Samstag, Mai 29, 2010

Playlist der Woche

The xx - Crystalized
The xx - Shelter
Moby - Swear
Björk - Human Behaviour
Sigur Rós - Glósóli
Sieben - The Sun
Nick Cave and The Bad Seeds - Deanna
The Raconteurs - Broken Boy Soldier
The Raconteurs - Steady as she goes

Mittwoch, Mai 26, 2010

Besser spät als nie: Das Jeff Bridges-Double Feature.

Teil Eins:
 
Männer, die auf Ziegen starren (Regie: Grant Heslov, 2009)

Grant Heslov wird nicht vielen ein Begriff sein, das war er mir auch nicht. Wikipedia sagt dazu, dass das wohl ein ganz dicker Buddy von George Clooney sein muss, denn die beiden haben schon mehrfach, auch hinter der Kamera, an Filmen zusammengearbeitet (z. B. bei Good night and good luck). Der Artikel dieses einschlägigen entproblematisierten Konversationslexikons verrät auch, dass Herr Heslov sich auch mit True Lies oder Dante’s Peak durchaus schon einen Namen gemacht hat.
Der Film, um den es hier gehen soll, beruht – überraschender- und witzigerweise – auf einem Sachbuch, das wiederum auf Tatsachen beruht. Das wurde von einem US-amerikanischen Journalisten verfasst, der darin ein bisher verschwiegenes Kapitel der Militärgeschichte in Übersee aufdeckt. Im Gegensatz zum Film, in dem die „New Earth Army“ eine staatliche Einrichtung ist, handelte es sich in der Realität bei der „First Earth Battalion“ um eine private Initiative von einzelnen Offizieren.

Zur Handlung: Der Provinzjournalist Bob Wilton (Ewan McGregor) wird von seiner Frau verlassen und geht daraufhin als Kriegsberichterstatter in den Irak, um sich und der Ex seine Männlichkeit zu beweisen. Per Zufall stößt er dort auf Hinweise auf eine geheime parapsychologische Einheit der US Army, welche sich durch die Bekanntschaft mit Lyn Cassidy (George Clooney), einem Mitglied dieser Einheit, bewahrheiten. Cassidy führt Wilton in seine Fähigkeiten (Wolken mit Blicken auflösen, …) und die Geheimnisse der speziell geschulten Soldaten ein, die sich grandioserweise Jedikrieger nennen, was Wilton zum Schreien komisch findet – ein schönes Detail für alle Star Wars-Liebhaber und Ewan McGregor-Fans.

Was stört an diesem Film? Er weist einige logische Lücken auf und verrät seine allerbesten Gags leider schon in jedem Trailer. Generell hatte man sich einen bissigeren, clevereren und intelligent-absurderen Streifen erhofft. Wenig überzeugend ist auch das Ende, das sich überhaupt nicht in den sonst sehr homogenen Film einfügen möchte und einfach überzogen wirkt.
Was fetzt? Der Cast ist fabelhaft. Neben McGregor und Clooney, der mit Oberlippenbart und langen Haaren wirklich irre aussieht, brillieren Kevin Spacey als mies-fieser Bösewicht und Jeff Bridges als Ausbilder der parapsychologischen Militäreinheit. Letzterem wurde die Rolle auf den Leib geschrieben; man las sogar, Bridges erfinde damit seine Kultrolle als „Der Dude“ (in The Big Lebowski, für alle ohne Ahnung) neu. Optische Ähnlichkeiten (Haupthaar und Bart) sowie Parallelen in der Mentalität lassen sich zwischen dem bowlenden Bademantelträger und dem abgedrehten Hippie-Ausbilder in der Tat kaum leugnen.

Fazit: Männer, die auf Ziegen starren bietet eine Menge Spaß und interessanter, toller Ideen, die größtenteils gut umgesetzt sind. Der große absurd-komödiantischer Wurf, als welcher dieser Film angekündigt wurde, ist allerdings nicht gelungen. Trotzdem: es lohnt sich.

Donnerstag, Mai 13, 2010

Achtung, Achtung - seit einer Weile ist der Ramschladen wieder aktiv und wird regelmäßig bestückt. Viel Spaß beim Stöbern =).

Dienstag, Mai 11, 2010

I love you Phillip Morris


Regie: Glenn Ficarra und John Requa, 2009

Achtung: Der folgende Text wird den Leser in Grund und Boden spoilern. Wer also vorhaben sollte, diesen Film demnächst zu sehen, der sollte sich den Spaß nicht verderben, indem er diese Rezension liest.

Kurz zur Handlung: Jim Carrey spielt Steven Russell, einen Familienvater, der ein allzu perfektes Beispiel des all american dad abgibt. Er ist ein Vorzeigepolizist, führt eine tadellose Ehe mit einer hübschen Frau, die ihn liebt und mit der er eine entzückende kleine Tochter hat. Eines Tages hat er einen schweren Autounfall und noch während er in den Krankenwagen bugsiert wird, hat er eine Erleuchtung: Steven ist schwul. Nein, er will eine richtige Schwuchtel sein, mit allem was dazu gehört. Das erklärt er den Krankenpflegern mehr als ausführlich. Kaum genesen, verlässt er Frau und Kind, geht nach Florida, angelt sich dort einen schmucken jungen Kerl und lebt in Saus und Braus. Als er merkt, wie teuer doch so ein luxuriöses Schwulendasein ist, beginnt er mithilfe von permanentem Versicherungsbetrug seine Finanzen aufzustocken. Das bleibt allerdings nicht ewig geheim und so landet er schließlich im Knast. Dort lernt er die Liebe seines Lebens, Phillip Morris (Ewan McGregor) kennen. Die beiden führen eine zeitlang eine traumhaft kitschige Knastbeziehung. Schließlich wird Steven entlassen und er erschleicht sich eine Anwaltslizenz, um Phillip aus dem Gefängnis zu holen. Die beiden beginnen draußen ein gemeinsames Leben im Luxus, wiederum aufgebaut auf Stevens Lügen gegenüber Phillip und Geldern, die auf nicht ganz legalem Wege erschlichen worden sind, und dementsprechend winkt schon bald wieder der Bau … Kurz, wir haben es hier mit einem Film zu tun, dessen Protagonist alle möglichen Gaunereien und Ausbruchsmöglichkeiten aus dem Gefängnis ausschöpft. Die Assoziation mit Catch me if you can kommt da nicht von ungefähr, auch wenn diese beiden Filme ansonsten nicht viel miteinander gemein haben.
Was fetzt an diesem Film? Er ist unglaublich komisch. Was aus meiner doch etwas langatmig gewordenen, unglaublich unvollständigen Teilzusammenfassung leider überhaupt nicht herauskommt, ist die Gagdichte (und da sind viele gute Gags dabei!), die vor allem die ersten zwei Drittel von I love you Phillip Morris aufweisen. Die Beziehung der beiden unglaublich schwulen Männer ist zum größten Teil wirklich herzerwärmend romantisch (zumindest für die weiblichen Zuschauer), manchmal besteht aber auch dringender Fremdschämalarm. Der Film lebt von Jim Carreys komischen und mimischen Talenten; Ewan McGregor, der eine recht langweilige, wenn auch sehr sympathische Rolle verkörpert, hat keine Gelegenheit, da mitzuhalten. Den Film zeichnet außerdem ein gesundes Maß an absurden Szenen aus. Das eigentlich absurdeste ist aber die Ankündigung, die dem Film vorangestellt wurde: This really happened. It really did. Kaum zu glauben, aber der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. So unfassbare Geschichten kann man sich wahrscheinlich auch gar nicht ausdenken.
Was stört? Das große Manko, das ich unmittelbar nach Ende des Films ausgemacht habe, ist vielleicht auch seine genialste, raffinierteste Stelle (jetzt kommt übrigens der Spoilermoment). Gegen Ende des Streifens sind sowohl Zuschauer als auch Phillip Morris davon überzeugt, dass Steven an AIDS erkrankt ist und nur noch wenige Tage, vielleicht nur wenige Stunden zu leben hat. Es gibt ein herzzerreißendes letztes Telefonat, in dem noch einmal alles verziehen und einander innig geliebt wird – und das mir sogar zwei, drei Tränchen aus den Augenwinkeln entlockt hat. Schließlich erhält Phillip, der, durch seinen Partner verschuldet, gerade wieder im Gefängnis sitzt, kurz darauf die Nachricht von Stevens Tod. Nur eine Szene später steht Steven als Phillips Anwalt vor ihm und will ihn wiederum aus dem Knast herausholen. Phillip wird sofort klar, dass Steven ihn mal wieder verarscht hat – er hat seine eigene AIDS-Erkrankung vorgetäuscht, um aus dem Gefängnis zu kommen (auf welchen unfassbaren Wegen dies geschieht, wird erläutert, das muss hier aber natürlich fehlen). In diesem Moment fühlt sich der Zuschauer von Steven ebenso verarscht und getroffen wie sein Freund. Man schämt sich sofort seines Mitgefühls und seiner Tränen, ist dem Film und der Hauptfigur stinksauer, fühlt sich betrogen und wird den Kloß im Hals oder zumindest den bitterbösen Nachgeschmack noch ein paar Stunden behalten. Dieses Gefühl weicht erst, wenn man erkennt, dass das der eigentliche geniale Coup der sonst soliden Komödie ist. Welcher Film schafft es denn heute noch, den Zuschauer so richtig zu überraschen? All die Lustigkeit, all die Gags sind mit einem Mal vergessen; dieser Schockmoment überdeckt auch noch lange im Nachhinein, dass man einen eigentlich urkomischen Film gesehen hat. Formal gesehen ist dieser Schockmoment brillant, inhaltlich und emotional einfach nur mies.
Als schwach würde ich den konfusen Beginn und das etwas lieblose (und inhaltlich sehr deprimierende) Ende, auf das nicht näher eingegangen werden soll, bezeichnen.
Fazit: Kann man, muss man aber nicht gesehen haben. Zuschauer, die sich auf einen Lustiglustig-Film freuen, werden einen bitterbösen Nachgeschmack behalten, den sie gar nicht erwartet hatten. Wer gänzlich ohne Erwartungen herangeht und dazu einen Sinn für gelungene Dramaturgie besitzt, wird wohl am zufriedensten das Kino verlassen. Freunde des etwas absurderen oder des generell nicht so 0815-gestrickten Films sollten auch auf ihre Kosten kommen. Also, ja, doch, ansehen! ;)

Dienstag, Mai 04, 2010

Als mir am Wochenende eine Freundin folgendes Lied vorspielte, dachte ich zunächst, dass sie mich ordentlich veräppeln will. Die ersten zehn Sekunden hätten in einem Wolle Petry-Song nicht authentischer rüberkommen können. Die dann einsetzenden Gitarren ließen mich dann aber an meiner schlageresken Vermutung zweifeln und als nach etwa 24 Sekunden ein mir wohl bekannter Gesang schmachtete, war ich auf der einen Seite beruhigt, diese Freundin nicht an den deutschen Stadionschlager verloren zu haben, auf der anderen Seite aber war ich brüskiert darüber, was DIESE Band (die übrigens schon seit dem 2003er Album richtig mies ist) mittlerweile als Gothic Rock bzw. überhaupt als Rockmusik verkaufen will. Aber seht und hört lieber selbst: HIM mit Scared to death.


Samstag, Mai 01, 2010


Meine Top 5 ... Plätze im Sommer

1. die Wiesen im Rosental
2. eine der kleinen Lagunen am Cospudener See
3. der Freisitz des McCormacks im Hinterhof
4. der Clara-Zetkin-Park
5. der Sattel meines Fahrrades