Donnerstag, Juni 30, 2011

Ich mein, es ist ja kein Drama, kein französisch zu können. Und gerade die Akzente, also ´, ` und ^ sind für Leute, die kein französisch sprechen und welche, die es gerade erst lernen, natürlich keine leichte Angelegenheit; es sei denn, man hat ne ordentliche Portion Sprachgefühl. Und deswegen passiert es halt auch mal, dass an einem Crêpe-Stand eben Crépe oder Crèpe verkauft werden. Ich hatte neulich sogar mal ein Exposè in der Hand. Gestern bin ich an einem Schild vorbeigeradelt, für das ich dann aber kein Verständnis mehr hatte: Friséur.

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Edit: Ich habe gerade mal wieder in meinen Blogstatistiken herumgeguckt. Der Monat Juni ist mit Abstand der Monat mit den meisten Besuchen (über 1330) seit Bestehen dieses Blogs, es gab mehr als doppelt so viele Besucher als in jedem Monat der fünf vergangenen Jahre. Die Spitze bildete der 13. Juni, an dem es sagenhafte 100 Leute hier her geschafft haben. Warum aber ausgerechnet an diesem Tag, das ist mir ein Rätsel.

Dienstag, Juni 28, 2011

Eine Dokumentation über eine Zeit, in der die Menschen von einem auf den anderen Tag ausgestorben sind. Sie nimmt diesen Zustand einfach an, ganz hypothetisch, ohne Gründe für das urplötzliche Verschwinden zu nennen. Auch wenn es so genannt wird, ist das eigentlich kein postapokalyptisches Szenario, denn kein Haus stürzt dafür ein und kein Tier tut es den Menschen gleich. Am "Tag 1 nach den Menschen" (so heißt der erste Abschnitt) steht also die Welt, wie wir sie kennen, da; mit allen Städten, Straßen, Gebäuden, Plätzen, Wäldern, Gewässern, Gebirgen, Wüsten; auch mit allen Tieren und Pflanzen. Nur eben keine Menschen. So geht es weiter, "Tag 50 nach den Menschen", "Tag 100 nach den Menschen", "Ein Jahr nach den Menschen", "Fünf Jahre nach den Menschen" ... bis in den vierstelligen Bereich hinein. Es wird erklärt, wann der Big Ben nicht mehr bimmelt, weil ihn ja keiner drei Mal pro Woche aufziehen kann, wann welcher Turm umfällt, wann Hunde wieder Wildtiere sind, ab wann Schweine in Gefangenschaft sich gegenseitig auffressen. Wann das Baseballstadion in Chicago vollkommen überwuchert ist und wann Brücken von allein einstürzen.

Immer, wenn ich solche Sendungen sehe, oder Reportagen lese, frage ich mich, wie das denn geht, dass der Mensch sich die Zeit, in der es ihn gar nicht mehr gibt, imaginieren kann. Kann er das überhaupt, oder bildet er sich das nur ein, weil es quasi pure Spekulation ist? Oder ist der Mensch wirklich das einzige Wesen auf diesem Planeten, das in eine hypothetische Zukunft sehen kann, die es ausdrücklich nicht erleben würde?

Samstag, Juni 25, 2011

Anne testet sommerlich-hippe Getränke auf Flaschenoptik und vielleicht auch ihren Geschmack

Teil 5: bios (Ingwer)
Heute war ich im Kaffee Schwarz, das vor einer Weile auf der Georg-Schwarz-Straße in Leipzig/Altlindenau aufgemacht hat. Kaffee hab ich da zwar keinen getrunken, dafür aber ein hippes kleines Bio-Limonadengetränk der Marke bios. Dieser Betrieb sitzt in Stralsund an der Ostsee und stellt insgesamt vier verschiedene Limonaden (Sorten: Ingwer, Apfel, Holunder-Traube und Lemongrass), sowie Mineralwasser (klassik, medium, still) und eine Cola her, die sich Coola schreibt und durch alkoholfreie Bio-Fermentation, also durch Gärung hergestellt wird. Die Limonaden entstehen ebenfalls durch Gärung - deswegen musste ich erstmal an Bionade denken, denn da funktioniert das genauso.

Das Konzept dieser Limonade klingt wirklich gut. Es handelt sich um eine reine Bio-Limo, weil die Produkt
e allesamt "aus der Region" stammen und keine synthetischen Aromen oder Farbstoffe verwendet werden, zumindest steht das so auf der Flasche und auch der Homepage von bios (die mir übrigens sehr gut gefällt). 'bios' ist übrigens griechisch und heißt so viel wie 'Leben'.

Ich habe also die Sorte Ingwer probiert und die hat mir wirklich gut geschmeckt. Erinnert hat der Geschmack mich etwas an die Bionade-Sorte Ingwer-Orange, und in der Tat steht in der Produktbeschreibung auf der bios-Internetseite, dass der "Geschmack fruchtiger Orangen und fein-würzigem Ingwer" dieses Getränk auszeichnet. Im Gegensatz zum Bionade-Pendant ist die Orange aber ziemlich hintergründig (und ganz so künstlichwirkend knallorange ist es auch nicht). Das gefällt mir aus zwei Gründen: zum Einen setzt sich die Ingwer-Limo von bios damit von der Bionadenkonkurrenzsorte ab, zum Anderen gibts endlich mal ne schöne Ingwerbrause, die auch richtig danach schmeckt. Leider habe ich die Getränke dieser Firma bisher nur sehr selten in Cafés, Kneipen oder Getränkeläden/Supermärkten ausmachen können. Und irgendwann ist ja auch der Markt für hippe Öko-Getränken mal ausgelastet.

Fazit:
Ich finde, dass das eine wirklich gute Limonade ist, der ich das Label 'bio' auch irgendwie mehr abkaufe als der Bionade. Mal sehen, ob ich zeitnah noch die anderen Sorten probieren kann.


Das Limonadensortiment von bios
(Alle Bilder stammen von der Homepage des Herstellers)

Mittwoch, Juni 22, 2011

Heute vor exakt 5 Jahren habe ich diesen Blog erstellt und den aller ersten Eintrag verfasst. Wenn ich den so überfliege, dann wundere ich mich schon ein bisschen über mich, aber fünf Jahre machen sich dann eben schon bemerkbar. Und der Unterschied zwischen 18 und 23 erst recht ;). Herrje, ich war mal 18, ganz wuschig wegen meinem bevorstehenden Abiball, einem langen freien Sommer und dem darauf folgenden Studium. Und ein ganz schönes Girlie war ich wohl auch. Manche würden wohl behaupten, dass das heute nicht anders sei, die kannten mich dann aber nicht in der damaligen Zeit.

Dienstag, Juni 21, 2011

Anne testet sommerlich-hippe Getränke auf Flaschenoptik und vielleicht auch ihren Geschmack

Teil 4: Bionade (Kräuter)

Der nun folgende Beitrag möchte sich nicht (so wie die drei vorherigen) unvoreingenommen, ernsthaft und kritisch mit dem Studienobjekt befassen. Er möchte weder das Flaschenlayout noch den Geschmack wertend beschreiben. Er will schlicht und einfach lobhudeln, in den Himmel empor heben und den heiligen Bionade-Bimbam preisen.

Lieber Herr Bionade, die Kräuterlimo, die du da machst, die ist einsame Spitze. Deine anderen Sorten schmecken mir zwar nicht so dolle, vor allem Holunder und Litschi mag ich gar nicht gerne, aber mit Kräuter hast du mich sehr glücklich gemacht. Als Kind hab ich gerne
Almdudler getrunken, das österreichische Pendant, das schon viel länger auf dem Markt ist; neulich habe ich mir mal wieder eine Flasche davon gekauft (auf die alten Zeiten ...) und musste mich wundern, wie mir so ein süßes Zeug mal schmecken konnte. Kein Wunder, dass davon seit geraumer Zeit auch eine zuckerfreie Variante existiert. Interessanterweise ist Almdudler in Österreich nach Coca Cola das meistverkaufte Limonadengetränk ... na, wenn's schmeckt.


Aber Bionade Kräuter ist nicht übermäßig süß, sondern fast schon kräuterlich-würzig. Ob die Inhaltsstoffe alle so bio sind, wie es draufsteht, steht vielleicht auf einem anderen Blatt Papier (es gibt da diverse Studien, die den auf dem Etikett angegebenen Zuckerwert sowie die Bio-ness der Litschis infrage stellen). Auch der Bionade-Hype und der Bionadebiedermeier können mich nicht abschrecken und davon abhalten, alles an der Kräuterbionade obergut zu finden. Seit vergangenem Wochenende werde ich darin sogar von einem fließend deutschsprechenden US-amerikanischen Staatsbürger unterstützt.
Fazit: Bionade Kräuter ist mein Lieblingslimogebräu, das Ziel meiner Sehnsüchte an viel zu warmen Nachmittagen in der Uni, das mich rundum höchst zufriedenstellt.



Freitag, Juni 17, 2011

XX ist eine Kommilitonin von mir. Wer sie identifizieren und ausfindig machen will, um sich aufzuregen oder ggf. zu petzen: sie ist je nach Lichteinfall und Raumtemperatur zwischen 1,50m und 1,90m groß, hat so schwarz-rot-blonde Haare und zeichnet sich zudem durch Beine bis zum Boden und ein Gesicht zwischen den Ohren aus.
XX zieht gelegentlich meinen Unmut auf sich, der manchmal in einem tiefen inneren Brodeln gipfelt. Unlängst beispielsweise betrat ich den Seminarraum, als eine Freundin von XX und sie selbst gerade im Gespräch begriffen waren. Diese Freundin ist auch eine Kommilitonin von mir und hatte im direkt vor uns liegenden Seminar ein Referat zu halten. Im Zuge ihrer Aufregung bat sie XX und ihre anderen umstehenden Freundinnen, "bitte keine fiesen doofen Fragen zu stellen", wenn der Dozent nach dem Referat die Fragerunde eröffnet. XX gab zur Antwort, dass sie sich mal keine Sorgen machen solle, denn die ganzen fiesen Fragen stellen "ja eh nur die Magisterstudenten". Sie konkretisierte auch recht anschaulich, wie sie das meinte. Sie meinte damit diese Klugscheißerleute, die wohl Tag und Nacht nichts anderes zu tun haben, als irgendwelche wissenschaftlichen Texte zu lesen und über literatur- und kulturwissenschaftliche Theorien Bescheid zu wissen. Solche Leute halt!

Und wieder einmal hat XX mir gezeigt, was sie von einer germanistischen Allgemeinbildung und von einer gewissen Vorbereitetheit auf einzelne Seminare und Kolloquien hält. Was sie ganz generell von wissenschaftlichem Arbeiten hält. Und ich frage mich, wie man acht Semester studieren und immer noch so denken kann, wie man vor allen Dingen acht Semester lang so wenig über Literaturtheorie gelernt haben kann. Und das als Kernfachstudent, bei einem Grundschullehramtsstudium könnt ich das ja nocht verstehn. Ich will dich dekonstruieren, Baby!

Es häufen sich in der Tat die Momente, in denen ich diesem Masterstudiengang nicht angehören mag (nicht aus Gründen der Lehre oder des Lehrpersonals!), sondern lieber ein verpönter, theorieverliebter Magisterstudent im Elfenbeinturm sein möchte.

Mittwoch, Juni 15, 2011

Anne testet sommerlich-hippe Getränke auf Flaschenoptik und vielleicht auch ihren Geschmack

Teil 3: fritz-limo - Melonenbrause

Außer der Club-Mate Cola landete auch ein weiteres Erzeugnis der Hamburger Fritzen in meinem Stoffbeutelchen (da es davon noch einige andere gibt, werden die wohl alle hier besprochen werden), nämlich Melonenlimo. Die Flüssigkeit ist Quietsch-Neon-Grün, das Etikett steht ihr in Grünheit allerdings in Nichts nach. Rein optisch ist es also ein ziemliches Anja-Getränk. Von der Aufmachung her ist es aber sonst identisch mit der bereits verkosteten Apfel-Kirsch-Holunderbrause.

Wenn man sich mal die Zutatenliste ansieht, dann wird schnell klar, woher die kreischende Farbe kommt: neben den obligatorischen Limonadenzutaten (Wasser, Zucker, Kohlensäure, Zitronensäure) ist hier vor allem eins nicht drin: natürliche Inhaltsstoffe. Stattdessen ordentlich künstliches Aroma und der Farbstoff E 131, der eigentlich blau aussieht (der färbt z. B. die Gumme-Schlümpfe), in säurehaltigen Substanzen wie unserer Limo aber grüngelb wird. Von Melone also nichts zu lesen; wenn man dann erstmal probiert hat, kann man dem auch nur zustimmen. Kennt ihr diesen Geschmack, der vor allem in Gummitierchen manchmal drin ist und offiziell mit 'Melone' bezeichnet wird, der aber gar nüscht mit Melone zu tun hat, wenn man sich mal so eine Wassermelone oder Honigmelone ins Gedächtnis ruft? Genau der Geschmack ist hier drin und geht mit dem Zucker eine Liaison ein, die meine Gesichtszüge entgleisen lässt.

Fazit: Na ja ... fritz-limo wird sich mit seinen weiteren verfügbaren Sorten (da gibts noch Zitrone, Orange, die klassische fritz-cola und fritz-kola kaffeebrause, evtl. noch fritz-apfelschorle naturtrüb, das hab ich bisher aber noch nirgends in Leipzig gefunden) enorm viel Mühe geben müssen, um mit mir noch auf einen grünen Zweig zu kommen. War Apfel-Kirsch-Holunder wenigstens noch ein interessantes Geschmackserlebnis, halt mal ein bisschen was anderes für eine Limo, ist die Melonenbrause für meinen Geschmack einfach viiieel zu süß und vor allem zu künstlich, sowohl im Geschmack als auch der Optik.


p.s.: Eure Meinungen zu den besprochenen Brausen, insofern ihr die mal probiert habt, sind herzlich willkommen :).

Dienstag, Juni 14, 2011

Das diesjährige WGT-Bändchen war unsäglich unansehnlich - schwarz-weiß-pinke Rauten mit blauweißer Schrift. Dass es aber immer noch härter geht, beweist mein Fundstück des Jahrzehnts. Entdeckt habe ich es Sonntagmorgen, nachdem wir aus der Moritzbastei mit den anderen letzten Gästen herausgekehrt worden sind. Da wurde also auf ein pinkes Satinband ein papierner Ausdruck eines (mutmaßlich mit einer schlechter Handykamera) abfotografierten Bändchens geklebt. Dass dieses Plagiat - obwohl: so sollte man es wohl kaum nennen - direkt vorm Eingang der Moritzbastei lag, zeigt zumindest, dass die "Mühe" seines Trägers keine Früchte getragen hat.

Montag, Juni 06, 2011

Anne testet sommerlich-hippe Getränke auf Flaschenoptik und vielleicht auch ihren Geschmack

Teil 2: Club-Mate Cola

Heute stand ich wieder am erstaunlich gut sortierten (Bio)Limonadensortiment des Getränkemarktes um die Ecke und habe die nächsten Testobjekte auserwählt. Zu allererst sind mir zwei Ableger von Club-Mate aufgefallen - Club-Mate Cola und Club-Mate IceTea Kraftstoff (letzteres macht irgendwie schon von der Flasche her gar keinen guten Eindruck). Da ich mich in den letzten Monaten zu einem heimlichen Fan des Matetee-Getränks gemausert habe, hat die Cola mich besonders interessiert.
Das Etikett sieht aus wie beim großen Bruder Club-Mate, nes wurden lediglich andere Farben verwendet. Aber der lustige Poncho-Mann und die Zacken drumherum sind natürlich da ;).

Auf der Rückseite offenbart das Getränk, was in ihm steckt: eine Menge natürliches Koffein aus Mate, Colanuss, Tee und Kaffe. Ui. Und dann wird das Aromen- und Geschmacksgeheimnis gelüftet: Ceylon- und Cassiazimt, Bergamotten, Kardamom, Ingwer, Orangenblüten, Vanilleschote, Koriander, Limettenschalen, bittere Pomeranzen, Nelken, Kalmus, Zittwerwurzeln, Lavendelblüten, Johannisbrot, Ysopkraut, Veilchenwurzeln und Muskatnuss. Jungejunge. Sind natürlich alles nur Aromen; die Kräuter sind an der Cola nicht mal vorbeigelaufen. Dennoch schmeckt man sofort, dass man es hier nicht mit einer puren Cola von Vita Cola oder Coca Cola zu tun hat; der Zusatz dieser Aromen macht sich positiv bemerkbar. Leider ist der Mate nicht wirklich herauszuschmecken, was ich im Vorfeld gehofft hatte.

Fazit: ne gute Cola mit sehr würzigem, nicht zu süßen Geschmack (nur leider nicht nach Mate). Außerdem sind alle Aromen natürlichen Ursprungs, das kommt bei mir immer gut an. Aber bissl teuer isse schon, verglichen mit anderen Colasorten.


Mittwoch, Juni 01, 2011

Änderungen in der Kommentarfunktion

Ich habe nach all den Jahren endlich mal ein paar Einstellungen geändert, die das Kommentieren hier für mich und die Kommentierenden etwas einfacher gestalten. Die Kommentare landen ab sofort direkt auf dem Blog und werden nicht mehr zusätzlich durch mich moderiert - das sollte das Ganze etwas dynamischer machen. Im Gegenzug habe ich die Möglichkeit, anonym zu kommentieren, entfernt. Dann landen zum Einen keine Spam-Kommentare mehr bei mir (Links zu irgendwelchen russischen Pornoseiten oder Onlineshops) und zum Anderen wird damit das anonyme Runterputzen eines Bloggers verhindert, der sich in seinem Blog ganz offen zu erkennen gibt.

Ich habe die drei kurzen Textchen, die ich vor circa einer Woche hier hineingestellt habe, wieder herausgenommen, weil ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass sie auch eine beleidigende Lesart zulassen. Diese Lesart war sicherlich nicht die intendierte - schon deshalb nicht, weil sie sich an keine konkreten Personen richteten. Alltagsbeobachtungen (durchaus auch an realen Personen), die im Kopf weitergesponnen wurden und bei denen der letzte Satz mit dem ersten schon gar nichts mehr zu tun hatte, jedenfalls nicht hinsichtlich dessen, worauf referiert wird.

Ich weiß zwar gerade selbst nicht so recht, warum ich mich rechtfertige, aber das muss wohl doch sein: zwei der drei Texte beinhalteten nicht einmal im Ansatz irgendwelches "böses" Gedankengut. Der Erste stellt nichts weiter als eine Beobachtung dar, die eine Kindheitserinnerung heraufbeschworen hat; der dritte ist letztlich nichts weiter als eine Beobachtung gewesen, die wertfreie Assoziationen zu einem Menschen hervorgerufen hat, den ich im Grunde gar nicht kenne.
Dass der zweite Text negative Wertungen enthielt, ist zweifellos - diese bezogen sich aber nicht auf einen konkreten Menschen, sondern beruhen wiederum auf einer kurzen Beobachtung, einem Gedankenschnipsel, aus dem dann unabhängig von dem eigentlichen Gedanken ein paar Sätze geworden sind - die beschriebene Situation ist so nie geschehen (ich weiß nicht, warum man sich nach den vielen Debatten um Realität vs. Fiktion dafür noch derart zu rechtfertigen hat). Wenn es überhaupt ein lebendiges Referenzobjekt/-subjekt gibt, für das der ganze Text gilt, dann ist es maximal eine grob umrissene Gruppe Menschen (nicht umsonst gibt es im Vergleich zu den beiden anderen Texten nicht mal ein fiktives Namenskürzel), über die ich mich hier und da ärgere, so wie jeder sich über irgendwen ärgert. Und da ist gerade ein Blog ein gutes Medium - da mache ich gerne von meinem Recht zur freien Gedankenäußerung Gebrauch.

Insofern: Wer auch immer sich an diesen Zeilen gestoßen hat, dem möchte ich versichern: die Motive, die du in darin gelesen hast, entsprechen nicht der Realität. Dass ich mir aber, zumal mein Blog nicht anonym ist und ich ein für jedermann identifizierbarer Mensch bin, in Zukunft überlegen sollte, was ich veröffentliche und ein bisschen mehr Reflexion ansetze, das sollst du vielleicht wissen. Ohne ein wenig Selbstzensur geht es dann wohl nicht. Und wenn du dich irgendwie angegriffen gefühlt hast, dann entschuldige ich mich selbstverständlich dafür.
Aber: indem du anonym deine doch sehr persönliche Kritik angebracht hast, hast du ihr fast jegliche Substanz genommen. Wieviel ist eine Meinung wert, wenn ihr Urheber wohl nicht soweit hinter ihr steht, dass er seinen Namen nennen kann? - Zumal er / sie ja ja wohl genau zu wissen scheint, um wen es sich bei mir handelt. Außerdem empfinde ich es als ganz schön starkes Stück, anhand dieser paar Zeilen gleich meine Existenzberechtigung an einer Hochschule infrage zu stellen. Das ist, gerade in Verbindung mit der Anonymität, anmaßend und substanzlos und auch kränkend, sonst hätte ich mich kaum zu so einer umständlichen Stellungnahme gedrängt gefühlt.
Und auch, wenn ich mich damit verletzbar mache - so wollte ich das dann doch nicht stehen lassen.