Sonntag, April 26, 2015

Es grünt

Auch dieses Jahr versuche ich mich daran, Essbares im kleinen Stil anzupflanzen. Ehrlich gesagt besteht mein Beitrag eher darin, die kleinen Schildchen zu basteln und ein bisschen zu assistieren. 


Ende März haben wir dazu Paprika- und Tomatensamen ausgesät, dazu Schnittlauch, Basilikum und, weil's schön ist, Sonnenblumen.


Bis auf den Schnittlauch ist alles wunderschön aus der Erde gekommen und wird nun schön gehegt und gepflegt. Und seitdem wir vor zwei Wochen eine keimende Kastanie aus dem letzten Herbst gefunden und eingepflanzt haben, macht auch die sich sehr gut.


Sonntag, April 19, 2015

Filmrückschau

Amadeus (1984) ... Um diesen Film habe ich mich lange herum gewunden, alle Trailer und Ausschnitte, die ich sah, waren mir unsympathisch. Aber manchmal wissen andere eben besser als ich, was gut für mich ist, und so habe ich ihn dann doch mal gesehen. Zumal Amadeus ja von Milos Forman ist, den ich z. B. für Einer flog über das Kuckucksnest, Der Mondmann und Larry Flynt sehr schätze.
Der Film ist wirklich unerwartet spannend. Das Schicksal des namensgebenden Wolfgang Amadeus Mozart hat mich weniger interessiert, das intrigante Spiel seines Gegenspielers Salieri ist wesentlich faszinierender. F. Murray Abraham (Grand Budapest Hotel, Inside Lleyin Davis, Forrester - Gefunden) verkörpert diese besessene Figur so unglaublich gekonnt, dass mal als Zuschauer zwischen faszination und Abscheu hin und her gerissen ist. Sehr sehenswert!

Quelle


Quelle
Birdman oder: Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit (2014) ... Birdman war der Abräumer bei der diesjährigen Oscar-Verleihung: beste Regie, bester Film, bestes Drehbuch, beste Kamera. Michael keaten erhielt zudem den Golden Globe für seine Leistungen als Hauptdarsteller.
Unterm Strich muss man sagen, dass im Vorfeld schon klar war, dass Hollywood diesen Film lieben würde. Eine Selbstironische Satire, die das Geltungsbedürfnis und die Eitelkeiten der Schauspieler auf die Schippe nimmt, die Mechanismen der Filmindustrie augen-zwinkernd-überspitzt darstellt - da war Erfolg, auch in Form von Preisen, vorprogrammiert. Letzten Endes feiert sich Hollywood mit dieser schwarzen Komödie selbst. Und das anzusehen macht umheimlich viel Spaß!


Mittwoch, April 15, 2015

Was man in Erfurt so machen kann: den Geratal-Radweg nach Arnstadt radeln

Durch Erfurt fließt die Gera. Sie entsteht in Plaue, einer Kleinstadt zwischen Ilmenau und Arnstadt, aus dem Zusammenfluss von Wilder und Zahmer Gera. Die Wilde Gera entspringt bei Oberhof, die Zahme bei Schmücke. Die Gera ist also ein echter Thüringer Wald-Fluss. Bei Gebesee, ca. 25 km nördlich von Erfurt, mündet sie in die Unstrut, einem Zufluss der Saale. Mit rund 85 km Länge ist die Gera also eher ein kürzeres Flüsschen. Hier kann man sich den Verlauf ansehen.

Das ist die Route des Geratalradweges zwischen Erfurt und Arnstadt.


Es geht durch den Luisenpark zum Kressepark und dann durch die Ortsteile Hochheim und Bischleben. Es folgen die Dörfer Möbisburg und Molsdorf. In Letzterem befindet sich ein ansehnliches Barockschloss mit Park - und leider auch das Erfurter Autobahnkreuz, was die Idylle etwas einschränkt.


Jenseits der Autobahn folgen Ichtershausen und Rudisleben und dann kommt auch schon Arnstadt. Die Gera fließt direkt an der Altstadt vorbei und so kommt man mit dem Rad direkt an den sehenswertesten Orten Arnstadts heraus.

Insgesamt bewältigt man auf diesen reichlich 22km 112 Höhenmeter, die sich sehr ungerecht auf zwei Anstiege und viel Flachland verteilen. Es geht am Waldrand entlang, viel durch Ortschaften, manchmal entlang von Landstraßen, die aber wenig befahren sind. Recht unschön ist die Unterquerung des Autobahnkreuzes. Das wildromantische Stück auf einem Waldweg kurz vor Arnstadt ist dafür umso schöner. Auf dem Hinweg hatten wir straffen Gegenwind, weshalb wir deutlich länger als die angegebenen 1h 15min gebraucht haben. Der Rückweg verlief dafür umso zügiger.
Die Gera bei Rudisleben

Das Ziel - Arnstadt - stellte sich durchaus als eine kleine Perle heraus. Wie viele vergleichbare Städte Mitteldeutschlands ist die gut erhaltene Altstadt weitestgehend saniert. Nur hier und da gibt es baufällige alte Häuser in den Gassen. Leider stehen viele Ladengeschäfte leer - in Arnstadt ist nicht gerade viel los, dabei wäre das Potenzial dazu vorhanden.

Denn Arnstadt hat viel zu bieten: es gibt einige sehr schöne und geschichtsträchtige Kirchen (Liebfrauenkirche, Bachkirche, Oberkirche) und die Ruinen des Schlosses Neideck. Vom Schloss steht noch der Turm, den man besteigen kann - die Aussicht über Arnstadt ist von hier wunderbar. Der Marktplatz mit Bach-Denkmal und historischem Rathaus ist ebenfalls sehenswert. Im Bach-Haus, in der Kunsthalle und im Schlossmuseum gibt es vielfältige Ausstellungen und im Gärtnerhaus kann man ein riesiges Modell der Stadt um 1740 bestaunen. Das niedliche Theater im Schlosspark rundet die fast schon mediterran anmutende Altstadtkulisse ab.

Turm der Schlossruine

Riedtor und Jacobsturm

Rathaus

Bach-Denkmal

Liebfrauenkirche

Sonntag, April 12, 2015

Filmrückschau

Edition "Jetzt wird's gelb!"

Ich - Einfach unverbesserlich (2010) ... ist sicherlich einer der "kultigsten" Animationsfilme der vergangenen Jahre. Er erfreut sich aber auch bei Erwachsenen sehr großer Beliebtheit, weil er voller irrer Figuren und schräger Situationen ist.
Die Handlung kurz zusammengefasst: der Superschurke Gru ist sauer, weil ein anderer Bösewicht - der geniale Vector - ihn übertrumpft hat: er hat eine der ägyptischen Pyramiden gestohlen. Gru will das toppen, indem er mithilfe von Dr. Nefario und seiner Minion-Armee den Mond schrumpft und sich schnappt. Der Weg bis dahin ist lang und steinig und unter anderem mit der Adoption von drei Waisenmädchen gepflastert ...
Fazit: 95 Minuten Riesenspaß!

Ich - Einfach unverbesserlich 2 (2013) ... Fortsetzungen sind meist nicht so der Knaller und werten das gute Original im schlimmsten Fall sogar ab. Hier ganz und gar nicht! Ich - Einfach unverbesserlich 2 ist vielleicht sogar noch eine Ecke witziger und besser als sein Vorgänger.
Gru hat sich eigentlich aus dem Schurkenbusiness zurückgezogen, lebt sein Familienidyll und macht in Marmelade. Bis er von einer Geheimorganisation gekidnappt wird und den Auftrag erhält, zusammen mit der Agentin Lucy das gefährliche Serum PX-41 zu finden, das gestohlen wurde. Als Tarnung mieten die beiden einen Cupcake-Laden in einer Shoppingmall und bald entpuppt sich der Inhaber eines mexikanischen Restaurants als der erste Verdächtige ...
Dieser Film ist noch aberwitziger als der erste und bietet dazu noch eine ordentliche Portion Herz - sollte Gru etwa die Frau fürs Leben finden? 2017 soll übrigens der dritte Teil der Unverbesserlich-Reihe anlaufen.




Mittwoch, April 08, 2015

Was man in Erfurt so machen kann: Ausflug nach Gotha

Unser Ostersonntagsausflug führte uns in die Residenzstadt Gotha. Die hat in allererster Linie eines der bedeutendsten Schlösser Thüringens zu bieten, das Schloss Friedenstein. Umgeben von einem großen, sehr schönen Landschaftspark (dem ältesten englischen Garten auf dem europäischen Festland) liegt es auf einer Anhöhe im Süden der Altstadt.

Das Schloss beherbergt ein Naturkundemuseum, eine Ausstellung zur Landesgeschichte und das historische kleine Ekhof-Theater - das noch mit der originalen Bühnenmaschinerei aus dem 17. Jahrhundert betrieben wird. Außerdem kann man zahlreiche originalgetreu restaurierte Herzogsgemächer besichtigen. Im nicht-öffentlichen Ostflügel ist eine Forschungszweigstelle der Thüringer Landesbibliothek untergebracht.

Gegenüber des Schlosses befindet sich das ebenfalls sehr repräsentative Herzögliche Museum. Hier gibt es eine Kunstsammlung, die von deutscher und holländischer Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts über antike Plastik bis hin zu chinesischer und japanischer Handwerkskunst reicht. Aktuell läuft hier eine viel beachtete Cranach-Ausstellung, die sich mit der propagandistischen Facette seiner Werke für die Belange der Reformation befasst. Und schön Kaffee trinken kann man da auch.

Das Schloss mit seinen charakteristischen Türmen

Der Banquetsaal

Das Ekhof-Theater

Der Kuppelsaal des Herzöglichen Museums

Samstag, April 04, 2015

Filmrückschau

Edition "Verblendung" - das schwedisch-amerikanische Film-Battle

Schwed. Cover (Quelle)
Wenn Stieg Larsson, Autor der Millenium-Trilogie, noch leben würde, hätte er jetzt vermutlich mindestens eine goldene Nase. Nicht zuletzt wegen der sehr erfolgreichen Verfilmungen seiner Buchreihe, die ursprünglich übrigens aus zehn Bänden bestehen sollte. Die schwedischen Filmadaptionen mit Michael Nyqvist und Noomi Rapace in den Hauptrollen waren auch in unseren Kinos sehr erfolgreich und kamen bei Kritik und Zuschauern gut an. Selten hat man international so konkurrenzfähiges schwedisches Kino erlebt.

US-Cover (Quelle)
Und so war es nur folgerichtig, dass die Fans von Verblendung, Verdammnis und Vergebung die Nase rümpften, als  bekannt wurde, dass es auch eine US-Adaption der Reihe geben wird, directed by niemand anderem als David Fincher (Fight Club, The Social Network, Gone Girl). Die hochkarätig besetzte Hollywoodproduktion (Daniel Craig, Stellan Skarsgard, Robin Wright), die dazu mit einem genialen Soundtrack (Trent Reznor und Atticus Ross) auftrumpfen kann, musste sich dem direkten Vergleich zum schwedischen Vorgänger natürlich stellen. Und den verlor sie, sowohl bei den professionellen als auch den Hobbyrezensenten.

Ich habe beide Filme innerhalb weniger Tage geschaut und finde die US-Produktion ein klein wenig besser. Das liegt an ein paar objektiven Dingen – z. B. an der nicht sooo guten deutschen Synchronisation des schwedischen Films, und natürlich auch ein vielen ganz subjektiven Eindrücken. Das US-Remake finde ich atmosphärisch dichter, ausgeklügelter, und es sieht zugegebenermaßen insgesamt etwas besser aus.

Beiden Filmen liegt der gleiche Roman zugrunde und sind sich daher in vielen Dingen wirklich sehr ähnlich. Der zwei Jahre jüngere US-Film konnte sich natürlich auch ein bisschen vom schwedischen Vorgänger inspirieren lassen, das sieht man auch ganz deutlich an einigen der Settings. So gibt es zwischen den Vanger-Inseln und den Gebäuden darauf sehr große Ähnlichkeiten, sogar hinsichtlich der Innenausstattung. Auch für manche Stockholmer Szenen trifft das zu, beispielsweise das Konferenzzimmer bei Milton Security. Auch hatte ich das Gefühl, dass man sich beim Casting für den Fincher-Film rein äußerlich an manchen schwedischen Darstellern orientiert hat. Der Anwalt Frode, aber auch die Hauptdarsteller ähneln sich.
Manche Dinge machen die Filme aber sehr unterschiedlich, teilweise sogar auf der Handlungs- und Figurenebene. Der schwedische Film psychologisiert seine Protagonisten mehr, es werden Verwandte (Lisbeths Mutter, Mikaels Schwester) eingeführt, die in den Fortsetzungen noch eine Rolle spielen werden. Das US-Remake wird wahrscheinlich ohne Fortsetzungen verbleiben müssen, vielleicht hat man sich diese Figuren deswegen gespart. Ein weiterer großer Unterschied lässt sich an der Figur der Herausgeberin Erika Berger festmachen. Sie ist im US-Film wesentlich präsenter, was nicht zuletzt an der prominenten Besetzung liegen wird. Die Beziehung zwischen ihr und Mikael Blomqvist wird mehrfach thematisiert, sie besucht ihn sogar auf der Vanger-Insel. Am Ende des Films gehen die beiden Arm in Arm durch eine Straße und Lisbeth, die das aus sicherer Entfernung beobachtet, muss ihre Hoffnung auf eine Beziehung abhaken. Im schwedischen Film kommt es zwar auch nicht zu einer Beziehung zwischen Lisbeth und Mikael, aber es scheint zwischen ihnen eine Art Liebe zu bestehen und auch Erika Berger taucht nicht mehr auf.

Quelle

Ein sehr großer Unterschied lässt sich am Schicksal der vermeintlich ermordeten Harriet Vanger ausmachen. Im US-Film stöbert Mikael sie in London auf, wo sie die Identität ihrer verstorbenen Cousine Anita angenommen hat und im Versicherungsgeschäft tätig ist. Im schwedischen Film hat sie sich nach ihrer Flucht nach Australien abgesetzt, wo sie unter falschem Namen eine Ranch bewirtschaftet. Anita ist unabhängig davon vor Jahren an Krebs verstorben.

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, welche Verfilmung ihm mehr behagt. Ich ziehe als jemand, der beide Filme erwartungsfrei und in kurzem Abstand gesehen hat, das US-Remake vor. Fans des schwedischen Originals finden das wiederum vielleicht zu glatt oder zu unschwedisch.

Mittwoch, April 01, 2015

April April!

Aprilscherze sterben wahrscheinlich niemals aus. Manche sind sehr offensichtlich als Scherz zu entlarven, auf manche fallen immer noch viele Menschen herein. Als ich Kind war, hieß es mal, dass das alte Freibad zu einem ganzjährigen Rummel umfunktioniert werden soll - das fand ich voll toll, es stellte sich dann aber als Aprilscherz heraus. Wie kann man so mit den Träumen von Grundschülern spielen! ;)

Ich fasse hier mal die Aprilscherze zusammen, die mir im Laufe des Tages so im Netz begegneten.

Die Thüringische Landeszeitung aus Weimar (TLZ) wollte die Leser allen Ernstes mit einer Meldung über Dinosauriersichtungen nahe Erfurt in den April schicken, inkl. stümpgerhaft gephotoshoptem Bildbeweis. Hier geht's zum Artikel.



Die Gasthausbrauerei "Bayerischer Bahnhof" in Leipzig hatte da eine etwas cleverere Idee - horrende Gebühren für Tischreservierungen und Sonderwünsche. Ist natürlich überzogen, aber in Zeiten, in denen "alles immer teurer wird", gibt es sicher Leser, die das erst mal empört glauben.



Und nun zum besten Aprilscherz, der mir heute begegnet ist. André Herrmann verkündet auf seiner Webseite, dass er im Sommer nach Brüssel ziehen und Leipzig also verlassen wird. Da Herr Herrmann in den letzten Monaten viel herumgekommen ist und auch Brüssel auf seiner Reiseroute stand, ist es vielleicht nicht völlig abwegig ...



Und Hans Sarpei geht sowieso immer: