Freitag, November 27, 2009

Placebo - 'Battle for the Sun'-Tour 2009











Samstag, 21. November 2009; Arena Leipzig
Trotz dessen, dass ich mich in den vergangenen 3 Jahren selten positiv über meine einstige Jugendliebe Placebo geäußert habe, konnte ich das Konzert, das vergangenen Samstag in der nicht ganz ausverkauften Arena Leipzig stattfand, kaum erwarten. Zu lange hatte dieses Vorhaben schon auf sich warten lasse
n. Zu den Tourneen davor war ich entweder noch zu jung, zu krank oder zu unwillig 40-45€ für diese Band auszugeben. Dass ich für dieses Konzert sogar reichlich 50 € ausgegeben habe, war eher ein Akt der Verzweiflung: billiger werden sie in Zukunft sicher nicht werden, eher im Gegenteil. Und besser werden sie wohl leider Gottes auch nicht mehr werden, wiederum erwarte ich eher das Gegenteil. Der Zenit lag wohl vor ca. einem Jahrzehnt. Aber egal, los gehts.

Beim Mir-die-Beine-in-
den-Bauch-stehen vor Konzertbeginn und während der erstaunlich langweiligen Vorband Expatriate (klanglich gesehen wohl ein uneheliches Kind von U2 und Placebo) musterte ich das restliche Konzertpublikum. Da waren die obligatorischen angetrunkenen Mittdreißiger, die wohl noch zwei, drei Jahre brauchen werden, um festzustellen, dass sie alles andere als hip sind. Da waren die Vollblutgruftis, mit Kunsthaarteilen, Korsett, Plateauschuhen und allem drum und dran. Da war das unvermeidliche schwerverknallte junge Paar, das bei jeder Ballade ineinander hineinkriechen könnte und das zum Leidwesen aller Umstehenden beinahe auch tut. Indiebandshirt tragende Studenten, Ü-40-Publikum, solariumsüchtige und weißgestiefelte Tussis, BWL-Studenten. Und dann ich noch irgendwo.

Die Vorband begann sogar wenige Minuten vor offiziellem Beginn der Veranstaltung und spielte eine reichliche ha
lbe Stunde. Die circa 30 Minuten, die danach bis zum Auftritt des Mainacts verstrichen, wurden dem Publikum mithilfe von Kurzfilmen, produziert von Placebo-Fans, über die zwei großen Leinwände versüßt. Dann, gegen 21.10 Uhr, ging es endlich richtig los ...

Pustekuchen! Richtig los ging fast an dem ganzen Abend nichts. Das lag nicht an Placebo. Die Band war gut drauf, die Qualität der Musik war großartig. Placebo verstehen ihr Handwerk, und das kommt live besonders zum Vorschein; ich habe selten so eine
gute Live-Band erlebt. Aber ich habe auch noch nie in meinem Leben so ein lustloses Publikum erlebt. Da, wo ich stand - und das war nicht sonderlich weit hinten, sondern etwa 15m vor der Bühne - war man schon ein Exot, wenn man nur tanzte oder hüpfte. Wenn ich an all diese merkwürdigen Gestalten denke, die mir im Vorfeld so aufgefallen haben, wundert mich das rückblickend nicht wirklich ... Es gab eine Zeit, da war Placebo eine Band für Leute mit (oder auf dem Weg zum) Abitur und Hochschulstudium. Musik für Menschen, die sich auch mal für einen Songtext interessieren und sich intensiv mit den Musikern, die dahinter stehen, beschäftigen wollen. Das scheint vorbei zu sein ... schon deswegen finde ich es unglaublich schade, dass ich es nicht früher auf ein Konzert der Band geschafft habe. Zur Setlist.
  1. For what it's worth: Die erste Singleauskopplung des aktuellen Albums eignet sich 1a als Opener. Druckvoll, temporeich, mitreißend. Im Normalfall müsste die Arena da schon toben. Es tobten maximal die ersten zwei Reihen. Und ich.
  2. Ashtray Heart: siehe oben. Saugeile Performance, kann man nicht anders sagen. Der Hit des aktuellen Albums. Nichts passiert.
  3. Battle for the Sun: schon wieder siehe oben. Ich finde das Lied (ebenfalls vom neuesten Album) doof und auch live hauts echt keinen vom Hocker, aber ich weiß, dass es vielen Fans anders geht. Von daher kann ich nur ratlos bleiben.
  4. Soulmates: Hätte ich mir fünf Lieder wünschen dürfen, dann wäre dieses dabei gewesen. Eines der stärksten Lieder des vierten (von bis dato sechs) Studioalben und vielleicht auch eines der stärksten der Band generell. Das juckt das Publikum wiederum wenig.
  5. Speak in Tongues: Erst mit dieser Live-Darbietung des Songs habe ich ihn schätzen gelernt. Hat mich regelrecht aufgewühlt und äußerst positiv überrascht. Das Schmachten und Darben, das kann Brian Molko eben immer noch gut.
  6. Follow the cops back home: Ich habe die Begeisterung für diesen Song des vorherigen Albums nie verstanden - ich find ihn eher so lala, weiß aber, dass es den meisten damit anders geht. Aber immerhin: bereits bei den ersten Takten geht eine lautstarke Befürwortung durch die Reihen. Da wird doch wohl nicht etwa jemand auftauen?
  7. Every you every me: Erwartungsgemäß lockert sich die allgemeine Stimmung mit diesem Evergreen des zweiten Albums der Band aus dem Jahre 1998. Von gelöster, guter Konzertstimmung ist der Großteil der Arena aber nach wie vor weit entfernt. Bei mir ist jetzt Party angesagt ;). Es wundert mich im Übrigen, dass sie dieses Lied noch spielen. Die Ärzte spielen Männer sind Schweine auch schon eine Weile nicht mehr.
  8. Special Needs: Für mich DAS Lied des vierten Albums. Ich bin zwischenzeitlich regelrecht überwältigt. Ich sehe mich ein bisschen im Publikum, gegen das ich mittlerweile einen kleinen Hass entwickelt habe, um: kaum einer ist hier textsicher. Viele hier kennen Placebo nur auf Basis der letzten zwei Alben. Trotz dessen, dass ich hier eine der Jüngsten zu sein scheine, komme ich mir alt vor.
  9. Breathe underwater: Braucht kein Mensch. Auch live nicht.
  10. Because I want you: Vor diesem Song macht Molko eine kleine Ansage in erstaunlich gutem Deutsch. Er kündigt eine kuscheligere Phase des Konzertes an. Jetzt machen wir ein bisschen weniger Rock'n Roll; jetzt machen wir Rock'n Schwul. Himmel, ist der drollig. So gut wie an diesem Tag - vor allem frisürlich - sah er übrigens schon seit Jahren nicht aus. Dann spielen sie eine mir unbekannte Variante von Because I want you. Aus dem schnellen Hit des Vorgängeralbums wird eine drückende, tiefgreifende Ballade. Für mich das Highlight des Konzerts.
  11. Twenty Years: Dies war ein Bonus Track auf der Singles Collection, die kurz nach dem vierten Studioalbum im Jahre 2004 erschien. Kein Meilenstein, live aber nett anzuhören.
  12. Julien: Ich kann mich kaum mehr daran erinnern, dass das gespielt wurde.
  13. The never-ending Why: Das Konzert befindet sich definitiv in seiner schwächeren Phase. Live kommen die teils grausig-schwachen Songs des neuen Albums zwar besser, aber noch lange nicht gut.
  14. Blind: Dieser Song befindet sich auf dem Vorgängeralbum. Ja, nett, irgendwie. Ich wünschte mir an dieser Stelle sehnlichst irgendein Punkpopbrett vom Debut der Band.
  15. Devil in the Details kam stattdessen (siehe Albumkritik im vorherigen Blogpost). Egal - ich hab gute Laune, ich hüpf heute zu allem, solange es nur von Placebo kommt ;).
  16. Meds: Langsam frage ich mich, ob heute überhaupt noch Songs gespielt werden, die vor 2004 veröffentlich worden sind. Die bisherigen drei Ausnahmen haben mich noch nicht so recht befriedigt. Aber bei Meds habe ich wieder so richtig Spaß. Dieses generell gute Lied ist live noch viel besser. Im Original handelt es sich dabei übrigens um ein Duett mit der The Kills-Sängerin Alison Mosshart, die zur Perfektion nur noch gefehlt hätte.
  17. Song to say Goodbye: Das Ende des Konzertes deutet sich mit diesem Song ganz unsubtil an. Aus sicherer Quelle weiß ich aber, dass noch zwei Zugaben à drei Songs folgen werden.
  18. Bright Lights: Nach nicht mal einer Minute beginnt die Zugabe schließlich und zwar mit meinem persönlichen Favoriten des neuen Albums *hüpf hüpf*. Ich werde dezent euphorisch und so langsam aber sicher ist das auch im restlichen Publikum angekommen.
  19. Special K: Endlich mal wieder ein alter Song und endlich eine zur Hälfte tanzende Menge. Mir gehts zu diesem Zeitpunkt richtig richtig gut.
  20. The Bitter End: Jaaaaaaaaaaaa!
  21. Trigger Happy: Mit diesem mir unbekannten Song beginnt der zweite Zugabenblock. Hm, das Lied ist ein bisschen Banane, wenn ihr mich fragt. Egal - Party.
  22. Infra-Red: Für mich eine der Überraschungen des Abends. Dieses mich auf Platte derart nervende Ding von Lied gefällt mir in diesem Kontext richtig gut. Mit der Objektivität ist es aber eh schon nicht mehr so weit her.
  23. Taste in men: Dieser Oldie der Band ist ein veritabler Rausschmeißer. Aus dem sowieso schon sehr elektronisch daherkommenden Song hat die Band ein Elektrogeschwurbel vom Feinsten gemacht. Damit kann keiner so recht was anfangen. Außer mir.
Und dann ... ist alles vorbei. Knapp zwei Stunden hat es gedauert und ich bin nassgeschwitzt. Nicht vielen geht es so. Mann, ich bin immer noch echt sauer auf diese Leute dort. Manche sind sogar zum Konzertbeginn ganz hinter gegangen, weil es ihnen vorne zu laut und zu warm war. In meinen schlimmsten Phantasien kette ich diese Menschen vorm ersten Konzert beim Full Force Festival vorne in der ersten Reihe an den Begrenzungszaun und lasse sie erst nach dem allerletzten Auftritt am letzten Tag wieder frei! Muhahaha!

Noch ein Wort zum Bühnenbild. Drei große Leinwände - je eine links und rechts von der Bühne und eine riesengroße als Bühnenrückwand - waren für die Hintenstehenden und für die kleinen Germanistikstudentinnen montiert worden. Die zeigten nicht nur das Geschehen auf der Bühne und im Publikum, sondern legten noch ein paar künstlerisch wertvolle Kontrastverstärkungen und Farbspiele oder Schriftzüge mit drauf - gute Idee.

Fazit: großartige Liveband, suboptimales Publikum. Mit der Songauswahl bin ich halbwegs zufrieden, auch wenn ein Anne-Wunschkonzert gaaanz anders ausgesehen hätte. Aber bei einer Tour zum neuen Album kann man sich ja im Vorfeld denken, worauf man sich einlässt. Dementsprechend waren da auch keine Enttäuschungen von meiner Seite zu befürchten - nur ein bisschen mehr alter Kram wäre schön gewesen. Kein einziger Song von Album eins, nur einer vom zweiten und zwei Lieder vom dritten Werk.

Sonntag, November 22, 2009

PLACEBO - Battle for the Sun


Wer gerne eine Vorgeschichte zu diesem Beitrag mag, dem empfehle ich diesen und diesen Beitrag. Erstere handelt ganz generell von meiner Fan-Biografie und wird spezieller, indem er auf die Placebo-Diskografie und meine Ansichten dazu eingeht. Der zweite behandelt meine Pläne, auf das gestern stattgefunden habende Konzert dieser Band zu gehen.

Meine Skepsis gegenüber Battle for the Sun habe ich ja schon ausreichend breitgetreten. Nun soll auch mal eine Albumkritik folgen, der auch ein intensives Hören der CD zugrunde liegt ;). Zusammen mit dem aktuellen Muse-Album (The Resistance) habe ich das jüngste Werk Placebos vor wenigen Wochen via Amazon bestellt. Schon diese Konstellation war nicht gut für Battle for the Sun, denn dass es nicht mit dem Longplayer von Muse mithalten können würde, war mir im Vorfeld schon mehr als klar.
Fangen wir mit der Optik an. Das Cover (siehe oben), na ja, haut jetzt keinen vom Hocker. Ne Sonnenfinsternis halt. Das Booklet sprüht auch nicht gerade vor lauter Kreativität, wobei ich die Fotos der Band und der einzelnen Musiker wirklich schön finde.
Beim Durchlesen der Titelliste fiel mir auf, dass die Songs heißen wie der neue Drummer aussieht - irgendwie pseudo-obercool und möchtegern-glamourös und was weiß ich nicht noch alles. "Kitty Litter", "Ashtray Heart", "Kings of Medicine" ... so könnten auch Lieder von Wanna-be-Goth-Bands wie Cinema Bizarre oder Down Below und Songs der späten (und schlechten) HIM heißen. Aber mal reinhören:
1. Kitty Litter
The way you're dancing makes me come alive. [...] You really start a fire! Das Lied braucht kein Mensch. Aussageloser, eintöniger, wenn auch treibender Rock, der nur in der letzten Minute mal ein paar Variationen zulässt. Die bringens aber auch nicht. Und der Text ist doof. 2/5
2. Ashtray Heart
Der Titel verrät schon, dass dieses Lied als eine Art Rückbesinnung gedacht sein könnte. "Ashtray Heart" war der erste Name von Placebo, unter dem allerdings noch keine Erfolge verbucht worden sind. Auch soundmäßig erinnert der Song nicht selten an das allererste Placebo-Album: verspielt, "perlend", viel tüdelü. Auch der Text fügt sich da hinein (used it to stub cigarettes, listened to your screams of pleasure). Übrigens die dritte Singleauskopplung. 4/5
3. Battle for the Sun
Der titelgebende Track ist der paradoxerweise schwächste des Albums. Er ist wie akustischer Kaugummi. Wenn Brian Molko denkt, dass ständige stupide Wortwiederholungen die beste Methode sind, um ein Lied auf die Länge von 5:32 Min zu peitschen, dann hat er sich gewaltig geirrt. Das erste Wort jeder Strophenzeile wird insgesamt vier mal wiederholt und das letzte Wort sogar sieben mal. I, I, I, I, I will pretend it didn't hurt, hurt, hurt, hurt, hurt, hurt, hurt, hurt. Nervtötend. 1/5
4. For what it's worth
Beim ersten Hören dieses Songs vor einigen Monaten (es war die erste Singleauskopplung) kam ich nicht umhin, immer an den Werbeslogan "Weil Sie es sich wert sind" zu denken. Das ist mittlerweile glücklicherweise vorbei. Und ich muss sagen, dass dieses Lied mir mit der Zeit immer sympathischer wurde. Es mag inhaltlich kein großer Wurf sein, aber ich kann mich diesem Lied einfach nicht entziehen und mich nicht davon abhalten, irgendein Körperteil rhythmisch dazu zu bewegen; zudem überrascht es mit experimentierfreudigen Passagen. 3,5/5
5. Devil in the Details
I've been waaaisting all my tiiime, with the devil in the detaaaaaiiihaaaails. Quäk, quäk, quäk. Selbst einen eingefleischten Placebo-Befürworter wie mich nervt diese Stimme dann und wann. Und hier ist das der Fall. Dazu kommt, dass der Song frei von Rhythmus und Harmonie zu sein scheint. 1/5
6. Bright Lights
Das Lied ist schön. Punkt. Einfach schön. Inhaltlich scheint es eine Art Rückblick Brian Molkos auf die Zeit zu sein, in der er noch dieser provozierende, drogensüchtige, herrlich schwule Giftzwerg war. Cast your mind back to the days, when I'd pretend I was okay. I had so very much to say about my crazy livin'. Now that I've stared into the void, so many people I've annoyed. I have to find a middle way, a better way of giving. Dass er diese Zeit aber nicht missen wollen würde (no one can take that away from me), kommt ebenso rüber. Gesungen wird dieser Text von einem stimmlich angenehm dezenten Molko; eine Tonlage, in welcher er tief singt, und eine, in der er hoch singt, wurden offensichtlich übereinander gelegt. Sogar das könnte man als Verbindung von Placebo heute und Placebo früher deuten. Klanglich erinnert es mich ein wenig an "Black-eyed". Und sogar die zuerst von mir sehr gescholtene Zeile A heart that hurts is a heart that works kann ich mittlerweile verschmerzen. 5/5
7. Speak in Tongues
Dieses Lied, das schwach beginnt, punktet in den letzten zweieinhalb seiner vier Minuten vor allem dadurch, dass es unheimlich mitreißend ist. Das bewirken zum einen der emotionale Gesang und zum anderen vor allem die schöne Verbindung aus Stadion-Gitarren-Rock und Piano. Die nur leise von Gitarre begleitete "Aaah"-Passage, welche das sonst weniger ruhige Lied in etwa bei der Hälfte unterbricht, ist wirklich gelungen. Einziger richtiger Störfaktor: Weee caaan build a new tomooooorrooow todaaay. Das ist irgendwie so ... bono-esk. 3,5/5
8. The never-ending Why
Nach zwei guten Liedern am Stück musste ja irgendwann wieder Mist kommen und das ist jetzt. Dem Refrain muss man zwar eine gewisse Catchyness zusprechen, aber ansonsten ist das glatter, überproduzierter Rock à la "Kitty Litter" (erstes Lied dieses Albums). Da stehen auch mal vollkommen kontextfrei so Zeilen wie And there's a body in the lake im Songtext rum. Die nie endende Frage nach dem Warum. Placebo haben sie sicherlich nicht beantwortet. 2/5
9. Julien
Während der ersten Minute dieses Songs dachte ich "Wow - geil". Zu Lowbass-Elektrogeschwurbel grummelt sich Brian Molko durch die Verse, es setzt eine wirklich ultracoole E-Gitarre ein, Textausschnitte wie Julien, you are slow motion suicide machen richtig Bock auf das Lied. Nach 1 Min 14 Sec ändert sich das allerdings ganz schnell. Dann setzt der leider viel zu oft benutzte Standardsound der CD ein und das schöne Elektrobums ist weg. Schade, schade. Aber schon für die erste Minute: 3,5/5
10. Happy you're gone
Keine schlechte Ballade, die ganz sacht beginnt. Im zweiten Drittel steigert sie sich ins Sehnsuchtsvoll-Mitreißende. Der Text passt schön dazu. Rundum homogener Song, der merkwürdigerweise die einzige richtige Ballade der Platte darstellt. "Speak in Tongues" (Lied 7) hat ebenfalls balladenhafte Züge, aber nicht in dieser Art. 3,5/5
11. Breathe under water
Dieser Song fügt sich wunderbar in die einfallslosen temporeichen Lieder, die dieses Album zu Hauf zu bieten hat, mit ein. Ob man jetzt "Kitty Litter", "The never-ending Why", "Battle for the Sun" oder das hier hört, macht eigentlich keinen großen Unterschied. 2/5
12. Come Undone
Ähnliches Phänomen wie 11., dabei aber mit mehr Mut zum Sich-Hervorheben, was sich vor allem an den Tempo- und Rhythmuswechseln zeigt und durch ein höheres Maß an Emotionalität in Text und Stimme. Was mir aber besonders auffällt: Placebos Affinität zu Instrumenten und Tönen, die irgendwie ein süßliches "Pling" in den Hintergrund des Liedes zaubern, wird auf diesem Album ins Nervenbelastende getrieben. Was bei "Ashtray Heart" und "Bright Lights" noch richtig schön klingt, ist hier nur noch belanglos. 2,5/5
13. Kings of Medicine
Da habe ich keine Meinung zu. Das Lied ist mir irgendwie egal. Einigen wir uns auf eine mittige Bewertung. 2,5/5. Nee, das Lied macht auch dauernd "Plingpling". Also doch eher 2/5.

Fazit: Es ist nicht so, das Placebo es nicht mehr könnten - dagegen sprechen schon die Perlen, über die man auch im Jahre 2009 noch ab und an auf einem aktuellen Album stolpert. Doch zwei Dinge sind dabei vor allm zu bedenken. Zum Ersten sind vor allem jene Lieder gut, die auf Song-Rezepte bauen, die noch aus den 90er Jahren, also der Hochphase der Band stammen; neue Rezepte verfehlen ihre Wirkung. Und zum Zweiten - gibt es diese "neuen Rezepte" überhaupt? Kann man dieses Prinzip, das etwa der Hälfte des Albums zugrunde liegt, als irgendwie eigenständig bezeichnen? Man sollte vielleicht eher von Füllmaterial sprechen.
Ein Bericht zum Konzert von gestern Abend in der Arena Leipzig folgt so bald wie möglich.

Montag, November 09, 2009

Playlist

Nicht aller Pop ist schlecht:
Beyoncé - Single Ladies (Put a ring on it)
Sugababes - About you now
Sugababes - Freak like me
Sugababes - Overload
Katy Perry - Hot'n Cold

Muse - New Born
Muse - Bliss
Muse - Plug in Baby
Muse - Feeling good
Moby - Pale Horses
Moby - Shot in the back of the head
Moby - Mistake

*****

Die Top 5 ... der Dinge, die gerade nerven ;)

1. Es reeeegnet
2. Meine Laptoplautsprecher werden nicht von alleine wieder heile
3. Mein Drucker erkennt die Druckerpatrone immer noch nicht
4. Ich muss noch einen doofen Text lesen, in dem viel zu viel "Logik" drinne ist
5. Es regnet immer noch

Sonntag, November 08, 2009

Best of Kino 2009 - Teil II

Lange hatte ich nicht gewusst, ob ich mich auf Public Enemies freuen sollte oder nicht. Was sprach fürs freuen: Johnny Depp natürlich, außerdem aber auch Marion Cotillard und der ganz, ganz großartige Christian Bale. Und dass es ein Gangster Drama sein würde aus den stylischen 30er Jahren der Vereinigten Staaten von Amerika. Was sprach dagegen: der Trailer und vor allem der verantwortliche Regisseur Michael Mann. Der hat Filme wie oder Miami Vice, Collateral und Hancock gedreht und das sind jetzt eher nicht so die Meilensteine guten Kinos. Mehr so im Gegenteil. Aber hey - Johnny Depp ;) ! Also ab ins Kino. Der Film ist eine Buchverfilmung und mit seinen 140 Minuten meiner Ansicht nach ein wenig zu lang geraten. Nichts gegen lange Filme, solange sie keine spürbaren Längen haben.Der Film kann zwar mit guten Schauspielern aufwarten, die auch wirklich eine gute Leistung abgeben, aber das bewahrt den Film leider nicht davor, über weite Strecken kühl und farblos zu erscheinen. Der gewünschte Effekt der Coolness (Gangster und so, ne) wird total übererfüllt. Umso deplatzierter wirken manche, wie aus dem Nichts auftauchende Schmalzszenen, die den Zuschauer mit kitschigen Unerträglichkeiten wie "Ich will alles - und ich will es jetzt. Möchtest du diesen Weg mit mir gehen?" überraschen. Johnny Depp, der den smart-schnuckeligen Obergangster John Dillinger mimt, hätte sich gegen derartige Sätze wehren sollen.
Aber es ist ja auch nicht alles schlecht: der Film hat viele gute, gut gemachte Actionszenen (auch wenn ein paar weniger davon dem Film gut zu Gesicht gestanden hätten) und die Ausstattung ist grandios. Heiße Typen in schmucken Anzügen, Mänteln und Hüten aus den 30er Jahren - welche Frau wird da nicht schwach? ;)

Nummer 4: Inglorious Basterds. Muss ich dazu irgendwas sagen? Falls ja: der Film ist einfach nur fabelhaft. Brad Pitt ist die coolste Sau der Welt, Til Schweiger immerhin die coolste Sau der Bundesrepublik. Ganz schön viele Tote, aber es handelt sich ja auch um eine Regiearbeit von Quentin Tarantino und wer da anderes erwartet, ist selber schuld. Es wird eine ganz reizende Alternative zum Ende des Dritten Reiches dargeboten, mit der wohl so ziemlich jeder mitgehen würde. Alles an dem Film ist richtig, richtig gut. Fast alles. Alles könnte so perfekt und schön sein. Wenn Diane Kruger nicht wäre. Das ist eine deutsche Schauspielerin (pardon: "Schauspielerin"), die vor Jahren in Troja an der Seite von Brad Pitt ihren internationalen Durchbruch gefeiert hat. Danach hat sie sich die ü-Striche in ihrem Nachnahmen operativ entfernen lassen; so wurde aus Krüger schließlich Kruger. Es folgten Kassenschlager wie Das Vermächtnis der Tempelritter oder Das Vermächtnis des geheimen Buches und Das Vermächtnis meines eingewachsenen Zehennagels. Diane Kruger zeichnet sich besonders durch ihr hölzernes Spiel und ihre absolut nicht telegene Stimme sowie ein sehr unsympathisches Wesen aus. All diese Eigenschaften hat sie auch in Inglorious Basterds sehr gut unterbringen können. Gott sei Dank überlebt auch ihr Charakter diesen Film nicht.
Sonst spielen eigentlich nur zu befürwortende Menschen mit. Eben der Brad und der Til, aber allen voran auch Christoph Waltz, ein österreichischer Schauspieler, der den bösen Buben eindrucksvoll, mit viel Boshaftigkeit, Charme und Witz mimt.
Der Film ist in 5 Kapitel eingeteilt und spielt hauptsächlich im von den Deutschen besetzten Frankreich der 40er Jahre. Deutsche werden von deutschen Schauspielern, französische von französischen und amerikanische von amerikanischen Schauspielern gespielt. Im Originalton spricht jeder Schauspieler seine Muttersprache - deutsche Soldaten sprechen deutsch, die Pariser Bürger sprechen französisch, etc.; eine sehr reizvolle Idee, wie ich finde. Zum Inhalt: Film gucken oder Wikipedia anstrengen. Aber vor allem Film gucken!

... to be continued.

Sonntag, November 01, 2009

Alles muss raus!

Ich verkaufe:

- ein TV-Gerät von Philips. Maße: 40 cm hoch, 35cm breit, 40c
m tief, Bildschirmdiagonale 36cm = 24"; Farbe: silbergrau metallic; Zustand: gebraucht; Alter: ca. 5 Jahre. Integriert ist ein Videorecorder, der mittlerweile aber unbrauchbar ist (er macht nämlich Videokassetten kaputt, aber heute gucken eh alle DVD / Blu-Ray). Fernbedienung und Gerätebeschreibung / Gebrauchsanweisung liegen bei.
- einen DVD-Player von Pioneer. Maße: 6cm hoch, 42cm breit, 27cm tief. Farbe: silbergrau metallic; Zustand: gebraucht; Alter: ca. 4 Jahre. Trotz re
gelmäßigem Gebrauchs noch top in Schuss, läuft vergleichsweise leise. Kann auch Audio-CDs abspielen. Fernbedienung, Scart-Kabel (1,3m lang) und Gerätebeschreibung / Gebrauchsanweisung inklusive.
Was will ich dafür? - Verhandlungssache. Wer beides nimmt, bekommt natürlich ultramegasuper Rabatt ;).

Und wenn ihr wen kennt, der sowas sucht, dann könnt ihr ihn ruhig auf diese Seite verweisen. Ach ja: Selbstabholung.

Ich hoffe, dass ich kommende Woche mal wieder zum Bloggen komme. Wird ja auch Zeit!