Dienstag, Oktober 28, 2014

Mein Soundtrack für den Herbst

Wenn man sich meine Herbstmusique so anschaut, könnte man meinen, ich bräuchte psychologische Hilfe oder anderweitige Unterstützung. Doch keine Sorge - ich passe meine Musiklaunen nur gern der Laune des Wetters an ;)

Unübertroffen an kuschelgrauen Herbsttagen ist Damien Rice. Am besten eignet sich da das Stück "The Blower's Daughter", das manche von euch vielleicht aus dem Soundtrack von Hautnah (2004, mit Jude Law, Clive Owen, Natalie Portman, Julia Roberts) kennen. Das Video treibt die herbstliche Melancholie schließlich in seiner Farbgebung auf die Spitze.


Yann Tiersen ist ja auch so ein Großer der emotionsgeladenen Musik. Der Titelsong seines 2010 erschienenen Albums Dust Lane kommt da regelrecht nüchtern rüber. Man beachte das äußerst herbstlich gehaltene Albumcover.


Iiiich mochte Adele ja schon als sie noch keiner kannte. Na, ganz so stimmt das auch nicht. Aber ihre erste in Kontinentaleuropa erschienene Single "Chasing Pavements" habe ich damals, also im Winter 2008, mehr als wohlwollend wahrgenommen. Melancholisch und ein Clip voller Herbst!

Samstag, Oktober 25, 2014

Die Top 5 Suchbegriffe ...

... die in der vergangenen Woche auf meinen Blog führten:
  1. Weinschorle
  2. Oktoberfest Erfurt
  3. Der Schaum der Tage Film
  4. Aralsee
  5. Gatsby Wohnungsbau in Leipzig  
edit 26.10: Ha, heute kommen noch die Silikonschneidebretter dazu! ;)

Mittwoch, Oktober 22, 2014

Was man in Erfurt so machen kann: ins Theater gehen

Erfurt hat kein eigenes Theaterensemble mehr. Es gibt hier ein neues Opernhaus (das aber Theater genannt wird), in dem Konzerte, Operetten, Musicals und anderes Musiktheater aufgeführt werden und wo immer mal Gastspiele von den Sprechtheatern anderer Bühnen stattfinden. Vor allem das Deutsche Nationaltheater Weimar lässt sich - schon aufgrund der geografischen Nähe - öfter mal blicken.


Und so kam es, dass ich Mitte Oktober in den Genuss kam, Goethes Faust in einer Inszenierung von Hasko Weber des Deutschen Nationaltheaters Weimar zu sehen. Gleichzeitig ein schöner Anlass, um das Erfurter Theater endlich mal zu besuchen. Der moderne Glas-und-Stahl-Bau wurde 2003 erbaut und befindet sich zwischen Domberg und Petersberg, also sehr zentrumsnah. Der Bühnen- und Zuschauerraum ist wie eine große schwarze Kapsel konstruiert, um den herum der Rest des Baus errichtet wurde. Die Sitzreihen sind so steil angeordnet, dass ,an wirklich von jedem Sitz hervorragend sehen kann.


Leider war das Stück weitestgehender Klamauk. Ein platter Gag jagte den nächsten. Viele der Nebenrollendarsteller erinnerten mich in ihrem Spiel an Jugendtheater. Gute Szenen waren rar, richtig gut gespielt haben für mein Empfinden eigentlich nur der Mephisto- und der Faust-Darsteller. Na, immerhin. Für eine Premiere war außerdem überraschend wenig los. Trotzdem würde ich nicht von einem schlechten oder vergeudeten Abend sprechen.


Frühere Spielstätten für Theater und Oper in Erfurt sind das alte Schauspielhaus in der südlichen Altstadt und die alte Oper, nur wenige Fußwegminuten von der neuen Oper entfernt. Das alte Schauspielhaus wurde mit der Eröffnung der neuen Oper geschlossen. Die alte Oper war von 1997 bis 2004 aufgrund von Baumängeln geschlossen, seitdem finden hier vor allem Kabarett, Revue- und Musicalvorstellungen statt.


Samstag, Oktober 18, 2014

Was man in Erfurt so machen kann: zur Herbstlese gehen

Die Erfurter Herbstlese ist ein Literaturfestival, das jedes Jahr im - Überraschung - Herbst in der Thüringer Landeshauptstadt stattfindet. Von September bis Dezember finden fast täglich an verschiedenen Orten (in Cafés, in den Stadtwerken, im Theater, in Buchhandlungen, ...) Lesungen mit bekannten und weniger bekannten Autoren statt. Martin Walser kann man sich ebenso anhören wie Poetry Slam, man kann zu Katja Petrowskaja gehen oder auch zu Birgit Schrowange. Und natürlich sind die Krimis und Thriller stark präsent.

(Quelle)

Die in jedem Jahr beliebteste Veranstaltung ist jene mit Literaturkritiker Denis Scheck. Am Ende einer jeden Herbstlese nimmt er in einer großen Live-Veranstaltung das Bücherprogramm des aktuellen Jahres auseinander. Die Karten hierfür sind stets zuerst ausverkauft. Ob ich mir für 14 Euro einen dauerquasselnden Denis Scheck zwei Stunden lang anhören wollte, weiß ich nicht so recht. Generell kosten die Karten für die Herbstlese-Veranstaltungen verhältnismäßig viel, wenn ich bedenke, dass ich Jonathan Franzen, Daniel Kehlmann und andere Größen für drei oder vier Euro im Leipziger Haus des Buches lesen hören konnte. 

Neulich Abend waren wir also bei Katja Petrowskaja. Sie las in der Buchhandlung "Hugendubel" am Anger in der Erfurter Innenstadt aus Vielleicht Esther, das im Frühjahr diesen Jahres bei Suhrkamp erschienen ist. Den Altersschnitt unter den Zuschauern würde ich auf Mitte Fünfzig schätzen. Definitiv waren wir die einzigen zahlenden Gäste unter Dreißig. Es war erfreulicherweise ausverkauft. In der Buchhandlung war es zugig und ungemütlich, aber die Autorin machte mit ihrer charmanten, witzigen Art alles wieder wett - obwohl sie selbst sehr stark erkältet war.

Zum Text möchte ich gar nicht viel sagen. Die Lesung aber war großartig, das Buch kennt die Dramen des 20. Jahrhunderts ebenso wie unwiderstehliche Komik. Es lohnt sich wirklich. Etwas gestört hat mich der Moderator, der teilweise sehr platte Fragen gestellt hat ("Ein deutscher Autor hätte das so sicher nicht schreiben können, oder?") und dem man zwar seine Kompetenz in Sachen Geschichte und Politik, aber nicht zwingend in Sachen Literatur anmerken konnte.

Mittwoch, Oktober 15, 2014

Und nun ist er weg

Einer meiner meistbesuchten Blogbeiträge ist jener über die traurige Geschichte vom Verschwinden des Aralsees. Wer möchte, kann das hier noch einmal nachlesen. 

Die Kurzfassung: Der See ist verlandet, denn seine zwei Zuflüsse, der Amudarja und der Syrdarja, erreichen ihn nicht mehr. Auf ihrem Weg durch Usbekistan, Kasachstan, etc. werden soviele Kanäle von den beiden Flüssen abgezweigt, um Felder zu bewässern, dass der Syrdarja den Aralsee nur noch als Rinnsal erreicht und der Amudarja in der Wüste einfach endet, noch bevor er sein ursprüngliches Delta erreicht hat. Deswegen nimmt der Wasserspiegel des Aralsees seit Jahrzehnten kontinuierlich ab, seine Fläche wird immer kleiner.

Und nun ist es soweit - der See ist quasi weg. Und es hat gerade einmal 54 Jahre gedauert. Diese Aufnahme stammt von August 2014, ist also ganz aktuell. Sie wurde von einem US-Erdbeobachtungssatelliten gemacht.

(Quelle)

Entsprechend gestaltet sich die Top 5 der Suchbegriffe, die zu diesem Blog führten, in dieser Woche wie folgt:
  1. Aralsee
  2. hippe Getränke (der Dauerbrenner schlechthin)
  3. Kafkas Geburtshaus Prag
  4. Sarah Wiener nervt
  5. Weinschorle

Mittwoch, Oktober 01, 2014

Was man in Erfurt so machen kann: auf's Oktoberfest gehen

Letzte Woche war ich ja bereits auf dem Münchner Oktoberfest, wie ihr hier noch einmal nachsehen könnt. In Sachsen ist das nicht üblich, aber in Thüringen hat jedes Nest ein eigenes Oktoberfest. Unglaublich viele Menschen hier besitzen Dirndl und Lederhose. Ich hielt das bisher für eine südbayerische Angelegenheit. 

Für zwei Wochen ist nun auch der Erfurter Domplatz zugestellt mit Fahrgeschäften, Fressbuden, Schießständen und Hau-den-Lukas-Spielen. Und selbstverständlich gibt es ein großes Zelt und ein Riesenrad. Gestern Abend, nachdem wir das grauselig-langweilige Champions League-Spiel zwischen ZSKA Moskau und Bayern München in einer sympathischen Kneipe namens Miss Marple's geguckt haben, besuchten wir auch einmal das Erfurter Oktoberfest. 



Und es war ein äußerst lustiger Abend! Nach dem Riesenrad wurden wir mutiger und es ging auf den allseits beliebten Breakdancer. Mit der Kulisse von Dom und St. Severi bei Nacht war das schon sehr angenehm. Auch eine Stippvisite im Festzelt musste sein. Für einen Dienstagabend tobte dort regelrecht die Stimmung. Es gab eine Band, betrunkende und tanzende Asiaten und das Märzen von Braugold vom Fass.