34. The Knife - Marble House ... The Knife war für mich eine der Entdeckungen des Winters 2008/2009 schlechthin. Die beiden Alben der schwedischen Geschwister, die ich besitze, heißen Deep Cuts (2003) und Silent Shout (2006) und zeigen eine enorme Entwicklung auf. Vom eher spaßigen, tanzbaren technoiden Elektro-Pop auf Deep Cuts ging es in nur drei Jahren zum melodisch-düsteren Ambientsound über. Beide Stile haben ihre Vorzüge, aber geschultere Ohren wählen wohl ausnahmslos Silent Shout - so kluge elektronische Musik gibt es selten. Mein Lieblingslied des Albums ist "Marble House", einfach ein tief nach drinnen gehender, glockenklarer Klang, der im Kopf bleibt. Aber eigentlich kann man das Album durchgehend bedenkenlos empfehlen, vor allem "Like a Pen" und das titelgebende "Silent Shout" sind großartig.
35. The Knife - Is it Medicine? ... Dieser Song von The Knife ist wiederum ein Vertreter des anderen Albums, von dem ich sprach, Deep Cuts. Der Grundtenor der Platte ist ziemlich fröhlich, teilweise fast prollig ("Hangin' Out") und durchweg sehr verspielt, experimentierfreudig. Die zwei Hits des Albums sind zweifelsohne "Pass this on" und "Heartbeats". Letzteres Lied liegt mittlerweile in ziemlich guten Coverversionen vor, die ich euch ans Herz legen möchte: zum einen jene vom Schweden Jose Gonzales aus dem Jahr 2006, die jeder kennen wird, der regelmäßig Scrubs sieht; zum anderen die Variante der allmählich aufstrebenden Leipziger Rockband Saint Aside, die ich ebenfalls für recht gelungen erachte, wenn es ihr auch etwas an Vielschichtigkeit fehlt.
36. Moby - Scream Pilots ... Ah, Mobymoby nimmt in meiner Top10 aller Musiker dieses Planeten sicherlich einen der vorderen Plätze ein. Selten nimmt mich das Gesamtwerk eines Künstlers derart ein wie bei ihm. 2009 erschien das Album Wait for me, das ich bei seinem Auftritt auf dem Hurricane Festival dieses Jahres kennen lernte; an Weihnachten des gleichen Jahres habe ich es dann als superduperdeluxe Version geschenkt bekommen: mit Bonustracks, einer weiteren CD voller Ambient-Remixe der Originale und einer DVD, die unter anderem einen Mitschnitt des Auftrittes bei eben diesem Festival enthält, aber auch Musikvideos, ein sehr sympathisches Interview, weitere Live-Mitschnitte, einem David Lynch-Video, etc. pp. "Scream Pilots" ist für die meisten Hörer dieses Albums sicherlich erstmal einer der unauffälligsten Tracks, aber ich habe mich sofort in ihn verliebt. Es steckt viel Klang von Freiheit für mich darin. Und er beruhigt mich.