Million Dollar Baby (2004) ... gehört wohl zu den großen Klassikern der Nuller Jahre. Von und mit Clint Eastwood, der sich in eine ähnliche Rolle wie schon in Gran Torino besetzt (kauziger älterer Typ mit weichem Kern). Das soll gar nicht abwertend sein, dieser Typus steht ihm blendend. Eastwood spielt Frankie, einen erfahrenen Boxtrainer, der sich bequatschen lässt, die Kellnerin Maggie (Hillary Swank) zu coachen. Eine Boxerin zu werden ist der größte Wunsch der 31-Jährigen, die durchaus sehr talentiert ist. Das merkt auch Frankie schnell und nach hartem Training weist sie eine Gegnerin nach der anderen in die Schranken. Unterdessen entwickelt sich zwischen den beiden eine Art Vater-Tochter-Beziehung. Maggies erster großter Titelkampf in Las Vegas nimmt schließlich eine mehr als tragische Wendung ...
Was als Sportfilm beginnt, entwickelt sich zu einem existenziellen Drama. Große Themen werden aufgemacht, von Schuld bis zu Sterbehilfe. Der Film stellt keine unnötigen Fragen - Warum will eine erwachsene Frau boxen?, etc., sondern lässt die Figuren sie selbst sein. Wunderbar!
Bildquelle |
Quelle |
Die Verfilmung hat sich als geglückt erwiesen, wie ich finde (ich habe da aber auch ganz andere Kritiken gelesen). Die Story wird buchgetreu und teilweise fast minutiös erzählt, um ein paar weglassbare Elemente erleichtert und um ein paar Gags bereichert. Manche davon zünden ("Ich bin die Quelle schlechthin!"), andere nicht. Die Figur Zöllner kam meiner Vorstellung doch recht nahe, wenn auch um ein, zwei Facetten beschnitten. Dafür erlaubt der Film sich hier und da ein paar charmante Kunstgriffe, z. B. gestaltet er die Übergänge von Kapitel zu Kapitel sehr schön. Für mich war das ein kurzweiliger, angenehmer Kinoabend.