Mittwoch, Mai 26, 2010

Besser spät als nie: Das Jeff Bridges-Double Feature.

Teil Eins:
 
Männer, die auf Ziegen starren (Regie: Grant Heslov, 2009)

Grant Heslov wird nicht vielen ein Begriff sein, das war er mir auch nicht. Wikipedia sagt dazu, dass das wohl ein ganz dicker Buddy von George Clooney sein muss, denn die beiden haben schon mehrfach, auch hinter der Kamera, an Filmen zusammengearbeitet (z. B. bei Good night and good luck). Der Artikel dieses einschlägigen entproblematisierten Konversationslexikons verrät auch, dass Herr Heslov sich auch mit True Lies oder Dante’s Peak durchaus schon einen Namen gemacht hat.
Der Film, um den es hier gehen soll, beruht – überraschender- und witzigerweise – auf einem Sachbuch, das wiederum auf Tatsachen beruht. Das wurde von einem US-amerikanischen Journalisten verfasst, der darin ein bisher verschwiegenes Kapitel der Militärgeschichte in Übersee aufdeckt. Im Gegensatz zum Film, in dem die „New Earth Army“ eine staatliche Einrichtung ist, handelte es sich in der Realität bei der „First Earth Battalion“ um eine private Initiative von einzelnen Offizieren.

Zur Handlung: Der Provinzjournalist Bob Wilton (Ewan McGregor) wird von seiner Frau verlassen und geht daraufhin als Kriegsberichterstatter in den Irak, um sich und der Ex seine Männlichkeit zu beweisen. Per Zufall stößt er dort auf Hinweise auf eine geheime parapsychologische Einheit der US Army, welche sich durch die Bekanntschaft mit Lyn Cassidy (George Clooney), einem Mitglied dieser Einheit, bewahrheiten. Cassidy führt Wilton in seine Fähigkeiten (Wolken mit Blicken auflösen, …) und die Geheimnisse der speziell geschulten Soldaten ein, die sich grandioserweise Jedikrieger nennen, was Wilton zum Schreien komisch findet – ein schönes Detail für alle Star Wars-Liebhaber und Ewan McGregor-Fans.

Was stört an diesem Film? Er weist einige logische Lücken auf und verrät seine allerbesten Gags leider schon in jedem Trailer. Generell hatte man sich einen bissigeren, clevereren und intelligent-absurderen Streifen erhofft. Wenig überzeugend ist auch das Ende, das sich überhaupt nicht in den sonst sehr homogenen Film einfügen möchte und einfach überzogen wirkt.
Was fetzt? Der Cast ist fabelhaft. Neben McGregor und Clooney, der mit Oberlippenbart und langen Haaren wirklich irre aussieht, brillieren Kevin Spacey als mies-fieser Bösewicht und Jeff Bridges als Ausbilder der parapsychologischen Militäreinheit. Letzterem wurde die Rolle auf den Leib geschrieben; man las sogar, Bridges erfinde damit seine Kultrolle als „Der Dude“ (in The Big Lebowski, für alle ohne Ahnung) neu. Optische Ähnlichkeiten (Haupthaar und Bart) sowie Parallelen in der Mentalität lassen sich zwischen dem bowlenden Bademantelträger und dem abgedrehten Hippie-Ausbilder in der Tat kaum leugnen.

Fazit: Männer, die auf Ziegen starren bietet eine Menge Spaß und interessanter, toller Ideen, die größtenteils gut umgesetzt sind. Der große absurd-komödiantischer Wurf, als welcher dieser Film angekündigt wurde, ist allerdings nicht gelungen. Trotzdem: es lohnt sich.

1 Kommentar:

daniele803 hat gesagt…

Ich sah diesen Film!
sehr lustig! :)