Mittwoch, November 07, 2012

Ende des Jammertals

Die jämmerlichen "Ich bin ja so krank"-Einträge haben endlich ein Ende, und meine Lungenentzündung auch so langsam. Einmal hab ich schon durchgeschlafen und tagsüber huste ich kaum noch, der Schnupfen ist weg. Morgen nehme ich die letzte Antibiotikumtablette und dann sollte die Sache gegessen sein - yay!

Nebenher hat sich auch Barack Obama mal eben wieder zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika wählen lassen. Jedes Mal, wenn ich den Namen dieses Landes ausschreibe, denke ich sofort an Filme wie Armageddon oder Pearl Harbour, an Pathos und den unsäglichen Ben Affleck.

Ich habe heute Morgen im Radio ein Interview mit einem deutschen Politikwissenschaftler gehört. Der hat gemeint, dass der Ausgang der Wahl nirgends zu so einem knappen, spannenden Ding hochgejazzt worden sei wie in Deutschland. Für ihn habe schon seit Monaten recht eindeutig festgestanden, dass Obama das Rennen machen würde, nicht zuletzt, weil Mitt Romney kein Gegner auf Augenhöhe, sondern von Vornherein wesentlich schwächer gewesen wäre (wieviel Fußballsprech man doch in diese Sache reinbekommt). Die Argumente dafür, dass Romney für ihn von Anfang an Außenseiterstatus hatte, sind plausibel und (vor allem im Nachhinein) nachvollziehbar: zum einen das fehlende politische Know-How (auch wenn er Gouverneur von Massachusetts war), zum anderen fehlende Expertise in jenen Dingen, welche die meisen US-Bürger besonders betreffen (dafür war er einfach von Beginn seines Lebens an zu reich). Hinzu kommt natürlich sein selbstgefälliger Verbalausrutscher über die "Opfer", die Obama wählen, und sein generell geringes Sympathiepotenzial.
Für mich persönlich wären da noch sein Mormonentum und seine Wankelmütigkeit hinsichtlich eigener politischer Positionen zu nennen (z. B. in Gesundheits- und Familienpolitik, vgl. fürs Erste seinen Wikipediaeintrag). Vor allem seine Haltung gegenüber Einwanderern und Abtreibung (Mormone ...) finde ich fatal. Über die Anhänger der Occupy-Bewegung sagte er, dass sie "gefälligst nach Russland gehen sollen". Er geht von einem Niedergang Europas aus, den er u. a. auf die geschwächte Ausprägung des christlichen Glaubens und die verkommene Moral im Europa des 21. Jahrhunderts zurückführt.

Gut, dass die US-Bürger sich gegen das Mittelalter entschieden haben.

Keine Kommentare: