Mittwoch, November 18, 2015

Filmrückschau

James Dean (c) Dennis Stock
Life (2015) ... Los Angeles, Anfang der 1950er. Dennis Stock ist Fotograf. Meistens knipst er Behind-the-Scenes-Aufnahmen während Filmdreharbeiten, hier und da mal Landschaften, Dokumentarisches. Damit ist er nicht zufrieden, er wünscht sich eine beachtete Bilderstrecke in einem großen Magazin. Er lernt Jimmy kennen, der eigentlich James Dean heißt, sich nicht um viel schert und ein aufblitzender Stern an Hollywoods Filmstarhimmel ist. Dennis erkennt sein Potenzial und will einen Fotoessay mit dem jungen Schauspieler anleiern, nicht zuletzt um seine eigene Karriere zu befeuern. Erst ist die Fotoagentur dagegen, dann verschwindet Jimmy über Nacht nach New York. Nach vielen Irrungen und Wirrungen entstehen die prototypischen Aufnahmen, wie wir James Dean bis heute in Erinnerung haben.
Der Film traut sich wenig, ist konventionell erzählt und gefilmt. Und ein bisschen langatmig ist er auch. Nichtsdestotrotz hat er mich unterhalten und mit Dane DeHaan in der Hauptrolle präsentiert er einen sehr interessanten, mir bis dato unbekannten Darsteller.

Still Alice (2014) ... Diesen Film wollte ich seit dem Frühjahr sehen, weil Julianne Moore für ihre Darstellung der an Alzheimer erkrankten Linguistikprofessorin Alice Howland den längst überfälligen Oscar erhalten hat. Im Zuge der Veröffentlichung der Alzheimererkrankung von Gerd Müller begann ich kürzlich, mich wieder verstärkt für die Krankheitsbilder Demenz und Morbus Alzheimer zu interessieren, vor allem, weil es dazu sehr vielverheißende Spielfilme gibt (z.B. Auslöschung mit Martina Gedeck und Klaus Maria Brandauer oder eben Still Alice).
Der Film beginnt zum Zeitpunkt ihrer ersten neurologischen Ausfälle - Wortfindungsstörungen, Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit -, die Alice in ihrer zunehmenden Häufigkeit irritieren. Sie lässt verschiedene Tests machen, bis die eindeutige Diagnose kommt: die erbliche, früh einsetzende Form der Alzheimer-Krankheit. Sie lebt nun mit dem Wissen, dass es unaufhaltsam bergab geht und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ihre drei erwachsenen Kinder das entspechende Gen ebenfalls in sich tragen. Der Zuschauer erlebt den Kampf einer Frau, die um jede klare Minute ringt - und Vorkehrungen trifft für die Zeit, in der diese klaren Augenblicke zur Seltenheit geworden sind. Das stimmt mehr als nachdenklich. Im Großen und Ganzen fand ich den Film aber etwas überschätzt - Julianne Moore rechtfertigt das Gucken aber allemal.

Bildquelle

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