Montag, Februar 25, 2008

Wenn ich ein Lied höre, sehe ich nicht den Künstler vor mir. Ich denke nicht an das CD-Cover und nicht an die schwächelnde Plattenindustrie. Ich denke nicht an Napster und erst recht nicht an Jamba. Ich denke daran, welche Aktivität mir zu dem Lied in den Kopf kommt.

Zu Norah Jones denke ich daran, des Nachts Straßenbahn zu fahren.

Zu The Prodigy fahre ich an einem bewölkten Tag mit dem Fahrrad schnell durch eine Stadt.

Zu den Beatles fahre ich in einem schwarzweiß-Videoclip Karussel.

Zu Kate Nash binde ich Blumenkränze.

Zu HIM starre ich die bläulich-orangene Flamme einer Stabkerze an.

Bei Nirvana denke ich an einen Strauß weiße Rosen für 2€ aus einer großen Supermarktkette.

Zu A fine Frenzy hüpfe ich an einem sonnigen, milden Frühlingstag in hellrosa leichter Bekleidung durch meine Wohnung, in der alle Fenster offen sind und bin ganz Mädchen.

Zu Mia. sitze ich an schwülen Tagen in Kornfeldern.

Zum Soundtrack von "Amélie" liege ich zum Sonnen auf einem Balkon und versaue mit meinen sonnencremigen Händen eine Zeitschrift mit Fettflecken.

Zu Annett Louisan warte ich nachts in einer Großstadt auf einen Bus und bin zu stark geschminkt.

Zu den Kaiser Chiefs trage ich eine graue abgenutzte Jeans.

Zu den Dresden Dolls kaufe ich rote Blumenvasen mit extravaganten Formen.


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viel zu spät in der Nacht bin noch wach
doch du siehst es nicht
bin zu bunt, viel zu grell, ich mach Krach
ich überzeichne mein Gesicht
es bringt in dieses Mädchen etwas Licht
aber mach dir keine Sorgen
denn du fehlst mir nicht
ich fühl mich unbeschwert
doch ich mach all diese Fehler
und finde überhaupt keinen den es stört

Mittwoch, Februar 13, 2008

Zuerst möchte ich mich für die lieben Gratulationen und Geschenke anlässlich meines 20jährigen Bestehens bedanken. Um mal geschenkemäßige Highlights zu nennen: die erste Staffel Desperate Housewives, zwei tolle Trinkkelche (beides von meinen Eltern), Absinth (Betti und Christin), selbstgebackene Kekse (Sandra), usw. Das vielleicht tollste Geschenk kam vom Manu, dem Erfüller aller Mädchenträume: erinnert ihr euch an den Beitrag, als ich von meinem Traum berichtet hab, in dem mir ausnahmslos alle zum Geburtstag Bier geschenkt haben? Nen ganzen Kasten Porter gabs vom Manu - vielen Dank noch mal :).

Der stressigste Teil des Semesters ist nun vorbei. Alle Prüfungen sind über- und hoffentlich auch bestanden, aber das müsste ich gepackt haben. Es fehlt nur noch eine Hausarbeit, die übermorgen abzugeben und dementsprechend auch fast komplett fertig ist. Diese Woche ist zudem mein Schwesterherz in Leipzig. Morgen machen wir die Innenstadt unsicher, bisher waren wir bis auf Supermarktgänge eher faul und haben uns auf TV-Konsum, PC spielen und ich eben auf meine Hausarbeit beschränkt. Heute Abend gibt es den ultimativen Mädels-TV-Abend mit meiner Schwester, Prosecco, Pralinen, den verzweifelten Hausfrauen, Grey's Anatomy und Private Practice. So lässt sich's leben!

Und morgen ist Valentinstag. Ja ja, eine schlimme kapitalistische Angelegenheit, alles Kommerz und alles böse. Aber wenn man ne kleine Anne ist, dann kann man das alles hervorragend übersehen und erfreut sich einfach nur an Romantik, viel roter Farbe überall und diversen Annehmlichkeiten an diesem Tag.
Früher habe ich den Valentinstag wirklich sehr romantisiert. Als ich ein kleines (keine Kommentare hierzu! *g*) Mädchen war, sagen wir mal Grundschule, habe ich jedes Jahr ziemlich viel am Valentinstag von Jungs aus meiner Klasse bekommen, z.T. anonym, z.T. unterschrieben. Die anderen Mädels aus meiner Klasse haben nie etwas bekommen, was mich immer etwas stutzig gemacht hatte, aber letztenendes habe ich mich innerlich ziemlich darüber amüsiert. Pünktlich zur 5. Klasse, mit dem Ende der Provinzgrundschulidylle, gabs nichts mehr - schnüff! Als meine Mädels und ich in Klasse 10 dann so 16 waren und von Männern weit und breit nichts zu sehen und an uns interessiert war, haben wir uns gegenseitig beschenkt. Süßes aber auch Frivoleres, Unterwäsche beispielsweise. Und seit der Martin in meinem Herz und Leben herumgeistert, ist der Valentinstag kürzer gekommen, als ich es früher von ner Beziehung erwartet hätte, aber so schlimm ist das nicht. Denn a) wird man ja erwachsener und stampft nicht gleich mit dem Fuß auf, wenn man nicht seinen Valentinstag bekommt und b) kann man ja selber dafür sorgen, indem man seinen Kerl zwingt, einem ein Crêpe-Frühstück zu zaubern und abends mit einem ins KIno zu gehen *muhahaha*.

Ich wünsche also allen einen liebe-vollen, erquicklichen Valentinstag voller Kitsch und Kommerz! Ich habe euch zum Großteil lieb und manche besonders und die dürfen sich eine imaginäre weiße Rose von mir auf den Schreibtisch stellen!

Freitag, Februar 01, 2008

Die Füße sind auch nur die Hände der Beine!

Irgendwie endet es nie gut, wenn ich einen meiner Männer dazu bringe, sich im Haushalt zu beteiligen. Okay, so richtig versuchen tu ich es ja auch nur beim Martin. Am Mittwoch nach der Uni hatte er den heiligen Auftrag des Klo- und Duscheputzens, was er gewissenhaft und sogar mit Klorix und anderen Putzmittelchen erledigt hat. Das Bad war rein, hat nach Hygiene geduftet und geglänzt. Abends geht Anne dann duschen. Steigt in die Duschwanne.

WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH auauauauauauauauauauauauaua!

Es ist etwas unangenehm, in eine Klorixlake zu steigen. Brennt gut, an den Fußsohlen. Und hört auch nicht so schnell damit auf. Ein Attentat! Martin tats natürlich leid. Die Vorstellung, wie ich langsam, an den Füßen angefangen, wegätze und immer kleiner werde und schließlich nicht mehr an die Dusche heranreichen kann, konnte er sich trotzdem nicht verkneifen. Letzten Endes wurde er dazu gezwungen, meine Füße einzucremen. Aufgrund mangelnder Fußcreme mit Handcreme. Denn die Füße sind auch nur die Hände der Beine.