Montag, Dezember 26, 2011

Weihnachtszeit ist eben irgendwie auch Fernsehzeit, hier zumindest

Ich würde mich ja dafür schämen, wenn ich nicht wüsste, dass ich nur 'gute' Sachen sehe ;)

Der heutige Vormittag steht ganz im Zeichen von der Reihe 60 Jahre Deutschland, die den halben Tag auf Phoenix läuft. Jede Folge, die 15 Minuten dauert, widmet sich den politisch, gesellschaftlich, kulturell und sportlich wichtigsten Ereignissen des jeweiligen Jahres in Ost und West, später dann in der geeinten BRD. Diese Reihe ist aus dem jahre 2009 und läuft immer an Feiertagen; ihr kennt sie sicher alle.

Ich habe keine Ahnung, inwiefern die Berichterstattung Werbung für Demokratie machen soll und dafür den Kommunismus verteufelt, oder ob nicht vielleicht ein paar Sachen weggelassen wurden, rein dramaturgisch gesehen. Vieles ist auch scheinbar rührselig aufgemacht - wobei, das muss ich relativieren. Die Realität ist schlicht und einfach rührselig, wenn Männer nach zehn Jahres sowjetischer Kriegsgefangenschaft in die Bundesrepublik zurückkehren, mit ihren Angehörigen noch am Bahnhof zu Hunderten das Vater Unser beten. Und dann feststellen, dass ihre Ehefrauen wieder verheiratet sind.

Außerdem habe ich, was im vorherigen Eintrag ja schon angeklungen ist, viele Spielfilme gesehen; welche die ich bereits kannte (Willkommen bei den Scht'iis, Radio Rock Revolution, Kill Bill, School of Rock), welche, die ich schon auswendig kann (Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Der König der Löwen, Arielle) und sogar Filme, die ich noch nicht gesehen hatte: Zeiten des Aufruhrs und Liebe braucht keine Ferien. Diese beiden Streifen haben wenig gemein, von Kate Winslet in der Hauptrolle mal abgesehen. Liebe braucht keine Ferien ist eine Romantikkomödie mit Jude Law, Cameron Diaz, Jack Black und eben Kate Winslet in den Hauptrollen. Es handelt sich nicht um eine so gut, raffiniert und liebevoll gemachte Sache wie etwa Tatsächlich ... Liebe, sondern um einen soliden Film, der inhaltlich überraschend wenig klischeebelastet ist und ziemlich sympathische und überzeugende Charaktere vorzuweisen hat. Allen voran natürlich Kate Winslet. 
Zeiten des Aufruhrs war die lang ersehnte zweite Zusammenarbeit zwischen Leonardo DiCaprio und wiederum Kate Winslet. Das Titanic-Traumpaar hat dieses Mal kein global wahrgenommenes Unglück voller Tragik und Mythos, sondern vielmehr den Alltag und nie umgesetzte Ambitionen zu verkraften. Sie spielen das junge, attraktive und intelligente Ehepaar Wheeler, dem vor lauter Bürohengst- und Hausfrauendasein die Träume davonrauschen. Der Film ist psychologisch sehr einnehmend, tragisch und lässt dem Zuschauer nur wenige Momente zum Lächeln und Hoffen - zum Glück, denn Kitsch und Rührseligkeit wäre hier vollkommen fehl am Platz und wurde glücklicherweise ausgespart.

Apropos Titanic - wie der klug in der Werbepause von Zeiten des Aufruhrs (leider lief der auf Pro7 ...) platzierte Trailer verriet, kommt der Kassenschlager der 90er Jahre kommenden Frühling wieder in die Kinos?! Anlass ist das 100jährige Jubiläum des legendären Untergangs der RMS Titanic im April 1912; der Film kommt natürlich digital aufgehübscht und in 3D in die Lichtspielhäuser.

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