Freitag, März 22, 2013

Die Todesbahn!

Neulich war ich mal für einen Tag in meiner Heimatstadt, denn als die liebe Enkelin, die ich bin, habe ich meine Oma an ihrem 84. Geburtstag besucht. Und ganz viel Kuchen und Schnittchen und Quarkkeulchen gegessen, so viel, dass ich auf dem Rückweg den Mantel fast nicht zugekriegt hab. Das ist so eine typische Oma-Besuch-Sache.

Ich fuhr also mit einer Mitfahrgelegenheit nach Freiberg, dann mit dem Stadtbus noch in das Viertel, in dem von jeher irgendwie alle meine Großeltern wohn(t)en (kein Wunder - haben sie doch am Bau der Häuser mitgewirkt, in die sie dann einzogen), und stiefelte dann durch den frisch gefallenen hohen Schnee durch die Gegend, die ich von Kindheit an so gut kannte. Viel hat sich verändert: die unschöne alte Plattenbauschule ist einem neuen, knallbunten Gebäude gewichen, das aussieht, als hätte ein Kind verschiedene quaderförmige Bausteine irgendwie auf- und nebeneinander gelegt. Eine Schule, mit obergutem Spielplatz zudem, scheint es immer noch zu sein. Die Kneipe schräg gegenüber ist in meinen Erinnerungen mal ein Kindergarten gewesen, so vor zehn Jahren, aber vielleicht irre ich mich.

Und wie ich dem Wohnhaus meiner Großeltern näher komme, kurz vorm Passieren der Garagen, stehe ich vor ihm - dem Inbegriff meiner Kindheit. Dem Rodelberg. Ich stehe da und kann es kaum glauben, wie klein er ist. In meiner Kindheit schien er unerklimmbar zu sein. Auf der Vorderseite die langen, flacheren Abfahrten, an denen man prima Schanzen aus Schnee für schier unermessliche Sprünge mit dem Arschrutscher bauen konnte. An der Rückseite die steilen Strecken, die Todesbahnen, mit der zusätzlichen Schwierigkeit, die Bäume nicht anzufahren. Quasi der Oberhammerberg! 

Und nun bin ich einen halben Meter größer und der Berg gefühlte zehn Meter kleiner.


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