Regie: Fatih Akin, 2009
Fatih Akin hat mal wieder einen guten deutschen Film gedreht, dessen Protagonist ein Deutscher mit Imigrationshintergrund ist. Könnte man sagen. Aber eigentlich geht's in Soul Kitchen um was ganz anderes.
Zinos (Adam Bousdoukos) führt ein Restaurant in Hamburg - es gibt Schnitzel und Pommes aus der Fritteuse, Pizza aus der Tiefkühltruhe und Kartoffelsalat aus dem Plastikeimer. Eine Ansammlung an Ereignissen wirft einiges durcheinander: seine Freundin Nadine geht als Journalistin nach Shanghai, sein inhaftierter Bruder Illias (Moritz Bleibtreu) bekommt Freigang und steigt in seinem Laden mit ein, seine Bandscheiben versagen und ein neuer, innovativer Koch (großartig: Birol Ünel) stellt seine Küche auf den Kopf und macht ausnahmsweise mal richtig gutes Essen im Soul Kitchen. Bald ist das Restaurant ein Kultschuppen und die Leute rennen ihnen die Bude ein. Alles könnte so schön sein, wenn Zinos' alter und recht dubioser Bekannter Thomas Neumann nicht wäre - und der komische neue chinesische Freund von Nadine ...
Fazit: Angucken lohnt sich wirklich. Von den Besprechungen des Films in den Medien und den Schwärmereien seiner alternativen Studentenbekanntschaften sollte man sich aber nicht fehlleiten lassen und zu hohe Erwartungen aufbauen. Der Film ist gut und witzig, tut nicht weh. Aber ein Meilenstein seines Genres ist er bei Weitem nicht.
Fatih Akin hat mal wieder einen guten deutschen Film gedreht, dessen Protagonist ein Deutscher mit Imigrationshintergrund ist. Könnte man sagen. Aber eigentlich geht's in Soul Kitchen um was ganz anderes.
Zinos (Adam Bousdoukos) führt ein Restaurant in Hamburg - es gibt Schnitzel und Pommes aus der Fritteuse, Pizza aus der Tiefkühltruhe und Kartoffelsalat aus dem Plastikeimer. Eine Ansammlung an Ereignissen wirft einiges durcheinander: seine Freundin Nadine geht als Journalistin nach Shanghai, sein inhaftierter Bruder Illias (Moritz Bleibtreu) bekommt Freigang und steigt in seinem Laden mit ein, seine Bandscheiben versagen und ein neuer, innovativer Koch (großartig: Birol Ünel) stellt seine Küche auf den Kopf und macht ausnahmsweise mal richtig gutes Essen im Soul Kitchen. Bald ist das Restaurant ein Kultschuppen und die Leute rennen ihnen die Bude ein. Alles könnte so schön sein, wenn Zinos' alter und recht dubioser Bekannter Thomas Neumann nicht wäre - und der komische neue chinesische Freund von Nadine ...
Was stört an diesem Film? Es wird wohl einigen übel aufstoßen, dass die gesamte Handlung und ein massiver Teil der Gags ziemlich vorhersehbar sind. Wer zur guten und wer zur bösen Seite gehört, ist ziemlich schnell klar. Wer sich in wen verliebt auch. Die Szene, die diesbezüglich wohl am schmerzhaftesten ist, sieht folgendermaßen aus: Illias und Lucia, Zinos' hippe, attraktive Kellnerin, rempeln sich im Gehen aus Versehen an, stoßen mit den Köpfen aneinander, sehen sich daraufhin das erste Mal in die Augen und sind beide sprachlos. Beim Anrempeln sind ein paar Gläser zu Boden gefallen und beide hocken sich hin, um diese - ganz verschämt und verlegen und scheue, frisch verknallte Blicke austauschend - aufzusammeln. Würg.
Was fetzt? Zuallererst einmal der Soundtrack. Der ist verdammt groovy, funky. Soul eben. Zudem ist der Film sehr liebevoll gemacht, vor allem möchte ich da das Restaurant von Zinos erwähnen. Die Nebenrollen sind toll besetzt und ausgestaltet: Monica Bleibtreu ist in ihrer letzten Rolle vor ihrem Tod 2009 als resolute Oma von Nadine zu sehen; der alternative Heilpraktiker, der Zinos' Bandscheibenprobleme wirklich überaus alternativ behebt, ist schon für sich ein toller Gag, und der neue Koch Shayn - ein kauziger Typ mit Prinzipien und ohne Manieren - überzeugt als Rolle total, hat aber leider viel zu wenige Minuten, um das zu zeigen. Überaus sympathisch ist auch der alte Seemann, mit dem sich Zinos das Grundstück und die Halle, in der sich das Soul Kitchen befindet, teilt. Der Bösewicht des Films ist ein Bösewicht erster Klasse - mies, fies, korrupt, verlogen, intrigant. Moritz Bleibtreu, der eine der Hauptrollen darstellt, spielt gewitzt und souverän wie immer, hält sich aber angenehm im Hintergrund und fällt neben der Figur seines Bruders kaum auf. Fazit: Angucken lohnt sich wirklich. Von den Besprechungen des Films in den Medien und den Schwärmereien seiner alternativen Studentenbekanntschaften sollte man sich aber nicht fehlleiten lassen und zu hohe Erwartungen aufbauen. Der Film ist gut und witzig, tut nicht weh. Aber ein Meilenstein seines Genres ist er bei Weitem nicht.
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