Mittwoch, November 01, 2017

Filmrückschau - Quickie

Da haben sich wieder ein paar Streifen zusammen geläppert - los geht's!

Die Queen (2006) ... Helen Mirren fetzt! Und wie sie die immer etwas eingeschnappte Mimik der Queen übernommen hat, das fetzt erst recht. Ob es den Film tatsächlich braucht - ob man einen Spielfilm darüber braucht, was mutmaßlich hinter den Kulissen des Königshauses um Dianas Tod herum abging - das wage ich zu bezweifeln. Aber Helen Mirren war nun entgültig überall ein Begriff und das ist schon viel wert.

Hai-Alarm am Müggelsee (2013) ... Wieso nur hatte ich den bis dato noch nicht gesehen! Ein Meisterwerk der Ironie und trockenen Sprüche, das vor richtig guten Darstellern nur so strotzt (Michael Gwisdek, Tom Schilling, Henry Hübchen, Detlev Buck). Verantwortlich für diesen Guerilla-Film waren Leander Haußmann (Sonnenallee, Soloalbum, Die Vermessung der Welt) und Sven Regener (Autor von "Herr Lehmann" und "Neue Vahr Süd", Sänger von Element of Crime). Diese irrwitzige Komödie, deren Handlung im Filmtitel bereits recht umfassend erzählt ist, wurde mit sehr geringem Budget realisiert, die meisten Darsteller haben auf eine Gage verzichtet. Und soviel Spaß merkt man dem Film auch an.

Inside WikiLeaks (2013) ... Hach. Ambitioniert und toll besetzt, aber irgendwie ein bisschen schiefgegangen. Ich habe mich während des Films ein wenig unwohl gefühlt, weil mir bewusst war, dass es sich hier um die ziemlich einseitige Umsetzung der Perspektive von Daniel Domscheit-Berg handelt. Er stand sogar in regem Kontakt mit seinem Film-Ich Daniel Brühl, sodass Julian Assange sich zunehmend ablehnend zeigte. Eine ausgewogenere Argumentation hätte dem Film vielleicht gut getan.


Who Am I - Kein System ist sicher (2014) ... Tom Schilling spielt einen schüchternen Loser, Wotan Wilke-Möhring einen Punk, Elyas M'Barek einen smarten Täuscher und Antoine Monot jr. einen Tech-Nick (haha). Was hier ziemlich fantasielos-stereotyp besetzt klingt, entpuppt sich als überraschend guter deutscher Thriller, der noch dazu verhältnismäßig unpeinlich ein modernes Milieu (Hacker, Netzkriminalität, ...) behandelt. Der Film bietet tatsächlich einige unerwartete Wendungen und viele clevere Ideen.

Aguirre, der Zorn Gottes (1972) ... Werner Herzog, Klaus Kinski und die Wildnis. Für die einen genial, für die anderen unguckbar. Aber auf jeden Fall irre.


Grace of Monaco (2014) ... Da war ich erstmal sprachlos. Die Figur Grace Kelly / Fürstin Grazia Patrizia interessiert mich per se aufgrund der glamourös-tragischen Lebensgeschichte ja schon sehr. Nur konnte ich mich während des Films kaum darauf konzentrieren, weil ich immer Nicole Kidmans versteinerte Mimik anstarren musste. Die Frau ist zu keinerlei sichtbarer Gefühlsregung mehr fähig - selbst wenn ihre Rolle schreit und heult, passiert auf Frau Kidmans Stirn einfach gar nichts. Und ähnlich sieht sie sich schon lange nicht mehr. Schade schade. Den Film an sich fand ich darüber hinaus recht kitschig und vorhersehbar.

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