Montag, November 26, 2007

Post-Wahn? Egal, macht Spaß heute.

Aktuelle Playlist der Anne B.:

And One - So klingt Liebe
City - Am Fenster
Culture Club - Do you really want to hurt me?
Him - Join me
In Extremo - Vollmond
Kim Wilde - Cambodia
Marilyn Manson - Sweet Dreams
Rammstein - Rosenrot
Rob Dougan - Clubbed to death
Saltatio Mortis - Welscher Weibertanz
Schandmaul - Verbotener Kuss
Soft Cell - Tainted Love
The Chemical Brothers - Believe
Zeraphine - Sterne sehen


Kurz, aber solche Perlen muss frau eben genießen!

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Und nun der widerlichste, dämlichste, bekloppteste, quälendste Beginn, den ein philosophisch-hermeneutischer Text haben kann:

Die Befindlichkeit ist eine der existenzialen Strukturen, in denen sich das Sein des "Da" hält. Gleichursprünglich mit ihr konstituiert dieses Sein das Verstehen. Befindlichkeit hat je ihr Verständnis, wenn auch nur so, dass sie es niederhält. Verstehen ist immer gestimmtes. Wenn wir dieses fundamentale Existenzial interpretieren, dann zeigt sich damit an, das dieses Phänomen als Grundmodus des Seins des daseins begriffen wird. "Verstehen" dagegen im Sinne einer möglichen Erkenntnisart unter anderen, etwa unterschieden von "Erklären", muss mit diesem als existenziales Derivat des primären, das Sein des Da überhaupt mitkonstituierenden Verstehens interpretiert werden.
Die bisherige Untersuchung ist denn auch schon auf dieses ursprüngliche Verstehen gestoßen, ohne dass sie es ausdrücklich in das Thema einrücken ließ. Das dasein ist existierend sein Da, besagt einmal: Welt ist "da"; deren Da-Sein ist das In-Sein. Und dieses ist im gleichen "da" und zwar als das, worumwillen das Dasein ist. Im Worumwillen ist das existierende In-der-Welt-Sein als solches erschlossen, welche Erschlosseheit genannt wurde. [...]

aus: Heidegger, Martin (1920): Sein und Zeit. München: Max Niemeyer Verlag.
Heute hat der Leipziger Weihnachtsmarkt aufgemacht. D.h. die offizielle Eröffnung ist sicher heute Abend irgendwann oder morgen oder wann ganz anders, aber heute hatten die ersten Buden, etwa 30% der Gesamtbudenanzahl, offen. Natürlich hauptsächlich Fressbuden, der ganze Kunsthandwerkerschnickschnack, die Schal-, CD-, Pfannen-, Honigstände, etc. machen wohl erst auf, wenn wir uns dem Dezember etwas mehr genähert haben. Und die Fressbuden haben ihre Wirkung nicht verfehlt: meine Speichelproduktion schrie "Kauf dir Mandeln, du kleener Fresssack" und mein Leber verlangte immer hemmungsloser nach heißem Met, Glühwein, mit oder ohne Schuss - sie hätte sogar heißen Apfelmost genommen. Mein Portmonee und der Wunsch nach Hause zu kommen, haben aber überteuerte Weihnachtsmarktkäufe außerhalb von konkret so ausgewiesenen Weihnachtsmarktbesuchen mit lieben Mitmenschen verhindern können! Na Gott sei Dank.

Gestern habe ich das Weihnachtszeug rausgeräumt. Jaha, zum Totensonntag, denn ich bin der Antichrist. Oder so. Weihnachtszeug bedeutet: zwei Räuchermänner (der Naphti und der Säufer), ein Nussknacker (Förster von Beruf, geboren in Seiffen), ein silberner, experimenteller Schwibbbogen mit drei b von Aldi, eine Pyramide UND mein Weihnachtsbaum, ca. 1,2m klein, aus hübschem grünen Plaste zum Zusammenbauen, mit 12er Lichterkette, textilem Geschenkband und Diskokugeln geschmückt. Mein ganzer Stolz! ;)
Und so hatten wir dann gestern einen sehr gemütlichen Abend, den uns Johnny Depp, Absinth, unser weihnachtliches Ambiente, eine Zuckerwattemaschine und eine leckere Suppe gestaltet haben :).

Und morgen - kann ich ausschlafen, weil unsere doch recht hochschwangere Französischdozentin krank ist.

Sonntag, November 25, 2007

Er macht mich ungeheuer schläfrig, matt und frei von jeglicher Inspiration. Seit er da ist, schlafe ich abends viel zu zeitig vorm Fernseher ein, kann mich zu nichts aufraffen und es fällt schwer, etwas zu Ende zu führen. Während seiner Anwesenheit war ich schon zwei mal krank. Er ist zu kalt und doch nicht kalt genug, dunkel, nass und wolkenschwer. Gott sei Dank ist er bald vorbei, der November.

Es ist Sonntag und das Ende eines semiverkorksten Wochenendes. Freitag sind wir heimgefahren, mit Tina, Doro, einer weiteren, mit dem Zug. Freitagnachmittag haben wir bei meinen Eltern verbracht, meine Schwester, die olle Trulla, war wie so oft nicht da, weil sie neuerdings jeden Freitag mit Freunden das McCafé auf dem Häuersteig unsicher macht. Ja, nie hast du Zeit für uns!!! *g*
Dann waren wir bei Martin und mussten feststellen: für uns ist hier kein Platz und keiner kann uns gebrauchen. Sein/unser Brander Bett war belegt von einer Arbeitskollegin seines Vaters und wir mussten also - recht unbequem, aber es ging - im Zimmer von Dem, Der Nicht Genannt Werden Will schlafen, der sich sogar eine Nacht mal das Schnarchen verkneifen konnte. Am Samstag dann hat man sich ein "Wie beschäftigen wir Anne und Martin"-Programm ausgedacht: wir fuhren alsi zu zweit nach Moritzburg, um Martins dieses Jahr verwitwete Großmutter+ihren Hund zu besuchen, gingen für sie einkaufen, kümmerten uns ums Grab des Opas. Nach dem Kaffeetrinken gings heimwärts Richtung Freiberg mit einem Abstecher in Niederau bei Meißen, wo wir von Martins Onkel zwei Meerschweinchen und ein Kaninchen abholten, die ab sofort von der Rückbank des Autos aus einem Korb heraus ab und zu quietschende Tierlaute von sich gaben. In Freiberg sind wir dann erstmal ins Krankenhaus, Martins andere Oma besuchen. Sie hat sich sehr gefreut und das Gesprächsthema "früher" blieb unvermeidlich, denn die liebe alte Dame plant in der Langeweile des Krankenhauses ihre Memoiren.
Noch am gleichen Abend fuhren wir nach Leipzig zurück, Zugfahrt sponsored bei Schwiegermutter, denn gebrauchen konnte man uns schließlich überhaupt nicht. Da waren wir aber gar nicht böse drüber, sondern froh, einen beachtlichen Teil des Wochenendes in unseren 4 Leipziger Wänden verbringen zu können, mit eigenem Bett.

Ansonsten, wie gesagt: unmotiviert und ich schiebs erfolgreich auf das Wetter. Hab zurzeit gar keine Lust auf Uni, glänze aber mit etwa 95%iger Anwesenheit und der Erledigung aller Hausaufgaben - selbst zu Stunden, die ich mal schwänze, ich kleiner Frechdachs. Mit Martins und meinem sozialen Leben in Leipzig gehts steil bergauf: sogar kommt dieses Semester öfter vor die Tür, sei es zu so etwas wie Felix' Geburtstag, der sehr lecker war, oder eine Juristenparty letzte Woche, bei der wir ein beinahe kollektives WG-Besäufnis hatten.

Donnerstag, November 08, 2007

Anne regt sich auf (Episode 2)

[Folgende an eine Kommilitonin, die heute mit ihren Freundinnen - die nicht besser sind als sie - hinter mir in einem Seminar saß, gerichtete Gedanken müssen nu ma raus!]

Boah, ich kotz gleich! Weeßte, Püppi: den breitesten Arsch und die widerlichste Stimme von der Uni haben und dann 90Min hinter mir sitzen und die Fresse ni halten können! Machn Kopp zu, verschone mich mit deinen bekloppten, unqualifizierten Kommentaren und verkrümel dich in irgendne Ecke, bleib da, komm nie wieder. Bei deinem Dorftrotteldialekt isses einem ja schon fast peinlich, aus dem gleichen Bundesland wie du zu kommen. Im Ernst, sowas wie du will Lehrerin werden? Förderschulpädagogik? Du bist ja noch nicht mal an der Grundschule richtig aufgehoben! Wetten wir, dass ich 10mal mehr Potenzial hab als du? - Und trotzdem maße ich mir so nen Berufswunsch nicht an.
Wenn du wenigstens nur über den Unterricht ablästern würdest! Aber nee, zu jeder Meldung eines Mitstudenten kommt ein leises, aber für die Leute direkt vor dir hörbares "Na das hättsch och noch hingekriegt", o.Ä. Mädel, wenn du verhindern willst, dass die zwei brachialen Annes vor dir dich das nächste Mal niedermetzeln und hysterisch lachend auf deinen zerfetzten Körperteilen rumspringen, dann halt den Rand. Tod, Hass und Verderben!*


*Zitat; Urheber: A. Radigk am Donnerstag, 8.11.2007 gegen 12.15Uhr, Leipzig

Mittwoch, November 07, 2007

Do you know my real answer? I was born to be a dancer!

Donnerstag, 25.Oktober 2007. Ich bin gerade bei Jan und Felix in der WG zu Besuch und guck dort mal in meinen Mails rum. Sowohl von Martin als auch von meiner Schwester habe ich Post: "Du musst unbedingt Tina anrufen." Ich denke mir, das hat ja wohl noch Zeit bis ich wieder zu Hause bin. Ich rufe sie dann, zu Hause angekommen, irgendwann am späten Abend an. "Anne, ich hab im Radio zwei Tickets für die Kaiser Chiefs gewonnen, willste mit?". Da war ich erstmal platt, es folgten Freudentänze und sachte Kreischarien. Man muss dazu sagen, dass ich überlegt hatte dahin zu gehen, aber aus finanziellen Gründen (und weil ich nicht wusste, mit wem ich dahin gehen könnte), hatte ich diesen Plan dann auf Eis gelegt. Und dann klappts doch, mit Tina und ohne was zu bezahlen. Juhu.

Dienstag, 6.November 2007. Konzerttag. Das Outfit, in dem man drinnen nicht so schwitzt und draußen trotzdem nicht friert, ist gefunden. Gegen 17.30 Uhr klingelt Tina; wir essen bei mir, weil ich nicht allzu weit weg vom Haus Auensee wohne. Es gibt Tiefkühlpizza und Eistee. Rewe hatte mich btw. Pizza-technisch sehr enttäuscht: normalerweise ein kilometerlanges Pizzaregal, das an diesem Tag gähnend leer und nur mit 4 verschiedenen Pizzen bestückt war. Die Simpsons werden geguckt und die "wann und wie kommen wir dann wieder zurück"-Frage beantwortet - die 00:07 Uhr-Bahn wird angestrebt.
Dann gehts los. An der Bahnhaltestelle kriegt Tina nen Anruf vom Radio und wird Opfer eines Was-erwartest-du-vom-Konzert-Radiointerviews. "Ich denke, dass Haus Auensee wird rocken", stellt sie richtig fest. Pünktlich 19.00 Uhr zum Einlass sind wir da und dürfen uns am "Gästeliste"-Schalter anstellen, toll wie wir nun mal sind. Leibesvisite, Garderobe, Jacken abgeben, Ausweise und Garberobenmarke im Schuh verstauen, das Geld in die tiefsten Ecken der Hosentaschen stopfen. Jump Radio verteilt kleine Pappboxen gefüllt mit Streichhölzern und einem Kondom. Dann heißts noch etwas mehr als ne Stunde auf Konzertbegin (20.30 Uhr) warten. Ich gebe nen Apfelsaft aus und wir stehen uns die Füße platt. Die Halle füllt sich mit den H&M-Indiemädchen, zu denen man mich wohl auch klischeehafter Weise zählen darf. Wobei ich eher ein H&M-Pimkie-Orsay-Indiemädchen war, mit einem stilechten HardRockCafé T-Shirt aus London in kreischend-dezentem Pink. Aber die Indiemädchen sind in der Unterzahl! Irgendwie hatte ich mehr Mädels als Jungs erwartet, aber der Prozentsatz an Männern und welchen, die es noch werden wollen, ist beachtlich.

20.30 Uhr: Pünktlich wie es nur Nordeuropäer können, stürmen "Jakobìnarìna" aus einem Vorort von Reikjavik die Bühne - na ja, sie sind sachlich drauf gelaufen, würde es eher ausdrücken. Erstmal der optische Eindruck:
Sänger: Metrosexuelle Version vom Kaiser Chiefs-Sänger
Bass: sieht aus wie ein 14-jähriger amerikanischer High School Student
Gitarre 1: Lederjacke und -hose, blonde dünne Elvistolle, Sonnenbrille
Gitarre 2: knallenge schwarze Hose, weites schwarz-weißes Rüschenhemd, Prinz-Löwenherz-Topfschnitt
Schlagzeug: Franz Ferdinand-Frisur, weißes Rüschenhemd, schwarze knallenge Jeans
Keyboard: schwarzes normales Hemd, blaue normale Jeans - der einzige Normale in dieser Band
Die spielen ne knappe halbe Stunde, sind offensichtlich leidenschaftliche Musiker, klingen ein bisschen wie Placebo mit einem Kaiser-Chiefs-Sänger, zumindest live. Lohnen sich sicherlich auf Platte.

Dann 10 Minuten Umbaupause

21.05 Uhr: Die "Silversun Pickups" erobern die Bühne. 4 Leute, allesamt wirken sie wie Langzeitstudenten irgendeiner Geisteswissenschaft um die 30 Jahre.
Gesang/Gitarre: ein Mann mit recht hoher, fantastisch ausdrucksstarker Stimme, offensichtlich ein Gitarrist mit einigem an Können
Bass/Gesang: die coolste Sau des Abends - die Bassistin. Bassistinnen sind IMMER cool.
Schlagzeug: das, was der sich innerhalb einer Minute an seinem Schlagzeug bewegt, bewege ich mich normalerweise den ganzen Tag nicht: ein trommelnder Wirbelwind mit einer Mähne, die einen Blick auf sein Gesicht unmöglich gemacht hat
Keyboard: etwas rundlicher Typ, etwas ungepflegt wirkend, hat sich so in die Musik reingesteigert und war in derartiger Trance, dass ich dachte er wäre krank und kippt gleich um.
Scheinen musikalisch ne hervorragende Band zu sein, gehören zu diesem "richtigen Musikern" dieser Welt. Das einzige, was ich etwas nervig fand, war diese esoterische Art, seine eigene Musik zu genießen und statt "Klatsch-Pausen" zwischen den Songs zu machen, sphärische Gitarrenklänge bis zum nächsten Lied anhalten zu lassen.

Beide Vorbands kannte ich aus Musikzeitschriftenartikeln und war positiv angetan. Leider hatten sie es beide nicht leicht mit dem eher kühlen Leipziger Publikum, das beiden Bands mit Skepsis begegnete und sich nur schwer zum Hüpfen/Tanzen/whatever bewegen konnte. Mich hat das natürlich von nichts abgehalten ;). Tina und ich standen direkt vor der Bühne in Reihe 3. Besonders aufgeregt hab ich mich über ein Mädel vor mir: mollig wie ein Fels inder Brandung, nicht mal ein Fußwippen bei den Vorbands, unbeweglich. Und vor ihr ihre riesige offene Tasche auf dem Boden...wird sie dann bei den Kaiser Chiefs bereut haben ;).

Umbaupause....10Min...20Min...30Min...und länger. Die Zuschauer werden schon etwas ungehalten, die Tontechniker sind längst fertig, aber die Band lässt sich nicht blicken.

gegen 22.25Uhr: Los geht's. Und es ist wie ich es erwartet hatte: laut, heiß und einfach nur geil. Beim zweiten Lied beschließen Tina und ich, aus dem Pogobulk zu fliehen und wenige Meter zur Seite zu gehen, wo es noch genauso geil, aber weniger gefährlich ist. Die blauen Flecken hat das allerdings nicht verhindert. Es wurde gespielt, was gespielt werden musste:

Everything Is Averge Nowadays
Everyday I Love You Less And Less
Heat Dies Down
Born To Be A Dancer
Ruby
I Can Do It Without You
Modern Way
Highroyds
Retirement
Thank You Very Much
Na Na Na Na Naa
I Predict A Riot
Take My Temperature
The Angry Mob
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Love's Not A Competition
Oh My God

Während dem letzen Lied sind wir gegangen, um a) pünktlich an der Bahn zu sein und b) unsere Jacken vor der Masse zu holen. Da die Chiefs erst zwei Alben auf dem Markt haben, war die Wahrscheinlichkeit, bestimmte Songs zu hören, ziemlich groß. Ich fands toll, etwa 95% der Texte an diesem Abend mitsingen zu können, musste mich aber, was die Laustärke betrifft, etwas zurückhalten, weil heute wieder logopädische Therapie (die vorletzte...yay) ist und da möchte man der guten Frau doch keine desolat heruntergegröhlte Stimme als Arbeitsgrundlage geben.

Gegen 23.40 haben wir die Halle verlassen und 00:15 Uhr war ich zu Hause. Mein großer Engel hat auf mich gewartet. Ich bin noch mal fix unter die Dusche gesprungen, habe die Klamotten zum Auslüften ins Treppenhaus verbannt und bin dann irgendwann zusammen mit Martin ins Bettchen gefallen. Heute Morgen ist das Aufstehen unerwartet leicht gefallen und an der Uni gabs in unserer Bankreihe nur das Thema: Kaiser Chiefs, Konzerte, etc. Anne wollte natürlich eine Zusammenfassung von mir und Susann, eine mit der wir uns sehr gut verstehen, war gestern auch da - blöd, dass man sich nicht gesehen hat. Susanns Banknachbar, ein junger Mann namens Mario, der mir durch seine intelligenten Kommentare und seinen anscheinend interessanten Charakter und das WGT-Armbändchen noch öfter aufgefallen war, war ganz entsetzt, dass die Kaiser Chiefs gestern in Leipzig waren und er das nicht mitbekommen hat. Sonst wäre dann wohl die halbe Germanistenbelegschaft da gewesen ;). Aber mal im Ernst - wie kann man diese zig Konzerplakate überall nicht sehen?

Mein Tag heute sieht noch so aus: in ner halben Stunde mache ich mich auf zur Therpie, auf dem Rückweg wird eingekauft. 17.00-18.00 Uhr gehe ich zu einer Kunstaustellung über einen deutschen Maler, der lange Zeit in Frankreich gelebt hat - ein Spitzengrund, das ganze auf Französisch abzuhalten und mit dem Sprachkurs hinzugehen. Die Teilnahme ist selbstverständlich "fakultativ".


Love's not a competition but I'm winning...

Sonntag, November 04, 2007

Zwei Leute haben sich nun schon ob des zwei-Wochen-nicht-Postens beschwert und ich seh's ja auch ein - so gehts nicht weiter. Waren aber auch stressige zwei Wochen und nun, da mein seelisches Gleichgewicht wieder hergestellt ist und ich sämtliche Aggressionen der letzten Tage losgeworden bin (das war jetzt nicht esoterisch, sondern todernst gemeint), hab ich auch mal wieder die Zeit für Selbstinszenierung.


Anne regt sich auf (Episode 1)

Inszenierung ist ein gutes Stichwort bzw. ein Wort, dass ich schon nicht mehr hören kann. Der Grund für meinen Stress in den letzten Tagen war ein Referat, dass ich im Rahmen des Blockseminars halten musste, über das ich schon gewettert hatte. Aber nun ist das Blockseminar endlich Vergangenheit: gestern und vorgestern von 10 bis ca. 16 oder 17Uhr waren die beiden letzten Veranstaltungen. Thema aller Referate war die "Inszenierung von Weiblichkeit" in jeweils verschiedenen Werken der französischen Literatur. Ich durfte mich mit einem Briefroman aus dem 18. Jahrhundert namens "Les Liaisons dangereuses" (dt. Gefährliche Liebschaften) befassen - toller Roman, tolle Verfilmungen (z.B. "Gefährliche Liebschaften" mit J. Malkovich, M. Pfeiffer, G. Close, U. Thurman und K. Reeves von 1988 oder auch "Eiskalte Engel", der allen bekannt sein dürfte.). Ich hab gerne an der Thematik gearbeitet und am Ende stand ein gutes Referat, anschaulich mit Filmszenen untermalt. - Wieso also reg ich mich auf?
Ich sags euch. Grund allen Übels, Objekt sämtlicher Mordgedanken der letzten Tage ist meine Referatpartnerin. Ich nenne keine Namen und hoffe, dass sie sie nicht hierher verirrt, aber da kann man sich eigentlich schon fast sicher sein: mir kam sie immer etwas hinterwäldlerisch vor. Ziemlich untalentiert in PC-betreffenden Dingen ist sie niemand, der die Möglichkeiten des Netzes (Communities à la StudiVZ, Abitreff oder die schwarze Szene betreffende Seiten - die einzigen Möglichkeiten, den Link zu dieser Seite einzusehen) ausschöpft und sie sitzt auch nicht sonderlich häufig vor dem Rechner. Ich könnte mich jetzt über optische (Mädchen, trag nen BH) oder lebensläufige (mit 26 sollte man mehr aus seinem Leben gemacht haben) Dinge auslassen, aber die gehen mich nichts an. Der springende Punkt heißt "Arbeitsweise".

- ziemlich viel auf den letzten Drücker machen
- den Roman nicht mal auslesen
- mit dreitausend schwammigen Ideen kommen, das als eigenen Beitrag betrachten und mich das konkrete machen lassen
- mir in den letzten drei Tagen vorm Referat jede Nacht ne total veränderte Version (ohne auf Absprache zu warten, o.Ä.) des Skriptes schicken, willkürlich Filmszenen in meine Sprechteile setzen, die ich mir dann zusammensuchen kann
- NICHTS vonn Gliederungen und Struktur oder "hintereinanderweg arbeiten" halten

Ich könnte so noch weiter fortfahren. Ich habe den kompletten Reformationstag bei ihr in der Wg verbracht, in der Hoffnung nachher ein Referat zu haben. Aber trotz fast 7stündiger Arbeit hatten wir hinterher nichts, das Kopf und Fuß gehabt hätte. Diese Art, unproduktiv zu sein, obwohl man die ganze Zeit über das Referatsthema redet, ist mir noch nie untergekommen und absolut unverständlich. Gott sei Dank habe ich keine weitere Veranstaltung mit ihr. Es beunruhigt mich nun nur noch, dass mein USB-Stick und meine DVD noch bei ihr sind. Das bedeutet: noch mind. ein Treffen *schauder*.
Sich aufregen ist toll.

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In mein Leben ist in den letzten Wochen auch ansonsten endlich mal wieder etwas Schwung gekommen: ich komme abends mal öfter vor die Tür - sei es ein Konzert (wie am kommenden Dienstag, 6.11.: Kaiser Chiefs in Leipzig mit Tina, die die Tickets gewonnen hat *freu*), ein Kneipenabend mit Anne und Fee oder mit Felix oder mit meinen Freiberger Mädels, oder auch mal ein WG-Besuch bei den NeuLeipzigern Felix, Jan und Claudi - es kommt Leben in die Stadt.

Etwas, über das ich mich auch sehr freue, ist der kommende Samstag: Annegret (Wittig) kommt nach über einem Jahr Au Pair in den USA heute wieder und an besagtem Samstag ist die Willkommensparty! Werde deshalb von Samstag (später Nachmittag) bis Sonntag irgendwann in Freiberg sein.