Mittwoch, April 15, 2015

Was man in Erfurt so machen kann: den Geratal-Radweg nach Arnstadt radeln

Durch Erfurt fließt die Gera. Sie entsteht in Plaue, einer Kleinstadt zwischen Ilmenau und Arnstadt, aus dem Zusammenfluss von Wilder und Zahmer Gera. Die Wilde Gera entspringt bei Oberhof, die Zahme bei Schmücke. Die Gera ist also ein echter Thüringer Wald-Fluss. Bei Gebesee, ca. 25 km nördlich von Erfurt, mündet sie in die Unstrut, einem Zufluss der Saale. Mit rund 85 km Länge ist die Gera also eher ein kürzeres Flüsschen. Hier kann man sich den Verlauf ansehen.

Das ist die Route des Geratalradweges zwischen Erfurt und Arnstadt.


Es geht durch den Luisenpark zum Kressepark und dann durch die Ortsteile Hochheim und Bischleben. Es folgen die Dörfer Möbisburg und Molsdorf. In Letzterem befindet sich ein ansehnliches Barockschloss mit Park - und leider auch das Erfurter Autobahnkreuz, was die Idylle etwas einschränkt.


Jenseits der Autobahn folgen Ichtershausen und Rudisleben und dann kommt auch schon Arnstadt. Die Gera fließt direkt an der Altstadt vorbei und so kommt man mit dem Rad direkt an den sehenswertesten Orten Arnstadts heraus.

Insgesamt bewältigt man auf diesen reichlich 22km 112 Höhenmeter, die sich sehr ungerecht auf zwei Anstiege und viel Flachland verteilen. Es geht am Waldrand entlang, viel durch Ortschaften, manchmal entlang von Landstraßen, die aber wenig befahren sind. Recht unschön ist die Unterquerung des Autobahnkreuzes. Das wildromantische Stück auf einem Waldweg kurz vor Arnstadt ist dafür umso schöner. Auf dem Hinweg hatten wir straffen Gegenwind, weshalb wir deutlich länger als die angegebenen 1h 15min gebraucht haben. Der Rückweg verlief dafür umso zügiger.
Die Gera bei Rudisleben

Das Ziel - Arnstadt - stellte sich durchaus als eine kleine Perle heraus. Wie viele vergleichbare Städte Mitteldeutschlands ist die gut erhaltene Altstadt weitestgehend saniert. Nur hier und da gibt es baufällige alte Häuser in den Gassen. Leider stehen viele Ladengeschäfte leer - in Arnstadt ist nicht gerade viel los, dabei wäre das Potenzial dazu vorhanden.

Denn Arnstadt hat viel zu bieten: es gibt einige sehr schöne und geschichtsträchtige Kirchen (Liebfrauenkirche, Bachkirche, Oberkirche) und die Ruinen des Schlosses Neideck. Vom Schloss steht noch der Turm, den man besteigen kann - die Aussicht über Arnstadt ist von hier wunderbar. Der Marktplatz mit Bach-Denkmal und historischem Rathaus ist ebenfalls sehenswert. Im Bach-Haus, in der Kunsthalle und im Schlossmuseum gibt es vielfältige Ausstellungen und im Gärtnerhaus kann man ein riesiges Modell der Stadt um 1740 bestaunen. Das niedliche Theater im Schlosspark rundet die fast schon mediterran anmutende Altstadtkulisse ab.

Turm der Schlossruine

Riedtor und Jacobsturm

Rathaus

Bach-Denkmal

Liebfrauenkirche

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