Montag, September 22, 2014

Was man in Erfurt so machen kann: Stummfilm mit Orchester im alten Heizwerk gucken

Es klang eigentlich toll - das Orchester Franz'L aus Weimar tritt im Kesselhaus des alten Erfurter Heizwerkes auf, also in einer tollen industriellen Kulisse, und untermalt dort Fritz Langs filmisches Stummfilmmeisterwerk "Metropolis".

Leider war die Veranstaltung ein wenig enttäuschend. Film toll, Orchester richtig toll, Sound großartig, ausverkauftes Haus - da gab es an sich nichts zu mäkeln. Aber es fiel mir schwer, den Abend zu genießen. In der Halle war es bitterkalt und die Zuschauer saßen auf harten Klappstühlen mit vollkommen abgewetzten Polstern. Dazu wollten die schicken, mit weißem Tuch bespannten Stehtische im Foyer und im Hinterhof gar nicht so recht passen.

Das Heizwerk allerdings ist eine tolle Location. Ich hoffe, dass da immer mal ein paar schöne, ebenso passende Dinge stattfinden (und dann weiß ich auch, dass ich eine Kuscheldecke mitnehmen muss): Ein toller, hoher Industriesaal ohne Schnickschnack, der mit rotem und blauem Licht schön ausgeleuchtet war.

Quelle: Thüringer Allgemeine online

Dienstag, September 16, 2014

Die Top 5 Suchbegriffe, ...

... die in den letzten 7 Tagen auf meinen Blog führten:
  1. alter hafen leipzig
  2. emma watson brust
  3. lipz schorle
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Sonntag, September 14, 2014

Filmrückschau

Barton Fink (1991) ... Barton Fink ist vielleicht der skurrilste und verstörendste Film der Coen-Brüder. Der großartige John Turturro spielt einen erfolgreichen Bühnenautor in den 1940er Jahren, der sich nun in Hollywood an Drehbüchern versuchen will. Untergebracht wird er von dem Produzenten, für den er arbeitet, in einem merkwürdigen, tristen Hotel. Bald lernt er seinen jovialen, irgendwie grundsätzlich verdächtigen Zimmernachbarn Charlie Meadows (John Goodman) kennen und mögen. Eine Schreibblockade sowie die Hitze plagen ihn. Bei einem Treffen mit dem ehemaligen Erfolgsautor Bill Meyhew, den er wegen seiner Schreibblockade konsultiert, lernt er dessen Assistentin und Geliebte Audrey kennen, der auch er bald näher kommt. Als er bald darauf morgens neben ihrer Leiche aufwacht, beginnt ein Psychospiel, das der Zuschauer nur allmählich durchschaut. 

Quelle


Quelle
Die unglaubliche Reise in einem total verrückten Flugzeug (1980)... Ich hab selten so einen irren Film gesehen. Eine aberwitzige Idee jagt hier die nächste, ein Slapstickfestival vor dem Herrn. Für einen albernen oder gern auch verkaterten Nachmittag haargenau das richtige! Der Film parodiert eine Vielzahl von Flugzeug- bzw. Katastrophenfilmen, wie es sie in den 1970ern oft in den Kinos zu sehen gab und gilt als Durchbruch von Leslie Nielsen.

Donnerstag, September 11, 2014

Was man in Erfurt so machen kann - Tages- und Wochenendausflüge in umliegende Orte

Erfurt liegt in Thüringen sehr zentral. Viele sehenswerte Orte liegen nur maximal eine halbe Stunde mit dem Regionalzug entfernt. 



In Weimar ist man ratzfatz innerhalb von 15 bis 20 Minuten Zugfahrt gen Osten. Dass ich Weimar-Fan bin, sollte bekannt sein. Goethehaus, Schillerhaus, Bauhaus Museum, Nietzsche-Archiv, Deutsches Nationaltheater, Residenzschloss, Schloss Belvedere - das sind nur ein paar der unglaublich vielen interessanten Orte, die diese nicht allzu große Stadt zu bieten hat. Ein stadtgewordenes Museum, eine museale Stadt. Bei Weimar liegt auch der Ettersberg, auf welchem sich von 1936 bis 1945 das Arbeits- und Konzentrationslager Buchenwald befand, das man heute noch teilweise besichtigen kann - sehr verstörend. 

Deutsches Nationaltheater


Jena ist von Erfurt aus gesehen hinter Weimar, bis dahin dauert es rund eine halbe Stunde. Die Stadt ist nicht übermäßig schön und hat ein merkwürdiges Stadtbild ... so richtig unschön ist es aber auch nicht, und es hat viel zu bieten:der Kunstinteressierte wird in den städt. Kunstsammlungen fündig, Freunde der Literatur um 1800 sind in Schillers Gartenhaus und im Romantikerhaus richtig. Wer hoch hinaus will, der sollte ins Zeiss-Planetarium gehen. Wenn es wissenschaftlicher zugehen soll, dann ist ein Besuch im Phyletischen Museum, im botanischen Garten oder im Optischen Museum empfehlenswert. Geschichtsinteressierte können sich im Museum 1806 über die Schlacht bei Jena und Auerstedt informieren.

Altes Rathaus am Jenaer Markt


Fährt man von Erfurt aus in Richtung Westen, ist man innerhalb einer Viertelstunde in der alten Residenzstadt Gotha. Neben der schönen historischen Altstadt ist hier vor allem Schloss Friedenstein sehenswert. In der frühbarocken Anlage residierten die Fürsten von Sachsen-Gotha, und freuten sich über den ältesten englischen Garten auf dem europäischen Festland.

 Schloss Friedenstein in Gotha (Quelle)

In einer halben Stunde (allerdings nur, wenn man in ein ICE-Ticket investiert) ist man auch in Eisenach. Diese Stadt ist bekanntermaßen eine Lutherhochburg, und die Wartburg lohnt sich wirklich! Außerdem ist Eisenach auch Bach-Stadt - Johann Sebastian Bach ist hier im Jahre 1685 geboren. In und um Eisenach gibt es verschiedene Schloss- und Burganlagen; außerdem findet hier jährlich der "Sommergewinn", Deutschlands größtes Frühlingsfest statt.

Auf der Wartburg

Sonntag, September 07, 2014

Was man in Erfurt so machen kann - Ausflug zu den Drei Gleichen

Die Drei Gleichen sind ein Burgenensemble westlich von Erfurt. Fährt man auf der A4 Richtung Frankfurt/Main, kann man sie links und rechts der Autobahn bewundern. Noch mehr hat man aber von ihnen, wenn man sie zu Fuß erobert.

Burg Gleichen

Als Startpunkt bietet sich die Ruine der Burg Gleichen an, nördlich der Autobahn. Die Festungsmauer steht noch komplett, auch der Burgfried ist noch vorhanden (oben gibt es eine Aussichtsplattform, von der man die anderen beiden Burgen sehen kann). Die ehemaligen Räumlichkeiten sind durch die Mauerreste noch gut nachzuvollziehen.

Burg Gleichen, von der Mühlburg aus


Die Ruine der Mühlburg erreicht man über einen steilen, kurzen Anstieg von der Ortschaft Mühlberg aus. Sie gilt als ältestes erhaltenes Bauwerk Thüringens. Über eine Holztreppe überquert man den Graben und tritt in die Burgmauern ein. Auch diesen Burgturm kann man besteigen und die Aussicht Richtung Erfurt, oder Thüringer Wald genießen und die anderen beiden Burgen sichten. In dem noch erhaltenen Gebäudeteil sind ein kleines, nicht sonderlich lohnendes Museum und ein Imbiss untergebracht. Auf dem Burghof finden in der warmen Jahreszeit Veranstaltungen statt, z. B. Sommerkino. Es sind auch gebuchte Führungen möglich. Die zahlreichen Infotafeln sind allerdings auch vollkommen ausreichend.

Ruine der Mühlburg

Den Panoramaweg geht es weiter zur Veste Wachsenburg. Diese Burg ist vollkommen erhalten und saniert. Hier befinden sich heute ein Restaurant der schickeren und teureren Sorte und ein Hotel. Der Turm ist erklimmbar (leider kann man durch die kleinen Fensterchen nicht gut gucken), auch das Brunnenhaus ist frei zugänglich. Leider ist das ehem. Museum nicht mehr öffentlich zugänglich. Die Burg ist heute komplett in privatem Besitz. Für Hochzeiten ist dies ein beliebter Ort.

Veste Wachsenburg


Die Wanderwege sind teils sehr gut, teils führen sie holprig über freies Feld, was ich persönlich nicht mag. Am schönsten ist der Panoramaweg von der Mühlburg zur Wachsenburg, der größtenteils auf einem Höhenzug durch den Wald führt. Es kostet zwischen 1,50 Euro und 3 Euro Eintritt (Erwachsene), die Burgen zu betreten. Vor allem bei der Wachsenburg ist das happig, da man abseits von Turm und Brunnenhaus nichts besichtigen kann, stattdessen erwartet den Wanderer das Restaurant, dessen Preise mehr als gepfeffert sind.

Burghof Wachsenburg


Donnerstag, September 04, 2014

Filmrückschau

The Royal Tenenbaums (2001) ... Nach den aktuellsten Wes Anderson-Krachern (Moonrise Kingdom und Grand Budapest Hotel) war es auch mal Zeit, eines seiner früheren Werke zu inspizieren. The Royal Tenenbaums ist Andersons dritter abendfüllender Spielfilm (vorher kamen Rushmore, 1998, und Durchgeknallt, 1996 - bei beiden war Anderson noch keine 30 Jahre alt) und hat den Grundstein für den Ruhm gelegt, der mit Darjeeling Limited (2007) und den oben genannten aktuelleren Filmen massiv ausgebaut werden sollte. 
Hinsichtlich Setting und Personal bringt der Film alles für einen typisch-schrulligen Anderson mit, leider fand ich ihn aber im Großen und Ganzen etwas langatmig und ... irgendwie lahm, so banal es auch klingt. Der Film kommt nicht in Fahrt, das Schauspiel von Ben Stiller und den Wilson-Brüdern ist gewohnt limitiert. Anderson hatte eben vor 13 Jahren ein paar der Kniffe, die er heute so wunderbar beherrscht, noch nicht drauf. Und dass man eine derartige Entwicklung sehen kann, spricht letzten Endes für den Regisseur.

Quelle


Absolute Giganten (1998) ... Lange musste K. unseren Freundeskreis bearbeiten, bis wir uns endlich einmal Absolute Giganten ansahen. Und wie so oft wusste ich nachher partout nicht mehr, warum ich mich so gesträubt hatte.
Es geht um drei Kumpels (Floyd, Ricco und Walter), die vor einem großen Umbruch stehen: Floyd hat gerade eine Bewährungsstrafe verbüßt und will in die große weite Welt aufbrechen, indem er auf einem Containerschiff anheuert. Die drei feiern eine letzte gemeinsame Nacht zusammen und erleben dabei Skurriles, Schönes, Bedrohliches. Urkomisch, Wahrhaftig und anrührend.

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