Die Jahreserkältung ist überraschend ausgeblieben. Vier Tage Halsschmerzen und ein kleiner Schnupfen, darunter ein Tag, an dem wirklich alles weh tat und nichts mehr so recht ging, dann war alles wieder gut. Ich möchte an dieser Stelle meinen Eltern, allen Zitronen und Sanddornprodukten ("Die Kiwi des Nordens" ...) für mein Immunsystem danken. Vor allem dafür, dass ich demzufolge schon seit 16 Monaten ununterbrochen gesund bin, von dieser einen Eintagsfliege mal abgesehen.
Ich lebe mich in der neuen Bleibe ganz gut ein. Allmählich weiß ich, auf welche Stufe man welche Heizung am besten dreht, damit es angenehm wird, und wie der DHL-Bote aussieht, der diese Straße in einem Einzugsgebiet hat. Leider war ich in den anderthalb Wochen, die wir nun hier wohnen, viel allein; aufgrund der Arbeitszeiten und nur eines freien Tages seit dem Umzug hatte M. noch nicht so viel von der Wohnung. Ich hoffe und weiß, dass im kommenden Jahr Zeit sein wird, die Wohnung richtig zu entdecken.
Kommendes Jahr! Es ist ja schon wieder rum, dieses 2011. So richtig Weihnachts- oder Jahresendstimmung mochte bisher noch nicht aufkommen, auch wenn ich aus irgendeinem Grund schon ständig '2012' schreibe, wenn ich irgendwo das aktuelle Darum notiere. Als ich heute auf dem Weihnachtsmarkt war, bin ich gleich wieder geflüchtet, weil ein starker Schauer einsetzte, da hatte ich den Apfel-Sanddorn-Punsch noch kaum angenippt. Aber vor allem der Umzug hat den Dezember stressig statt besinnlich gemacht. Da haben auch die paar Räucherkerzchen und die Runden, welche die Weihnachtspyramide bisher gedreht hat, nicht viel bewirken können. Aber für diesen Umzug verpasse ich gern mal einen Dezember im Leben.
Morgen fahre ich zu meiner Familie. Wo, wenn nicht im Erzgebirge, in diese Wohnung, die zu dieser Jahreszeit einem Heimatmuseum gleicht, sollte denn sonst Festtagsstimmung aufkommen? Ich freue mich schon auf die Miniatur der Seiffener Kirche im Wohnzimmer, auf die Hängepyramide an der Decke, auf die große Geburtstagsfeier meiner Schwester morgen, an der viele Verwandte teilnehmen, die ich sonst nur selten sehe.
Und vor allem auf meine Freundinnen. Die habe ich fast alle so ziemlich seit meinem letzten Geburtstag nicht mehr gesehen, und wer weiß, wann das ist, erkennt schnell, dass auch das bald ein Jahr her ist. Dreimal im Jahr, um Weihnachten herum, an Ostern und Anfang Februar, wenn drei von uns frisch Geburtstag hatten, sehen wir uns noch komplett. Es ist nicht mehr so wie zu Abiturzeiten oder zu Beginn unseres Studiums / unserer Ausbildung, als wir alle mindestens einmal im Monat zu Hause waren und uns sahen. Man merkt, dass die Lebensmittelpunkte von jeder von uns nicht mehr die Heimatstadt und der hiesige Freundeskreis sind, ja dass der eigentliche Freundeskreis sogar ganz woanders ist und diese alten Freunde selbst nicht kennt. Nichts destotrotz ist es wichtig und gehört für mich immer wieder dazu, sie zu sehen. Ohne ein Treffen würde ich vor allem Weihnachten in der Heimat nicht erleben wollen.
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