In anderthalb Stunden schreib ich eine Klausur im Fach Stilistik. Das Fach interessiert mich nicht die Bohne, aber ich fühl mich ganz gut vorbereitet. Morgen schreibe ich Literaturwissenschaft und Freitag Französisch. Und ich hab keine Ahnung, abgesehen von Französisch, auf was für Typen an Aufgaben ich mich vorbereiten/einstellen könnte. Mal sehn wie's wird.
Die erste Klausur hab ich ja schon hinter mir, schon seit etwa zwei Wochen. Die hat sich beim Schreiben und auch nachher recht machbar angefühlt, aber dieses gefühl trügt an der Uni irgendwie. Denn man ist noch auf diesen Schulstandard der Bewertung geeicht und der hat leider überhaupt nix mit dem an der Uni zu tun *snüff*.
Die Ergebnisse werden, falls sie nicht so katastrophal sind, dass es mein Stolz nicht zulässt XD, hier veröffentlicht.
Gestern war ich bei einem Phoniater. Das ist ein Arzt, der sich ganz toll mit dem Hals-Nasen-Ohren-Trakt auskennt, aber noch mehr macht und deshalb nicht nur HNO-Arzt ist. Ich wurde von meiner Rhetorikdozentin dahin geschickt, weil sie irgendwas in meiner Stimmte gehört hat, das sie untersuchenswert fand (und zwar: ich habe eine instabile Stimme, sagt die Frau, und dem stimme ich eigentlich zu). Das ist übrigens nichts besonderes - das tut sie gerne mit Menschen aus unserem Rhetorikseminar.
Nach ein bisschen Suchen hab ich die gigantische Praxis dann gefunden. Die Praxis hat sich als kleinere Klinik herausgestellt, mit einer Etage für Logopädie, mit einem OP-Bereich, ca. 4 Arztzimmern, einem riesigen Wartezimmer, etc. Ich hab mich also an der Rezeption angestellt und erstmal unterschreiben müssen, dass die Ärzte das, was sie diagnostizieren, auch an den Hausarzt o.Ä. weitergeben dürfen. Dann wurde ich zu einer Logopädin geschickt. Der hab ich dann einen Text vorgelesen, musste Töne solange halten wie ich kann, etc. Dann hat sie mich mir einem Wisch wieder zur rezeption geschickt; ich hab versucht aus dem Zettel schlau zu werden: meine a's sind verlagert (das weiß ich), meine Stimmeinsätze sehr fest (weiß ich auch) und meine Stimme ist behaucht. Das war mir neu. Das, weswegen man mich dahin geschickt hatte, hat man überhaupt nicht diagnostizieren können.
Als nächstes saß ich eine kleine Weile im Wartezimmer und hab mir die Zeit mit etwas lernen vertrieben. Dann kam ich zum Chef der ganzen Praxis/Klinik/whatever, zum Dr. Strauß. Der hat mir in Nase, Mund und Ohren gesehen und mir eine Kamera (eine minikleine an der spitze eines Bleistiftförmigen Stabes mit ner kleinen Leuchte vorn dran) in den Hals geschoben. Weil ich davon beinahe kotzen musste, hat er mir ein Betäubungsspray auf die Zunge gesprüht, das meine Zunge in nullkommanix taub war. Bewegen konnte ich sie aber noch gut und ohne Probleme sprechen. Die Kamera hat mir dann auf einem Flatscreen an der Wand meinen Kelhkopf gezeigt und meine Stimmbänder. Diagnose: die schließen sich nicht richtig, genau wie bei der Anne aus Halle. Wenn mich die Frau heute nach der Diagnose fragt, dann werden wohl alle lachen, weil Anne und ich eh schon als identisch gelten (Name, nie ohneeinander zu sehen, etc). Dann musste ich wieder ins Wartezimmer, habe eine Therapie verschrieben bekommen und muss nun im Oktober 10 Sitzungen zu einer Logopädin, um diese Erscheinung, die Krankheitscharakter habe, aber nicht selten sei, etwas zu mildern. Dann wurde ich zwei Hörtests unterzogen, die ich aber problemlos meistern konnte, und heimgeschickt. Hach ja. Mal davon abgesehen, dass ich keine Lust auf Therapie und Geld dafür ausgeben (die Kasse zahlt nicht alles) habe, war das eine interessante Erfahrung. Und auf solche Übungen, die ich aus Rhetorik zum Teil schon kenne, hab ich eigentlich Lust. Und nachher kann ich dann mit der lieben Bettina über Logopädie fachsimpeln XD.
2 Kommentare:
Ohh mein Gott, wo man nicht überall krankhafte Sachen reindiagnostizieren kann o0
du hast gar nicht erzählt, dass deine Zunge betäubt wurde...jetzt bin ich neidisch - das hatte ich nicht:-(
In einem Jahr kann uns bestimmt keiner mehr unterscheiden - dann können wir lustige Sachen machen muuaah
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