Dienstag, Juni 28, 2011

Eine Dokumentation über eine Zeit, in der die Menschen von einem auf den anderen Tag ausgestorben sind. Sie nimmt diesen Zustand einfach an, ganz hypothetisch, ohne Gründe für das urplötzliche Verschwinden zu nennen. Auch wenn es so genannt wird, ist das eigentlich kein postapokalyptisches Szenario, denn kein Haus stürzt dafür ein und kein Tier tut es den Menschen gleich. Am "Tag 1 nach den Menschen" (so heißt der erste Abschnitt) steht also die Welt, wie wir sie kennen, da; mit allen Städten, Straßen, Gebäuden, Plätzen, Wäldern, Gewässern, Gebirgen, Wüsten; auch mit allen Tieren und Pflanzen. Nur eben keine Menschen. So geht es weiter, "Tag 50 nach den Menschen", "Tag 100 nach den Menschen", "Ein Jahr nach den Menschen", "Fünf Jahre nach den Menschen" ... bis in den vierstelligen Bereich hinein. Es wird erklärt, wann der Big Ben nicht mehr bimmelt, weil ihn ja keiner drei Mal pro Woche aufziehen kann, wann welcher Turm umfällt, wann Hunde wieder Wildtiere sind, ab wann Schweine in Gefangenschaft sich gegenseitig auffressen. Wann das Baseballstadion in Chicago vollkommen überwuchert ist und wann Brücken von allein einstürzen.

Immer, wenn ich solche Sendungen sehe, oder Reportagen lese, frage ich mich, wie das denn geht, dass der Mensch sich die Zeit, in der es ihn gar nicht mehr gibt, imaginieren kann. Kann er das überhaupt, oder bildet er sich das nur ein, weil es quasi pure Spekulation ist? Oder ist der Mensch wirklich das einzige Wesen auf diesem Planeten, das in eine hypothetische Zukunft sehen kann, die es ausdrücklich nicht erleben würde?

4 Kommentare:

Marco hat gesagt…

Klingt gut die Doku - hast du zufällig den Namen parat oder gleich nen Link für mich? Würd mir die auch gern mal anschauen....

Anne hat gesagt…

http://mediencenter.n24.de/index.php?deepLink=screen/startScreen/video/854936

wie mir anja schon migeteilt hat, gibts da insgesamt 3 teile, und ich hab diesen hier gesehen. was die generelle qualität der doku betrifft - ist halt ne typisch amerikanische dokumentation, "populärwissenschaftlich" ist da noch ein euphemismus, wie ich finde. aber interessant isses schon. die anderen zwei teile solltest du im n24-mediencenter auch ausfindig machen können.

anja hat gesagt…

oh, wie viele es genau gibt, wusste ich gar nicht, aber gut, dass du es rausgefunden hast. ich habe ja auch so meine schwierigkeiten mit dieser doku ... eigentlich ist es nur pure unterhaltung.

aber ansonsten gilt, was du bereits gesagt hast: reine spekulation, hypothesen-bildung aufgrund bisheriger erkenntnisse ... genauso sind darstellungen und annahmen über vergangene ereignisse (bspw. dinos) rein hypothetisch ... da imaginiert sich der mensch ja auch eine vergangenheit ... ob das jetzt alles genau so war oder sein wird, weiß man eh nicht. und das alles mit den unendlichkeiten und sonstigem tand im weltraum sind ja auch nur theoretische konstrukte. ;-)

aber ich imaginiere mir ja auch gern mal eine zukunft, die ich dann so nie erlebe. :-D

mensch anne, wo bleibt deine phantasie? ;-)

Anne hat gesagt…

anschaaaa, ich hab dir das doch gestern erkläähärt, wie ich das meine ;).

ich sage ja nicht, dass ich selbst diese vorstellungsleistung nicht aufbringen kann, oder dass solche vorstellung die menschliche fantasie übersteigen sollten. es geht mir primär um das paradoxon, das dahinter steckt - sich eine zeit vorstellen können, deren grundannahme darin besteht, dass kein mensch sie je erleben wird. ich finde es hochinteressant, dass wir menschen dazu in der lage sind. erinnere dich hierzu an das delfinbeispiel ;).

hausaufgabe für alle: wieviele beispiele der reformierten deutschen rechtschreibung, die seit 1996 übergangsweise und seit spätestens 2006 verbindlich gilt, sind in meinem obigen kommentar enthalten? :D