Dienstag, März 17, 2009

In einem gewissen Alter - sagen wir mal zwischen 14 und 16 Jahren - ist ein männlicher Mensch eigentlich vollkommen unansehnlich. Nehmen wir mal den circa 15jährigen Jungen, der mir vergangenen Freitag in der Straßenbahn auf dem Weg zur Buchmesse gegenüberstand: die Arme lang wie die eines Gorillas, völlig unproportioniert im Vergleich zum restlichen Körper und vor allem den kurzen dünnen Beinchen. Vom Gesicht sieht man eigentlich nur die riesige, immerhin halbwegs mittig angesiedelte Nase. Verglichen mit der Körpergröße ist er viel zu hager. Wie es an Stellen des Körpers aussieht, die ich nicht einsehen kann, will ich gar nicht wissen, aber sicherlich für ihn sehr beunruhigend. Denn im Rahmen seiner permanenten Wachstumsschübe, die dieses Alter so mit sich bringt, wächst eben nicht alles zur gleichen Zeit und erst recht nicht gleichmäßig. Und schneller, als er essen und zunehmen kann, wächst der Junge allemal. Zwei Jahre wird er sich noch gedulden müssen, ehe er wieder halbwegs zu sich selbst passt. Und trotzdem wird er noch vor diesem erlösenden Zeitpunkt eine Freundin finden, denn ihr erging es ja nicht anders. Die Brüste sind schon da, aber noch kein Arsch, oder schlimmer: der Hintern ist schon mehr als nur vorhanden, dafür ist weit und breit noch nichts von irgendwelchen Brüsten zu erkennen. Sie allerdings ist mit 15 proportionsmäßig schon an dem Punkt, an dem er erst mit 17 Jahren sein wird, da ja bekanntermaßen das schöne Geschlecht im Schnitt ein bis zwei Jahre Entwicklungsvorsprung aufweist. Das führt dann leider dazu, dass sie meist einen etwas älteren Jungen als Freund bevorzugt (schließlich kommt da noch die Auto- und Finanzkomponente dazu) und er, und hier muss ich mich also korrigieren, vielleicht vor seinem 18. Lebensjahr doch noch keine Freundin findet. Die Misere des Teenagerjungen ist perfekt. Aber da müssen sie durch. Spätestens mit 18, 19 Jahren klauen sie dann den nächsten 15jährigen Jungs die gleichaltrigen Mädchen vor der Nase weg.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nun denn, zur Problematik des Entwicklungsvorsprunges bei pubertierenden Mädchen in bezug zum gleichaltrigen, pubertierenden Jungen sei eine kleine Anmerkung angebracht. Dieser Vorsprung relativiert sich mit der Zeit. Spätestens mit 20 sind die Geschlechter gleichauf. Aber was ist eigentlich der Vorsprung, was für ein Vorsprung? Proportion? Lässt sich wie du schreibst die Proportion eines Jungen mit derer eines Mädchens überhaupt vergleichen=)... Naja ich gebe zu, es gibt Fälle da ist das nicht so einfach zu unterscheiden.
Tatsache ist, die mitunter deutliche, vor allem geistige Entwicklung bei jungen Mädchen erschreckt die Jungs und wird sehrwohl, meist mit missmut über eigene Unzulänglichkeiten, zwangsläufig akzeptiert und geht keineswegs unbemerkt am Jungen vorbei.

Anne hat gesagt…

ja klar, das relativiert sich - kommt ja aber auch im text so rüber, oder?
das ist ja auch kein todernster text. that's kinda entertainment!