Mittwoch, September 19, 2007

Ich fühle mich gezwungen, meine Ansichten über den Fall Madeleine McCann kundzutun. Dieser Fall interessiert mich sehr und soviel war in Europa schon lange nicht mehr los...ich sage euch, spätestens zwei Jahre, nachdem der Fall dann vielleicht irgendwann mal abgeschlossen worden ist, verfilmt RTL, die sich am redlichsten um Berichterstattung bemühen, diesen Fall ganz schlecht im Rahmen eines Event-Movie-TV-Drama-Zweiteilers.
Aber nun zu meiner Ansicht. Die Eltern warens. Ich fand die Eltern schon scheiße, als die allen noch leidgetan haben. Ich fand es einfach absolut unverständlich, wie man so offen an die Medien gehen kann. Vielleicht liegts nur an mir, aber in so einer Situation wäre ich dazu nicht in der Lage und diese internationale Anteilnahme wäre mir beinahe schon peinlich. Das Verschwinden der kleinen Maddie wurde von den offensichtlich mediengeilen Eltern als eine Art Plattform benutzt. Unaufgefordert beriefen sie anfangs täglich Pressekonferenzen ein, nur um immer wieder mit Maddies Bildern (die eh überall einzusehen waren) vor einem Objektiv herumzuwedeln, Neuigkeiten gab es da nie zu berichten. Und spätestens, als Mrs. McCann in der Vernehmung 40 der ihr gestellten Fragen nicht beantworten wollte, ist sie in meinen Augen tatsächlich zur Hauptverdächtigen avanciert.
Nahezu jeden Monat verschwindet irgendwo in Deutschland ein Mädchen zwischen 5 und 15. Man kann dann etwa eine Woche lang auch jeden Tag in TV, Zeitung & Co. erfahren - wenn man möchte - wie die Ermittlungen vorangehen. Bei Maddie kam man nicht drum herum. Und nun habe ich mir die Frage gestellt: Wenn regelmäßig so viele Kinder entführt werden bzw. allgemein verschwinden - wieso machen dann alle anderen Eltern nicht so einen Radau drum herum? Wenn man die Eltern anderer verschwundener Kinder mit den McCanns vergleicht, wird klar, dass die McCanns vom Verhalten der anderen Eltern abweichen. Das ist kein Beweis, aber immerhin ein Indiz dafür, dass es in Madeleine McCanns Fall anders aussieht als bei, hm, nennen wir es mal "normalen" Kindesentführungen.

Aber bevor ich falsch verstanden werde: Selbstverständlich tut es mir um die kleine Maddie leid. Egal, wer es nun letztendlich gewesen ist, ist und bleibt sie die Leidtragende, ob sie nun noch lebt oder nicht. Ich nehme Anteil am Kummer ihrer Großeltern und Geschwister. Aber nicht an dem ihrer Eltern, zumindest nicht, bis einwandfrei das Gegenteil bewiesen ist.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du hast dich soeben auch zum Opfer ihrer Medienkacke gemacht ^^

Anne hat gesagt…

man ist kein opfer, nur weil man sich mit der materie befasst^^

Anonym hat gesagt…

Doch doch, ich ignoriere die Materie gekonnt ^^

Anne hat gesagt…

was nix mit "unabhängigkeit von den medien" oder irgendeiner opferrolle meinerseits zu tun hat - sondern eher mit unpolitischer gleichgültigkeit und eigentlich auch ein bisschen dumm von dir ist. oder?

Anonym hat gesagt…

Hey, war doch nicht so persönlich gemeint ^^ Ich sehe nur nicht ein, dass ich mich mit so etwas mehr als mit anderen Fällen beschäftigen sollte, nur weil es im Fernsehen so hochgepushed wird... Da denk ich lieber an die täglich in Afrika verhungernden Kinder, die so gut wie niemals in den Medien erwähnt werden ^^

Anne hat gesagt…

die mundhäkelnden, armaputierten kinder aus äthopien sind immer in meinem hinterkopf!
anfangs hab ichs ja auch ned eingesehen, dass der fall interesser verdient hätte, und war sehr genervt davon. aber mittlerweile wird es eben interessant... ;)

Anonym hat gesagt…

Hmm nagut, graaaad so akzeptiert ^^