Freitag, November 07, 2014

Filmrückschau

Gone Girl (2014) ... Dieser Thriller ist sehr gehypt worden. Das liegt auch daran, dass die Romanvorlage der jungen Autorin Gillian Flynn sehr gehypt worden ist. Als ich noch bei Thalia arbeitete, war es mal Buch des Monats - das vielleicht bestverkaufte Buch des Monats, das wir je hatten. Und auch das mit dem besten Kundenfeedback. 
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Das alles hätte, eigentlich, eher gegen das Sehen dieses Films gesprochen. Doch dann machte sich der Regisseur David Fincher daran, diesen Stoff filmisch unzusetzen. Für den Soundtrack waren Trent Reznor (Nine Inch Nails) und Atticus Ross vorgesehen. Das vesprach dann doch einiges.
Und der Film enttäuscht nicht! Das ist ein wirklich großartig gemachter Thriller. Die Handlung macht hier und da ein paar merkwürdige Schlenker, aber das ist der literarischen Vorlage anzukreiden. Hier und da erklären die Figuren ihre Motive etwas zu genau für meinen Geschmack, was es manchmal etwas vorhersehbarer als nötig machte. Insgesamt hätte es dem Film gut zu Gesicht gestanden, wenn alles etwas vager geblieben wäre. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.


A Most Wanted Man (2014) ... ebenfalls eine Thriller-Verfilmung (Buchvorlage von John le Carré). Im Grunde ist das nicht mein Genre. Dieser Film aber ist der letzte, den Philip Seymour Hoffman abgedreht hat (es gibt noch welche, z. B. die Forsetzung zu "Die Tribute von Panem", die zu seinem Tod noch nicht abgedreht waren - die müssen sich also was einfallen lassen). Deswegen wollte ich ihn unbedingt sehen.

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Es handelt sich um einen Spionage-Thriller, wie er im Buche steht. Der Zuschauer weiß niemals alles, und wird mehr als einmal ziemlich überrascht. Die "Guten" - das sind Ph. S. Hoffman alias der Hamburger kriminalist Günther Bachmann und sein Team (u. a. Nina Hoss, Daniel Brühl) - sind niemals eindeutig als gut zu benennen. Viele brandaktuelle Themen (Terrorismus, der Tschetschenien-Konflikt, ... ) werden hier umgesetzt. Regisseur des Films ist übrigens Anton Corbijn, den ihr sicherlich in erster Linie als Regisseur von Musikvideos kennt ("Heart-Shaped Box" von Nirvana, so gut wie alles von Depeche Mode, "Mensch" und weitere Videos für Herbert Grönemeyer, u.v.m.).


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Die Wand (2012) ... Das ist ein beklemmender, verstörender und sensationell guter Film. Eine One-Woman-Show mit Martina Gedeck, was sowieso nie verkehrt sein kann. Gedeck spielt eine Frau - ihren Namen erfährt man nicht - die mit einem befreundeten Paar auf eine Jagdhütte in den österreichischen Alpen fährt. Das Paar verlässt die Hütte, um Erledigungen im nahen Dorf zu machen. Doch sie kommen nicht wieder. Die Frau will am nächsten Tag ist Dorf laufen, um sie zu suchen. Doch auf halben Weg dahin läuft sie buchstäblich gegen eine Wand. Eine unsichtbare, undurchdringliche Glocke scheint sich über ein weitläufiges Areal um die Jagdhütte gelegt zu haben. Eine vielleicht niemales endende Zeit der Einsamkeit, des Überlebenskampfes, aber auch der Einheit mit der Natur und den Tieren beginnt für die Frau.


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