Samstag, Oktober 05, 2013

Filmrückschau

Hitchcock (2010) ... Viel Gutes hatte ich im Vorfeld über diesen Film gehört, in Trailern, Kritiken bei Kulturzeit oder in Gesprächsform von meiner Chefin. In meinem Fall hat das leider zu etwas überhöhten Erwartungen geführt. So "spritzig und pointiert" wie angekündigt fand ich die Dialoge nicht. Das Spiel der Hauptdarsteller, vor allem das Helen Mirrens, hat mir zwar sehr gut gefallen, dafür haben die für Attraktivität zuständigen Sidekicks Scarlett Johansson und Jessica Biel nicht gerade überzeugt. Das größte Manko aber ist das wirklich miserable Make Up buw. die Maske, die Anthony Hopkins mehr nach dem Regiealtmeister aussehen lassen soll.
Alles in allem ist das ein amüsanter, kurzweiliger Film, der dem Fan von Psycho die Entstehungsgeschichte dieses Films etwas näherbringt und durchaus sehr starke Szenen hat. Abgesehen davon hat sich der Streifen aber nicht sonderlich tief inb meinem Gehirn verewigt.


Ghost World (2001) ... Thora Birch war um die Jahrtausendwende die geborene Darstellerin des desillusionierten Teenagers. Das hat sie in eindrucksvoller Manier in American Beauty (1999) bewiesen und tut es zwei Jahre später in Ghost World noch einmal. Zwischen diesen Rollen gibt es einige Parallelen; das Nachdenken über diese hat meinen erst euphorischen Eindruck zu Ghost World etwas getrübt. Denn eigentlich finde ich es schwach, dass 'diese Kuh noch mal gemolken wird': wie schon zwei Jahre zuvor in American Beauty spielt sie eine gelangweilte Jugendliche, die gut mit einer blonden Schulschönheit befreundet ist (Mena Suvari/Scarlett Johansson), nur das die Rolle diess Mal etwas schriller und selbstbewusster angelegt ist. Ich hatte inständig gehofft, dass Ghost World vor American Beauty gedreht worden und somit eine originelle Rolle wenig später noch einmal etwas ernsthafter umgesetzt worden wäre. Aber so direkt nach American Beauty hatte ich ein wenig das Trittbrettfahrergefühl.
Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau! Ghost World ist, für sich betrachtet, ein wirklich liebenswerter und ungeachtet dessen, worüber ich mich eben ausließ, origineller Film, der dem Zuschauer u. a. einen hinreißenden Steve Buscemi liefert.


Adaptation (2002) ... Seit Jahren versuche ich, endlich mal Being John Malkovich (1999) zu sehen, was immer wieder an woran auch immer scheitert. Mit Adaptation habe ich nun im Grunde die ideale Vorbereitung dafür geschaffen, das doch endlich mal in Angriff zu nehmen. Was genau damit gemeint ist, möchte ich aus spoilerischen Gründen hier nicht verraten.
Nur soviel: Adaptation ist ein Film, der mit den Kniffen von Realität und Fiktion gut umzugehen weiß. So ist aus der empirischen Schreibblockade des Drehbuchautors Charlie Kaufman, als er versuchte den 1997 erschienenen Roman "The Orchid Thief" zu verfilmen, ein Film über die Schreibblockade eines Autors namens Charlie Kaufman (Nicholas Cage) geworden, der nicht mit dem Drehbuch für die Verfilmung des Romans "The Orchid Thief" vorankommt. Absolut sehenswert. Und dann guckt ihr euch noch Vergiss mein nicht (2004) an und nachher, in Gedenken an mich, Being John Malkovich.


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