aber mit  d i e s e m  Lied hat er mir mitten aus Herz und Seele gesprochen. Annabelle, dass sind zig verkrampfte Bionadebiedermeier- Studentinnen, mit denen ich während der letzten Jahre merkwürdige Unterhaltungen hatte. Frauen, die Jünger von Alice Schwarzer und Co. sind und nicht begriffen haben, dass nicht mehr 1968 ist, sondern 2012, und dass man es sich mittlerweile auch ruhig trauen darf als junge Frau, auf den Errungenschaften der Frauenbewegung aufzubauen, weiterzumachen, anstatt sein Leben lang auf den emanzipierten Knien den Vorreiterinnen zu huldigen. Gna! Danke, Reinhard.



42. Florence + The Machine - Dog days are over ... Seit anderthalb Jahren ist Florence nun schon meine große musikalische Liebe. Soviel Intensität und Mystik hat sie der modernen Popmusik zurückgegeben, so viel Seele, dass man sich fragt, wie es immer noch Menschen geben kann, die Geld für Pink, Rihanna, Kesha und Co. ausgeben. Florence gehört zu einer Reihe toller junger Musikerinnen, zu denen auch Regina Spektor, Austra oder Julia Marcell zählen, und ein fabelhaftes Gegengewicht zu den erstgenannten Sängerinnen darstellen. 
Das erste Album von Florence + The Machine heißt Lungs und erschien im Sommer 2009, erst ein Jahr später habe ich es dann aber so richtig registriert; spätestens als ich Florence auf dem Hurricane 2010 live gesehen habe, habe ich diese Musik so richtig lieben gelernt. Und dieses erste Album war sehr anders als alles andere, vielleicht ähnelt es am ehesten noch ein wenig Kate Bushs Musik. "Dog days are over" ist der Opener von Lungs und haut einen gleich erstmal weg. Es sind eine Menge großartiger Songs auf dem Album (vor allem "Kiss with a fist" oder "Cosmic Love"), aber dieser ist wohl der gewaltigste von allen.



43. Nick Cave and The Bad Seeds - There she goes, my beautiful world ... Nick Cave ist für mich das männliche Gegenstück zu Florence. Kaum ein Musiker besticht mit einem derartigen Blues, keiner hätte mir Gospel besser näher bringen können, keiner ist dabei so cool wie er. Ich könnte in dieser Liste hier sein halbes Schaffen mit aufnehmen. Stellvertretend steht aber mein Lieblingslied von ihm und den Bad Seeds hier, ein kraftvoller, ethusiastischer Song, der in der Lage ist, regelrecht Adrenalinschübe auszulösen. Das Lied ist auf Abbatoir Blues / The Lyre of Orpheus (2005), das ich seit kurzem dank eines fabelhaften Menschen in der limitierten Leinenversion besitze.

Montag, Januar 09, 2012

50 Lieblingslieder (39-40)

39. FM Belfast - Par Avion ... Dieser Eintrag wird vollkommen im Zeichen von einer Horde irrer Isländer stehen. FM Belfast machen die Art Musik, die man auf der kalten, dunklen Insel wohl machen muss, um den halbarktischen Winter möglichst ohne Depressionen zu bestehen. Irgendwann im Jahre 2010 habe ich sie kennen gelernt und das Album How to make friends (2008) wurde mein Gute-Laune-Soundtrack, gerade für schöne Sommertage. "Par Avion" ist wohl einer der größten "Hits" auf dieser Platte. Live habe ich sie vor kurzem erst gesehen, im November 2011. Da spielten sie das UT Connewitz in Grund und Boden.Es gibt eine Stammbesetzung von vier oder fünf Leuten, manchmal stehen aber auch bis zu 8 Musiker auf der Bühne.



40. FM Belfast - Underwear ... Auf besagtem Konzert im UT Connewitz war dieser Song die letzte der zahlreichen Zugaben. Mindestens 20 Leute aus dem Publikum feierten mit der Band auf der Bühne, der Rest tanzte, hüpfte und schwitzte sich im Publikumsbereich die Seele aus dem Leib. Klar - das ist keine Musik für ein gutes Glas Rotwein, aber Spaß macht sie allemal. Und gerade auf diesen Song hatte ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut, er ist nämlich mein Favorit von FM Belfast. Und enttäuscht worden bin ich sicher nicht.

Donnerstag, Januar 05, 2012

50 Lieblingslieder (37-38)

37. Damien Rice - Elephant ... Einfach schön und herzzerreißend. Das sind so diese Songs, bei denen man sich in der Straßenbahn zusammenreißen muss, dass man nicht losheult, wenn man sich zu sehr in das Lied hineinlebt.



38. The XX - Crystalized ... Im Frühjahr 2010 habe ich des Nachts mal einen Livemitschnitt dieser Band beim WDR Rockpalast gesehen; da gings um irgendein niederländisches Festival. Ich hatte schon zuvor von denen gehört, das Jahresrückblicksheft für 2009 des Musikexpress hatte sie mir als Newcomer des Jahres, als Schöpfer des Albums des Jahres angepriesen - aber gemäß meiner Gewohnheit bemerke ich "brandheiße Acts" erst ein Jahr später. Dieser Livemitschnitt im dritten Programm hat mich dann aber mit seinem Sound sehr eingenommen: absolut minimalistischer, purer Pop. Mit ganz wenigen leisen, rhythmischen Mitteln wurde da enorm viel erreicht. Wenig später hab ich dann auch das so gefeierte Debutalbum das erste Mal gehört, und musste mich der Musikpresse ausnahmslos anschließen. Im gleichen Sommer zählte dann der Auftritt von The XX auf dem Hurricane Festival zu meinen Konzerthighlights 2010. Wirklich grandiose Klänge ... weiß gar nicht, was da noch weiter kommen soll.

Dienstag, Januar 03, 2012

Mach ich jetzt Vorsätze für 2012 oder eher nicht?

Sich gute Vorsätze für das neue Jahr zu überlegen ist ja an sich wenig originell, aber ich glaube, es kommt keiner drum herum, sich zumindest ein paar Pläne oder Vorhaben durch den Kopf gehen zu lassen, wenn ein Jahr sich dem Ende neigt und ein anderes zu beginnen droht. Bei mir sieht das dann so aus:
 
  • Ich möchte meinen zweiten Hochschulabschluss machen. Wird nämlich langsam Zeit. Und dafür eine famos recherchierte, gut geschriebene, kreative, argumentativ einwandfreie Masterarbeit anfertigen.
  • Wenn alles passt, dann soll der Weg zum nächsten akademischen Grad auch noch in diesem Jahr beschritten werden. "Wenn alles passt:" Alles, das hat in diesem Falle leider viel mit Geld zu tun.
  • Ich möchte mich besser mit Rotwein auskennen.
  • Ich möchte viel lesen und im Großen und Ganzen ein paar "substantielle" Dinge tun, wissen, lernen. 
  • Viele gute Filme sehen, Musik hören, Bücher lesen, Fremdsprachen aufpolieren - vor allem welche, die zum Rotwein passen. Was ich mir halt jedes Jahr so vornehme.
  • Ich möchte den ständig verschobenen Pragkurzurlaub endlich machen. Wien und Trondheim stehen danach auf der Liste.