Dienstag, Dezember 11, 2007

Neulich, bei der Lektüre einer der einschlägigen Zeitschriften, die sich an weibliche Humanoide zwischen grob gesagt 16 und 30 richten, so hippe Namen wie "Jolie", "Joy" und "Young" haben und zur Hälfte aus Werbung oder viel zu großen Bildern von Klamotten bestehen, habe ich etwas festgestellt. Vielleicht haben das auch schon andere vor mir festgestellt, vielleicht ist es auch gar nichts Besonderes, aber ich hatte doch in etwa das Gefühl, das jemand hat, der hinter die miesen fiesen Mechanismen dieser ach so verkommenen Welt gestiegen ist. Und - ach verdammt, jetzt hab ich wieder so ein Trara um das gemacht, was nun kommen soll und alle denken, es ist was Tolles und sind dann eventuell sogar enttäuscht ob dieser Feststellung:

Die moderne Kosmetikindustrie sieht die Frau nicht als Frau, als Mensch oder wenigstens noch als Körper, nein, sie sieht sie als eine Ansammlung von "Zonen": genauer gesagt besteht SIE aus der T-Zone, der Bikinizone, der Intimzone und einer schier unendlichen Ansammlung an Problemzonen. Es folgt eine kurze Erläuterung die diejenigen (Kerle), die nichts damit anzufangen wissen:
  • T-Zone: die fettigen Partien der Gesichtshaut, nämlich Kinn, Nase, Stirn (vertikaler Balken des T) und der Stirn in ihrer ganzen Breite (Querbalken)
  • Bikinizone: das, was man von "zwischen den Beinen einer Frau" links und rechts vom Bikinihöschen sieht
  • Intimzone: das, was man möglichst nicht sehen sollte
Mit den Problemzonen ist das freilich etwas anderes. Sie können immer und überall sein, sind das Subjektivste der Welt und nur für weniger erlesene Menschen (meist sich selbst) sichtbar. Ihnen widmet Frau viel zu viele Gedanken und Zeit, wegen ihnen gehen ganz harte Vertreter des weiblichen Geschlechts an schlechten Tagen nicht vor die Tür. Für manche sind es die Füße, für manche Bauch und/oder Beine und/oder Po und ich gestehe, einige Damen für Ganzkörperproblemzonen zu halten.

Jede dieser "Zonen" hat ihre gesellschaftlich diktierten ästhetischen Restriktionen: Die T-Zone kann mit Hilfe von Feuchtigkeitscremes und mattierenden Pudern gezähmt, die Bikini- und am besten auch die Intimzone mit Epilierern, Rasieren, Kalt-/Warmwachs, Cremes getrimmt werden und für jede Problemzone gibt es die passende Lösung: Anti-celluliteprodukte, Bräunungsmittel, OPs, Diäten, Hornhauthobel (die letzten drei Worte in dieser Reihenfolge würden einen tollen Titel für eine RTL 2-"Doku" abgeben).

Martin hegt übrigens zu meiner "Theorie" noch weitere Gedanken: Bebe, Nivea & Co. teilen die Zonen unter sich auf, wie damals die Aliierten das deutsche Gebiet unter einander verteilt haben. Haltlos, aber amüsant ;).

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Du bist doch bekloppt. xD
Der Vergleich mit den Alliierten ist großartig xD