Es hat sich bei mir eingebürgert, dass es einmal im Jahr auf einen Städtetrip und einmal in den Erholungsurlaub geht - ich werde alt und brauche anscheinend meine Rituale. Der Städtetrip führte uns im Februar über mein Geburtstagswochenende in die britische Hauptstadt. Ich selbst war schon zweimal in London gewesen - einmal in den frühen 2000ern mit der Schule und einmal 2007 mit Freundinnen. Zu zweit und ohne den Sightseeing-Kram, stattdessen mit gezielten Museumsbesuchen, war das dann aber doch was anderes.
Wir wohnten in einem Einraumapartment am Greenland Dock in einer interessanten Wohngegend. Früher gab es hier wohl vornehmlich Lager- und Wirtschaftsgebäude des Hafens. Das Tate Modern Museum und die National Portrait Gallery waren die Museen der Wahl - beide kann ich nur empfehlen. Bis auf die Sonderausstellungen ist der Besuch auch gänzlich kostenfrei. Vom Tate Modern hat man übrigens einen tollen Rundumblick auf dieses London, das im Grunde frei von jeglichem Stadtbild ist.
In der restlichen Zeit haben wir vornehmlich entdeckt - Pubs und Burgerläden, neue und alte Wohngegenden, Themsewege, Buslinien und die Tube. Auch spannend: in London ins Kino gehen. Nicht ganz günstig, aber man fühlt sich gleich nicht mehr wie ein Tourist. Gesehen haben wir übrigens Trainspotting 2. Hier geht es zu meiner Rezension.
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Im August und September zog es uns für zwölf Tage nach Griechenland. Zuerst standen zwei Tage Athen auf dem Programm - so ziemlich die stressigste, dreckigste und lauteste europäische Stadt, in der ich bisher gewesen bin. Eine gute Zeit kann man da dennoch haben - die antiken Areale sind
wirklich beeindruckend und schön, v.a. weil um sie herum die größten Grünflächen
der Stadt sind. Auch das Studentenviertel Exarchia hat mir gut gefallen,
insbesondere am Abend. Um diese Regionen herum fand ich die Stadt eher trist - man
merkt ihr nicht mal an, wie nah am Meer sie ist.
Von Athen aus ging es dann weiter mit der S-Bahn zum Hafen von Piräus und von dort mit der Fähre zur Insel Hydra, etwa 2 Stunden südlich von Athen. Diese Insel war für mich schlichtweg das Paradies: Keine Straßen, keine Autos, keine Leuchtreklamen. Stattdessen tolles Essen, wunderbares Wasser, sagenhafte Aussichten und Ruhe. Am Hafen geht es quirlig zu, mit jedem Schritt weiter in den Hauptort der Insel hinein wird es entspannter, dörflicher, friedlicher. Überall chillen Katzen, klackern Esel Lasten tragend durch die Gassen und schwatzen Großmütter in den Gärten.
Ein bisschen was zu sehen gab es hier auch - etwa das Hafenmuseum, alte Admiralshäuser, Galerien und Boutiquen, Klosteranlagen, Kirchen und natürlich den sich immer verändernden Hafen. Außerdem kann man auf Hydra gut wandern und in traumhaft klarem Wasser baden gehen. Mehr Bilder gibt es im Ramschladen.