Dienstag, Juni 06, 2017

Filmrückschau: Alien-Edition

Ich habe ein Faible für kluge Weltraumabenteuer und Science Fiction-Filme. Da hat mich Hollywood in den vergangenen Jahren mit so unterhaltsamen wie cleveren Blockbustern verwöhnt: Von "Arrival" über "Interstellar" bis "Der Marsianer" und "Gravity". Auch weniger kommerzielle Filme wie "Moon" sind hier zu nennen.

HR Gigers Alien
Großes Aufsehen erregte es, als 2012 mit "Prometheus" die Alien-Reihe fortgeführt wurde. Diese hat ihren Ursprung in "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (Regie: Ridley Scott) von 1979 mit Sigourney Weaver, Ian Holm und John Hurt in den Hauptrollen. Ein wahnsinnig spannender, düsterer Film, der das Sci Fi-Genre neu erfunden hat und die Kinowelt um die erste überzeugende, weibliche Action-Heldin bereicherte. Vom Alien-Design HR Gigers ganz zu schweigen. 

Sigourney Weaver ist Ellen Ripley
Fortsetzungen erfuhr "Alien" (1986, R: James Cameron) mit "Aliens - Die Rückkehr" und Alien 3" (1992, R: David Fincher). Beide Filme schließen unmittelbar an den jeweiligen Vorgänger an und setzen die Kenntnis der Vorgeschichte weitestgehend voraus. Teil 3 floppte weitestgehend an den Kinokassen und bei der Kritik. Die jahrelangen Planungen für einen viertel Teil wurden dadurch erschwert, dass Sigourney Weaver zunächst nicht mitwirken wollte - dann wäre auch die Produktionsfirma ausgestiegen. Kein Alien ohne Ellen Ripley. Auch die Suche nach einem Regisseur gestaltete sich schwer. Am Ende verpflichtete man Jean-Pierre Jeunet ("Die fabelhafte Welt der Amélie"), weil man einen Filmemacher mit einem einzigartigen visuellen Stil suchte. In der Tat besticht der Film durch eine gewisse Steam Punk-Optik. "Alien - Die Wiedergeburt" rief gemischte Reaktionen hervor, war aber der kommerziell erfolgreichste Teil der Reihe.

Fassbender als Androide David
Dann war es lange Zeit ruhig im Alien-Universum, bis sich Altmeister Ridley Scott höchst persönlich um den nächsten Streich kümmerte: Das Prequel "Prometheus", das reichlich 30 Jahre vor "Alien" spielt. Meine Kurzkritik findet ihr hier. Es werden hochinteressante thematische Grundlagen für die "Alienreihe" geschaffen, die wiederum in "Alien: Covenant" (2017, R: Ridley Scott) fortgeführt werden. Er spielt rund 20 Jahre vor Ellen Ripleys erstem "Alien"-Abenteuer. Die Fans haben den jüngsten Film besser aufgenommen als "Prometheus" - "Alien: Covenant" mache verzeihbarere Fehler und sei weniger vorhersehbar. Letzteres kann ich ebenfalls unterschreiben. Doch wo andere die mythologische Aufladung in "Prometheus" unnötig fanden, habe ich sie als faszinierend empfunden. Und deren Fortführung in "Alien: Covenant" gefällt mir bald noch besser. [Spoiler:] Androide David (Michael Fassbender) aus "Prometheus" ist in den zehn Jahren zwischen den Filmen zu einem grausamen Wahnsinnigen mit Gott-Komplex geworden. Das beschert uns Zuschauern insbesondere einige zu Filmset gewordene Giger-Zeichnungen aus früheren Jahrzehnten. Yesss! "Alien: Covenant" ist um einiges düsterer, kompromissloser und blutiger als "Prometheus". Mein großer Kritikpunkt ist die Geschwindigkeit, mit welcher der Streifen durch die Handlung hetzt. Man hätte die Handlung, gequetscht in 122 Minuten, durchaus auf zweieinhalb Stunden ausdehnen können.

Im Schicksal von Dr. Elizabeth Shaw wird eine alte Giger-Zeichnung umgesetzt

Übrigens: Es sind laut Ridley Scott zwei Prequels zur "Alien"-Reihe geplant. Unter dem Arbeitstitel "Alien: Awakening" soll der nächste Teil zwischen "Prometheus" und "Covenant" spielen. Drehstart soll Sommer 2018 sein. Na, da bin ich ja mal gespannt...

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