Mittwoch, Mai 27, 2015

Die Top 5 Suchbegriffe, ...

... die in der vergangenen Woche auf meinen Blog führten:
  1. Klassenfahrt Strumpfhose
  2. Trondheim
  3. Germanistinnenwerk
  4. Anton Göbel Schäferei
  5. Erfurt Eiszeit Schiff
Mindestens zwei dieser fünf Suchbegriffe lassen mich etwas ratlos zurück, zwei sind ganz logisch und das dritte im Zusammenhang nicht so recht schlüssig.

Über den letzten Suchbegriff landet man in der Google-Bildersuche recht schnell auf meinen Artikel über den Aralsee. Über Suchbegriff Nr. 4 gelangt man in der Bildersuche zum Text über die Apostelstraße bzw. das Apostelhaus. Und gibt man "Klassenfahrt Strumpfhose" ein, werden einem erst einmal hunderte von Modemädchen-Blogs angezeigt - und mein einziger Blogbeitrag, der sich mit Modemädchenblogs befasst.

Ich freue mich immer wieder auf diese Kategorie, man scheint mich über die kuriosesten Wege zu finden.

Donnerstag, Mai 21, 2015

Filmrückschau

Woyzeck (1979) ... Wie oft habe ich gehört, ich solle mir die Werner Herzog-Verfilmung von Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck" anschauen. Den Stoff fand ich schon immer faszinierend und mit großem Interesse habe ich den Originaltext gelesen und verschiedene Theaterinszenierungen besucht, aber Klaus Kinski war dann doch nicht so meins. Umso besser, dass der Herzallerliebste den Film neulich mal in der Bibliothek auslieh und mich sanft zum Gucken nötigte.
Denn das ist vielleicht die beste Literaturverfilmung, die ich je gesehen habe! Der Dramentext wird eins zu eins umgesetzt, was nur ganz am Anfang gewöhnungsbedürftig ist. Auch die Szenerie (verfilmt im bömisch-mährischen Teltsch) ist sehr authentisch. Und Klaus Kinski spielt so intensiv, dass es einen fast verrückt macht. Angucken!

Quelle


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Jagd auf Roter Oktober (1990) ... Wie oft lief dieser Film schon auf Kabel1, ohne dass ich ihn auch nur eines Blickes gewürdigt hätte. Sean Connery fand ich zwar schon immer gut, russische Atom-U-Boote waren dann doch nicht so meins. Umso besser, dass der Herzallerliebste den Film neulich mal in der Bibliothek auslieh und mich sanft zum Gucken nötigte.
Denn dieser Kalter Krieg-Streifen ist wirklich hochspannend! Klar, ein bisschen Schwarzweiß-malerei hier und ein paar Klischees da, aber es hält sich im Rahmen. Lohnt sich!

Donnerstag, Mai 14, 2015

Die Top 5 Suchbegriffe, ...

... die in den letzten Tagen auf meinen Blog führten:
  1. Holzfliesen auf Wiese verlegen
  2. Palmengarten Leipzig Pavillon
  3. Radweg von Mannheim nach Worms
  4. Zlatansbraten
  5. Placebo Foto Konzert

Dienstag, Mai 12, 2015

Was man in Erfurt so machen kann: einen Abstecher nach Bad Langensalza

Die Kurstadt Bad Langensalza liegt knapp 40km nordwestlich von Erfurt und trägt den Beinamen "Rosenstadt". Und tatsächlich ist es hier sehr blumig: es gibt einen botanischen Garten, einen Rosengarten, ein Rosenmuseum, ein Arboretum, einen Magnoliengarten und einen japanischen Garten. Und letzteren habe ich mir am Wochenende mal angeschaut.


Auf der relativ kleinen Fläche hat man viel unterbekommen. Es gibt zwei miteinander verbundene, massive Pavillons. Im kleineren der beiden ist eine Teestube untergebracht, in der man auch regelmäßig an Teezeremonien teilnehmen kann. Auch sonst gibt es ein großes Angebot rund um die fernöstliche Lebensart. Regelmäßig werden Qi Gong-, Yoga- und Tai Chi-Kurse angeboten. Außerdem finden immer mal Konzerte oder japanisches Theater statt. Auch die typischen japanischen Feste, wie das Sternenfest im Juli, kann man hier, quasi unter fachmännischer Anleitung, feiern.

Die Gartenlandschaft ist untergliedert in einerseits eine Wasserlandschaft mit einem künstlichen Teich und Wasserfall, mit niedlicher Brücke, Koikarpfen und allem, was sonst noch dazu gehört. Auf der anderen Seite gibt es den für japanische Gärten sehr typischen Trockenlandschaftsgarten, der statt einer Wasserfläche kunstvoll gefegten Kies mit großen Steinen und Sträuchern hier und da aufweist.


Es zog mich gerade jetzt in den japanischen Garten, weil aktuell die Kirsche noch blüht. Überhaupt standen viele Bäume und Sträucher in schönster Blüte. Daneben gab es viele exotische Nadelhölzer und natürlich auch Bambusbäumchen zu sehen.


Für einen Abstecher in die malerische Altstadt der ehemals sehr reichen Kurstadt Bad Langensalza war leider keine Zeit mehr, da wir uns nur auf der Durchreise befanden. Das ist aber auf alle Fälle auch noch ein Ziel von mir.

Mehr Bilder vom Ausflug gibt es hier und hier den Flyer der japanischen Gartenlandschaft.

Freitag, Mai 08, 2015

Kino in Erfurt - Sigrun Richter

Wer in Erfurt auch nur ansatzweise regelmäßig ins Kino geht, kennt Sigrun Richter. Bei fast jedem meiner Besuche im Erfurter Kinoklub sehe ich sie. Die ältere Frau sieht immer etwas wüst aus, scheut sich nicht davor, jüngere Kinogänger zurechtzuweisen, wenn sie etwa einen unqualifizierten Kommentar abgeben oder die Füße auf die Lehne des Vordersitzes legen. Auf den ersten Blick ist sie eine ziemlich wunderliche Alte, die so manchen nervt und oft unbehagliche Situationen verursacht.

Aber eigentlich ist Sigrun Richter die coolste Frau von ganz Erfurt. Die 79-Jährige geht seit 70 Jahren so oft wie möglich ins Kino, meist mehrmals pro Woche. Den Erfurter Kinoklub, der in dieser Woche seinen 40. Geburtstag feiert, besucht sie seit der ersten Stunde. Manchmal guckt sie alle drei Filme, die in dem kleinen Programmkino am Tag laufen, hintereinander. Dazu bestellt sie sich immer ein großes Glas Kirschschorle.

Mir ist sie, wie gesagt, schon sehr oft aufgefallen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass die Thüringer Allgemeine in dieser Woche ein großes Portrait über dieses Erfurter Original angedruckt hat. So oft hatte ich mich gefragt, was hinter der sonderbaren Rentnerin für eine Geschichte steht, und nun ist meine Neugier endlich beruhigt.

Thüringer Allgemeine vom 7. Mai 2015, Erfurter Ausgabe, Seite 15 (Lokales)

Dienstag, Mai 05, 2015

Filmrückschau

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The Imitation Game (2014) ... dreht sich um das Leben des britischen Mathematikers Alan Turing. Während des Zweiten Weltkrieges gelang es ihm, mithilfe einer selbst konstruierten Dekodiermaschine die Enigma-Nachrichten der Nazis zu entschüsseln und er trug damit entscheidend zum Ausgang des Krieges bei. Doch seine Homosexualität, damals noch strafbar, wurde ihm zum Verhängnis. Anfang der 1950er Jahre nahm sich der schwer depressive und von einer chemischen Hormonbehandlung zugrunde gerichtete Erfinder des Computers das Leben.
An diesem Film stimmt sehr, sehr viel. Er ist spannend, berührt auf verschiedensten Ebenen, sodass sich vom kühlen Kopf bis zur "Ich weine bei Arztserien"-Person jeder ansprechend unterhalten fühlen sollte. Manchmal wird, v. a. musikalisch, die Pathos-Keule etwas zu sehr geschwungen. Aber das ist wohl verständlich in einem Film, in dem es einer kleinen Gruppe von hochintelligenten Menschen gelingt, Adolfs Geheimwaffe zu entschlüsseln.Und der Benedict ist supergut! Wobei diese charakterlich etwas an Sherlock erinnernde Rolle natürlich eine sehr dankbare ist.

Inherent Vice (2014) ...Mh, komischer Streifen. Verfilmt wurde hier der umfangreiche, als unverfilmbar geltende Roman "Inherent Vice" (dt. "Natürliche Mängel") des öffentlichkeitsscheuen US-Autors Thomas Pynchon. Und ich halte das Experiment für nur mäßig gelungen. Die Krimikomödie bietet einerseits einige lustige verdrogte Szenen, die an "Fear & Loathing in Las Vegas" erinnern, andererseits ist sie locker eine Stunde zu lang, führt nicht so recht irgendwo hin und hat mehr als diese Gags dann auch nicht zu bieten. Es spielen u.a. Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon, Owen Wilson und Benicio del Toro mit, die wiederum recht sehenswert sind.

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Freitag, Mai 01, 2015

500 Jahre Freiberger Schulgeschichte

Heute greife ich mal tief in die Vergangenheit. Einerseits tief in meine eigene, denn das Thema betrifft meine Lebensjahre 10 bis 18. Andererseits tief in die Geschichte meiner Heimatstadt - 500 Jahre, um genau zu sein.

Es geht um das Gymnasium, das ich von der 5. bis zur 12. Klasse besuchte, das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Freiberg/Sachsen. Das feiert im Jahr 2015 nämlich seinen 500. Geburtstag. Ein bisschen geschummelt ist das natürlich, denn es geht weder darum, dass das Haus seit 500 Jahren steht, noch ist die Einrichtung in ihrem heutigen Zustand 500 Jahre alt.

Aber es geht um 500 Jahre Schulgeschichte, um kontinuierlichen Schulbetrieb, weitestgehend an der selben Stelle, mein Gymnasium und seine Vorgänger-einrichtung betreffend.

Deswegen kommt jetzt etwas Geschichte: 
 
Ulrich Rülein von Calw war Bürgermeister, Arzt und Stadtplaner in einem und bewirkte im Jahr 1515 die Gründung einer städtischen Lateinschule. Nach der Reformation wurde sie mit der Pfarrschule der Dominikaner zusammengelegt und zu einer protestantisch-humanistischen Schule. Sie befand sich nahe des Freiberger Domes, auf dem Gelände des heutigen Stadt- und Bergbaumuseums.

Dom St. Marien und Museum (ehem. Schulstandort)

Als die räumlichen Kapazitäten um 1870 nicht mehr ausreichten, wurde ein neues Gebäude, keine 250m entfernt errichtet. Es wurde nach dem sächsischen König Albert benannt und als "Haus Albertinum" ist es heute noch das Haupthaus des Gymnasiums und beherbergt die Klassenstufen 9 bis 12. Seit 1949 ist das Gymnasium nach den Geschwistern Hans und Sophie Scholl benannt. Anfang der 2000er Jahre wurde es umfassend saniert und erhielt einen Anbau mit Fachkabinetten für Chemie, Biologie, Physik, Kunst und Musik.

Das Haus Albertinum am legendären letzten Schultag 2006

Ich mochte dieses Gebäude immer sehr, denn so eine Art humanistischer Geist war dort immer noch spürbar. Aufgrund seiner Historie bildete sich die Schule auch immer reichlich was ein, zum Leidwesen des anderen Gymnasiums der Stadt - einer in sich zusammenfallenden Plattenbaubude aus DDR-Zeiten fernab der schicken Altstadt, die groteskerweise nach Ulrich Rülein von Calw benannt war, also dem Gründer meiner altehrwürdigen Schule. Dieses Plattenbaugymnasium wurde vor ein paar Jahren dicht gemacht und an den Namen des Schulgründers Rülein von Calw erinnert nur noch die neue Sporthalle gegenüber des Geschwister-Scholl-Gymnasiums.

Zum Gymnasium gehört neben dem Haus Albertinum noch das "Haus Dürer", nach dem Maler Albrecht Dürer benannt. Es befindet sich ebenfalls innerhalb der Mauern der Freiberger Altstadt, etwa fünf Gehminuten vom Haupthaus entfernt. In dem wuchtigen rötlichen Bau werden die Klassenstufen 5 bis 8 unterrichtet. Auch dieses Haus wurde Anfang der 2000er rundumerneuert. Errichtet wurde das Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts als städtische Bürgerschule. Während des Zweiten Weltkrieges diente es als Lazarett und dann bis 1990 als polytechnische Oberschule (POS). Seit 1992 gehört der Bau zum Gymnasium.

Haus Dürer des Geschwister-Scholl-Gymnasiums

An dieses Haus habe ich keine tieferen Erinnerungen mehr. Aufgrund der Renovierungsarbeiten waren wir größtenteils ausquartiert worden und ich hatte dort gar nicht so viel Unterricht.

Und jetzt steht also das 500. Jubiläum an. Gefeiert wird es standesgemäß über das ganze Jahr hinweg mit vielen Veranstaltungen. Sächsische Promis wie Uwe Steimle und Sigmund Jähn halten Vorträge, es gibt Konzerte, Schulfürherungen für ehemalige Klassen, einen Science Slam und einen Jubiläumsfilm. Und eine ganze Webseite zum Schulgeburtstag.

Alles gute, altes Haus!