Donnerstag, November 24, 2016

Filmrückschau

Noch ahnt Sara nichts von ihrem Martyrium
Das weiße Kaninchen (2016) ... ein deutscher TV-Film mit Devid Striesow über die Gefahren des Internets insbesondere für Kinder und junge Mädchen. Was jetzt nach erhobenem Zeigefinger klingt, ist gar keiner, denn die Moral ist in diesem sehr gelungenen Drama nicht nach dem Schwarzweiß-Schema verteilt. Es geht um die 13-jährige, so schüchterne wie unerfahrene Sara, die im Netz an Typen gerät, auf deren Chatnachrichten sie lieber nicht geantwortet hätte. Ohne zu viel verraten zu wollen: Sara und dem Zuschauer wird einiges zugemutet, aber das ist (zumindest für den Letzteren) gut so. Aufrüttelnd! Regie führte Florian Schwarz, der u.a. auch schon für den sensationellen Murot-Tatort "Im Schmerz geboren" verantwortlich war.

Tatort: Taxi nach Leipzig (2016) ... Über den 1000. Tatort ist schon viel geschrieben und kommentiert worden. Dem Zuschauer kann man es ja selten recht machen. Der Film trägt den gleichen Titel wie Tatort Nr. 1 aus dem Jahr 1970 und bildet ein Crossover aus den Ablegern Kiel und Hannover; es sind also Kriminalhauptkommissarin Charlotte Lindholm vom LKA Niedersachsen und ihr Kollege Klaus Borowski involviert.
Der Film entpuppt sich als Kammerspiel in einem Taxi. Der Fahrer, ein schwer traumatisierter ehemaliger Soldat, tötet im Affekt einen Kollegen von Borowski und nimmt diesen und Lindholm dann als Geiseln. Er fährt kurzerhand mit ihnen nach Leipzsch, wo seine verflossene Liebe Nicki am nächsten Tag seinen ehemaligen Vorgesetzten aus dem Afghanistan-Einsatz heiraten wird, der wiederum der Schuldige an seinem psychischen Zustand zu sein scheint...
Ziemlich spannend, mit einigen stilistischen Experimenten, die teils glücken, teils holprig wirken.

Quelle

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