Sonntag, November 27, 2011

50 Lieblingslieder (31-33)

31. Franz Ferdinand - Lucid Dreams ... Franz Ferdinand fand ich von Anfang an ziemlich cool. Sie fielen genau in meine Indierock-Hochphase und fühlten sich da sauwohl. Es macht immer noch Spaß, auf einer Party zu "Matinee" herum zu hüpfen. Aber 2009 veröffentlichte diese Band, die sich nennt wie ein 1914 ermordeter österreichisch-ungarischer Thronfolger, ein Album, das meine Sicht auf sie total veränderte. Zuvor waren sie für mich eine dieser banalen, aber Spaß machenden britischen "Indie"rocktruppen, die alles in allem nicht als sonderlich innovativ oder kreativ gelten können. Mit Tonight: Franz Ferdinand kam dann aber ein Langspieler, der zeigte, was an experimentellem Potenzial in den vier Schotten steckt. Das erste Mal wurde mir das auf dem Hurricane Festival 2009 bewiesen - da habe ich einen Auftritt der Band gesehen, nach welchem ich unbedingt das Album hören musste (die obertolle Sandra hat es mir dann sogar geschenkt). Bei diesem Gig trommelte die Band was das Zeug hielt, es wurde an den Synthies herumgeschraubt, die Musiker verloren sich in minutenlanger Impro - so muss das sein!



32. Björk - Earth Intruders ... "Richtige" Fans haben Björk für diesen Song gescholten - es handelt sich dabei um eine Kooperation mit Timbaland, der den Track produziert hat. Das hört man auch, aber meiner Ansicht nach eher im positiven als im negativen Sinne. Die für Timbaland typischen dumpfen Bässe verleihen dem Song die entsprechenden Ecken und Kanten - man sagt neuerdings wohl Edginess - die ihn erst so richtig gut machen. Aber untrue und unisländisch isses natürlich ... ! "Earth Intruders" ist übrigens der Opener des 2007er Albums Volta, das in ihrem Schaffen generell etwas untergegangen ist.



33. Nine Inch Nails - The hand that feeds ... Um über Nine Inch Nails zu sprechen, bin ich aus meinem Freundeskreis maximal die drittbeste Ansprechperson. Mir geht die Expertise größtenteils ab, auch wenn ich mittlerweile in Leben und Werk von Trent Reznor ziemlich gut drin stecke. Außerdem wird man nicht fertig, wenn man einmal angefangen hat, das Universum der neun Zoll langen Zimmermannsnägel zu sprechen. Mein Lieblingsalbum ist With Teeth (2005), wohl vor allem, weil es das "poppigste" und eingängigste von Reznor ist (jeder, der sich guten Gewissens Fan nennen darf, wird an dieser Stelle sagen, dass The Downward Spiral oder The Fragile die Meilensteine sind). Auf With Teeth sind mit "Only", "You know what you are" oder auch meiner Nummer 33 "The hand that feeds" einige meiner Lieblingssongs von Nine Inch Nails vertreten.
Hier ein MTV-Mitschnitt des Auftrittes auf dem Hurricane Festival 2009 (wo sonst *g*), bei dem ich ziemlich weit vorne mit herumgesprungen bin. Nine Inch Nails traten am Sonntagabend als letzte Band auf - ein grandioser Abschluss! Die ersten 40 Sekunden des Videos könnt ihr aber gut und gerne überspringen; da quatscht der Joko von MTV nämlich nur Unproduktives vor sich hin.

Donnerstag, November 24, 2011

50 Lieblingslieder (29-30)

29. Sigur Rós - Milanó ... Sigur Rós machen wohl die meditativste Musik, die ich kenne, noch mehr als Sieben oder Moby's Ambientmucke. Bei dieser Band, die 1994 gegründet wurde, handelt es sich um vier Isländer; gesungen wurde lange Zeit in einer Phantasiesprache, die an das Isländische angelehnt war. In den letzten Jahren wurden aber auch vermehrt Songs auf richtigem Isländisch und teilweise auch Englisch gemacht. 
Wichtig war diese Band für mich vor allem in der Zeit, in der ich meine Bachelorarbeit schrieb. Täglich hockte ich in der Deutschen Nationalbibliothek und war tödlich genervt und gelangweilt von meinem Thema (die Prinzipien der deutschen Rechtschreibung ...) und konnte mich nur durch permanentes und leises Hören mehrerer Sigur Rós-Alben ruhig und geduldig halten. Wir haben dieser Musik also alle etwas zu verdanken ;)


Videos tu.tv

30. Wai Pi Wai - Wai Pi Wai ... Das sagt einem gehörigen Teil von euch sicherlich gar nichts. Im Sommer 2009 war ich enorm elektronisch drauf und habe im Zuge dessen dieses Projekt kennen gelernt (über das ich nicht mal Infos aus Wikipedia rausschreiben kann). Ich habe ein Album und eine EP von dem Duo, das dieses Projekt betreibt. Wai Pi Wai erschien, wie auch Ah Cama-Sotz, Winterkälte, S.K.E.T., Empusae und die ganzen anderen Nasen, bei dem deutschen Label für intelligente elektronische Musik schlechthin (HANDS).
Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen - ich finde das Lied einfach groovy.

wai pi wai von wai pi wai

Montag, November 21, 2011

Warum ich niemals nie Straßenbahnfahrerin werden könnte

Ich könnte keine Straßenbahnfahrerin werden, das ist vollkommen unmöglich. Das liegt nicht nur daran, dass ich es nicht leiden kann, dass sich alle Bus- und Tramfahrer gegenseitig grüßen, wenn sie einander entgegen fahren. Die können sich doch gar nicht alle kennen! Und vor allem nicht alle mögen, die meinen das folglich nicht alle so, wenn sie sie grüßen. Das ist wie beim Wandern. Alle Wanderer müssen sich irgendwie grüßen, wenn sie sich auf weiter Flur begegnen. Um ihr schlimmes gemeinsames Schicksal des durch die schöne Natur Wanderns zu teilen? Richtig nervig wird dieses Gegrüße vor allem dann, wenn man an einem sonnigen Wochenende durch die Sächsische Schweiz wandert, was einer wahren Völker'wanderung' gleicht. Und dann kommt man aus dem Grüßen nicht mehr raus. Womit ich wieder bei den Straßenbahnfahrern wäre: der Fahrer einer Linie 10, der vom Augustusplatz zum Hauptbahnhof fährt, kommt auf dieser kurzen Strecke, wenn's dumm kommt, einer 11, einer 16, einer 8 und einer 10 der Gegenrichtung entgegen. Da kann er die linke Hand gleich oben lassen.

Vor allem aber kann ich niemals Straßenbahnfahrerin werden, weil ich niemals guten Gewissens von einer Straßenbahnhaltestelle zur nächsten fahren könnte. Was, wenn in dem Moment, in dem ich anfahren will, um die Ecke ein Mensch gerannt kommt, der dringend diese Bahn noch kriegen muss? Gut, dann warte ich eine Sekunde, öffne die Tür, lasse ihn schnell noch einsteigen. Und dann? In jeder Sekunde könnte ein Mensch mit einem schicksalsentscheidenden Problem um die Ecke kommen. Mich machen solche Dilemmata fertig, ich käme niemals vom Fleck. Ich wäre verdammt, stundenlang auf demselben Fleck zu stehen und auf eilige Menschen zu warten, während ich mir dabei den Hass der ganzen Bahn aufbürde, nur um dem Missmut eines einzigen und noch dazu hypothetischen Fahrgastes zu entgehen.

Ihr seht also, ich könnte unmöglich jemals Straßenbahnfahrerin werden.

Freitag, November 18, 2011

Blogvorstellung # 4

Erstaunlich, dass ich zwischen all dem Umzugs- und Unikram, zwischen Obstfliegenfangen und Teetrinken immer noch so viel zum Bloggen komme ...

Heute möchte ich einen Blog vorstellen, den ich zwar erst wenige Wochen kenne, der mir aber durch seine Wärme, seine Vielfältigkeit und seine Intelligenz sehr schnell ans Herz gewachsen ist. Ich kenne die Bloggerin nicht, aber ich würde sie wohl mögen, wenn ich sie kennen lernte. Man erfährt auf verdreht auch wenig Konkretes aus dem Leben der Schreiberin, man erahnt private Krisen und weiß, dass sie ein Kind hat und das Muttersein mag. Ansonsten geht es viel mehr um teils sehr abstrakte Reflexionen zum eigenen Leben und zum Leben unserer Gesellschaft, um Film, Literatur und Musik. Es gibt viel schöne Lyrik und interessante Zitate, hier und da geht es ein bisschen um Kunst. 

Viel mehr kann ich gar nicht dazu sagen; keine Bilder posten. Stattdessen rezitiere ich einen Satz, der mir sehr gefallen hat, aus dem März 2011.

Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, ich würde heute noch Nudelsalat machen.

Donnerstag, November 10, 2011

50 Lieblingslieder (27-28)

Pop Pop Pop-Sofa ...

27. Beyoncé - Single Ladies (Put a ring on it) ... Ein grandioser R'n'B-Popsong! Wenn innerhalb kurzer Zeit schnell gute Laune oder Motivation fürs Wohnungputzen erzeugt werden soll, dann ist dieses Lied genau das Richtige dafür. Zumindest für mich. Zu so einem Song kann ich keine Story, keine Anekdote, nichts Tieferes liefern, das gibt er schlicht nicht her. Er macht einfach Spaß!


28. Katy Perry - Hot'n Cold ... Für dieses Lied gilt eigentlich das Gleiche. Ich finde, dass es Popmusik in seiner simpelsten, aber auch wirksamsten Variante ist. Außerdem finde ich Katy Perry generell ziemlich gut. Bevor sie mit ihrem - nervigen - Hit "I kissed a girl" im Jahr 2008 schlagartig auf dem ganzen Globus bekannt wurde, hatte sie schon sieben Jahre lang vergeblich an einer Karriere im Musikgeschäft gewerkelt. Doch gezielte Werbestrategie und das oberverruchte I-kissed-a-girl-Image haben ihr dann den nötigen Schub gegeben. Obwohl ich das Phänomen ganz interessant fand, habe ich es schnell abgetan; den Wirbel um den Song fand ich affig und Katy one-hit-wonderig. Aber dann kam "Hot'n Cold" und mir war schnell klar, dass diese Dame so schnell nicht wieder verschwinden würde. Das stört mich aber nicht, denn wenn schon Bubble Gum Pop, dann bitte Frau Perry. 
Ich habe sie übrigens mal live gesehen, auf dem Hurricane Festival 2009. Sie spielte gegen 15 Uhr im Nachmittagsprogramm - ein ziemlich undankbarer Platz. Aber für diese Uhrzeit war das Gelände echt voll, Tausende haben sich den Auftritt angesehen. Und es wurde gehöpft und gepogt, was das Zeug hielt. Besoffene Metaller beteten sie an, hatten sich "Katy, ich will ein Kind von dir" oder "Katy, will you marry me" auf den nackten Oberkörper geschrieben. So gute Stimmung war wohl selten zur Kaffee-und-Kuchen-Zeit auf diesem Festival.

Nachtrag - Anne testet sommerlich-hippe Getränke auf Flaschenoptik und vielleicht auch ihren Geschmack

... Und das im Herbst ;)


Teil 9: BUM Vodka-Blutorange. Oder: Palim Palim! Eine Tüte Schnaps bitte!

Um eins gleich mal klarzustellen. Was BUM heißt, da ist auch BUM drin. Im dem Sinne, dass es für mich ein Getränk ist, das BUM im Kopf macht und vornehmlich BUMsblöden Leuten schmeckt und das in dieser Aufmachung hoffentlich auch von keinem gekauft wird, den ich irgendwie mag und schätze. Eine schöne Beschreibung dieses Produktes, inklusive der Zielgruppe und Einsatzmöglichkeiten, findet ihr in diesem Artikel des De:Bug-Onlinemagazins. Aber fangen wir mal am Anfang an. 

In der Wein- und Spirituosenabteilung des Kauflandes meines Vertrauens gibts öfter mal Probierstände. So hab ich beispielsweise schon fabelhaft Jägermeister auf Eis oder ein Sektchen oder Weinchen geschlürft beim Einkaufen. Neulich wurden auch mal kleine Tütchen mit Vodkamixgetränken drin verteilt. Ich dachte erst, dass diese Darreichungsform reine Promo-Gründe hat - aber nee, die verkaufen das immer in diesen kleinen Foliendingern! Es gibt die Sorten Vodka/Bitter Lemon, Vodka/Energy Taste und Vodka/Blutorange, in jedem Tütchen sind 2cl drin. Verkauft werden Packungen, in denen jeweils sieben dieser Tüten drin sind. Ich habe mich die Sorte Blutorange entschieden. 


Nach ein paar Tagen habe ich dann wieder dran gedacht, dass ich ja noch ne Tüte Schnaps in meiner Tasche habe. Da mir die Tütenform zu blöd war, entschloss ich mich das Ganze in ein Schnapsgläschen zu füllen. Die Flüssigkeit sieht ebenso knallorange aus, wie sie klingt. Und sie schmeckt ... na ja, bescheiden. Kein Wunder, denn für Vodka habe ich gar nichts übrig, nicht mal im Mix mit Cola - und dabei kann man mit Cola fast alles trinken.

Fazit: Blöd!


Mittwoch, November 09, 2011

Zwischenfrage

Ich möchte gerne ein kurzes Feedback zur neuen Optik des Blogs einholen. Nachdem er fast drei Jahre in Grün und Türkis geglänzt hat, war mir mal nach etwas Anderem - und das Rot ist auch irgendwie annemäßiger. Die Vorlage für dieses Design sieht ein knalliges Rot und hellrosa Schrift vor, ich habe einen etwas dunkleren Ton ausgewählt und die Schriftfarbe eher ins Gelb-Orange modifiziert. Findet ihr das Rot gut so oder ist es nach wie vor zu kräftig? Könnt ihr die Schriftfarbe, -größe, -art gut lesen? Gefällt euch das Gesamtkunstwerk? ;)

Montag, November 07, 2011

Angst

Dass das Wort 'Angst' vielleicht die beste Beschreibung der Welt, in der wir leben, ist, haben schon viele festgestellt. Michael Moore zum Beispiel oder die Simpsons wissen, dass vieles - gerade in den Vereinigten Staaten - auf Angstmache aufbaut. Angst vorm Schwarzen Mann, Angst vor Mord und Totschlag. Da ich heute mal ein paar Minuten der Qualitäts-TV-Sendung Brisant gesehen habe, weiß ich, dass vor allem letztere Angst allgegenwärtig ist, medial explizit an unsere Großmütter ausgesendet wird und etwa so aussieht: immer mehr aggressive Wildschweine greifen in unseren schönen Wäldern spazierende Rentner an, Menschen erstechen aufgrund eines Streits wegen Lärmbelästigung ihr Nachbarn und in Leipzig liegen überall Leichenteile herum. Kaum eine Meldung, in der nicht ein "Gewaltverbrechen unfassbarer Grausamkeit" im Fokus steht. 

Immer wichtiger ist heute aber auch die Angst vor Epedemien. Nach SARS und EHEC und BSE und den ganzen [insert animal]-Grippen muss jeder Keim im, tja, Keim erstickt werden. Das nimmt teilweise absurde Ausmaße an. Viele Kinder sind heute regelrechte "Sagrotankinder" und werden nach dem ersten Tag im Kindergarten sofort krank, weil sie bisher zu Hause bakterienfrei aufgewachsen sind. Den Oberknaller hat Sagrotan in diesem Jahr mit dem automatischen Seifenspender gebracht - er funktioniert via Handsensor, man muss die potenzielle Bazillenfläche ordinärer Seifenspender also nicht mehr berühren, um an die reinigende Substanz zu gelangen. Ein Wunder, dass das nach dem EHEC-Sommer ein Verkaufsschlager ist ... Dazu passt auch der Film Contagion (von Steven Soderbergh, mit Kate Winslet, Matt Damon, Jude Law, Gwyneth Paltrow und - natürlich - Laurence Fishburne), der seit 20. Oktober in den deutschen Kinos läuft. Es geht in diesem Streifen um ein tödliches Killervirus ('Killer' sollte vielleicht als Präfix in die deutsche Sprache aufgenommen werden ...). Bereits im Trailer spricht der Charakter, den Kate Winslet verkörpert, Erschreckendes aus: "Der Mensch berührt sein Gesicht im Durchschnitt pro Minute drei- bis fünfmal. In der Zwischenzeit fassen wir Türklinken an, Wasserhähne und andere Menschen." Na, da haben wir wohl den Salat - von nun an Einzelhaft für alle, selbstverständlich mit No Touch Seifenspendersystem.
Sagrotankinder, die bei jedem Gegenstand, den sie aufheben wollen, ein kreischendes "Fass das nicht an, da hat ne Katze drauf gepinkelt!" hören, sind aber ein gar nicht mal so junges Phänomen. Ich erinnere mich an die Mutter einer sehr guten Freundin aus Schulzeiten. Besagte Mutter war von Beruf Laborantin in einem Krankenhaus. Da ist eine pingelige Einhaltung der Hygienevorschriften am Arbeitsplatz natürlich wichtig, gerade wenn man an die vielen Frühchen denkt, die dieses Jahr in deutschen Krankenhäusern an unsauberen Kanülen, etc. verstorben sind. Doch meine Freundin bekam diese Ader ihrer Mutter auch privat zu spüren. Mehrmals wöchentlich wurden Laken und Bettbezüge ausgetauscht, auf Klassenfahrten befand sich fast jedes Kleidungsstück aus der Reisetasche in einer separaten Plastiktüte. Von meiner kleinen Cousine, die nicht auf Spielplätzen, geschweigedenn überhaupt "draußen" spielen darf, ganz zu schweigen.

Aber ich schweife ab. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist ein Buch, das heute beim Heyne Verlag erscheint. Es heißt Angst und wurde vom britischen Bestsellerautor Robert Harris (Enigma, Der Ghostwriter) verfasst. In diesem Thriller wird eine ganz aktuelle Art der Angst thematisiert; es geht um die unmenschliche Maschinerie der Geldwirtschaft und der Börsenmärkte. Der eigentliche Protagonist des Romans ist eine Börsensoftware, "eine revolutionäre Form des algorithmischen Aktienhandels. Künstliche Intelligenz und das Sammeln von Angstparametern im globalen Internet werden zu einer hochgeheimen Software verknüpft, die mit geradezu unheimlicher Präzision die Bewegungen der Finanzmärkte voraussagen kann." (Quelle: Verlagshomepage)
Harris lässt die Geschichte, mit deren Niederschrift er im Sommer 2010 begann, zu einem großen Teil an dem Tag im Mai 2010 Tag spielen, an dem die New Yorker Börse binnen acht Minuten um mehr als 1000 Punkte in den Keller rauschte. In einem Interview mit dem Autor, das ich heute bei Kulturzeit auf 3Sat gesehen habe, sagte der Autor, dass er es beim Schreiben selbst mit der Angst zu tun bekommen habe. Denn auf erschreckend exakte Weise sind Dinge, die er letztes Jahr in das Manuskript seines Romans Angst niederschrieb, im Jahr 2011 wahr geworden. Also fast so eine Art Prophezeihung. Dazu gehört vor allem die Bewegung Occupy Wallstreet - am Ende von Harris' Thriller steht ebenfalls eine revolutionäre Bewegung. 
Kulturzeit lobte den Roman als sehr klugen, reflektierenden und teils auch wachrüttelnden Beitrag zur momentanen Situation, quasi zum neuen Zustand der permanenten Angst, in dem der ganze Planet sich zu befinden scheint.

Samstag, November 05, 2011

Eine Überraschungstüte für den Herrn!

Hallo meine lieben Leser,

in nicht allzu ferner Zukunft werde ich aus meiner feinen, aber eben wirklich sehr kleinen Wohnung ausziehen und Quadratmeterzahlen jenseits der 24m² erklimmen. Deswegen krame ich derzeit in allen Schubladen, Schränken und Regalen herum und miste ordentlich aus. Es ist echt befreiend, Ordnung zu schaffen uns sich endlich von so manchem billigen Scheiß zu trennen - umso weniger muss nachher mit umziehen und geschleppt werden. 

Es sind aber auch so einige Gegenstände dabei, bei denen es wirklich schade drum wäre, wenn sie im Müll landeten. Ebay & Co. erscheinen mir als Lösung zu offensichtlich und ich hab Lust mal was anderes zu machen. Darum eröffne ich hier und heute meine Überraschungspäckchenaktion! Die Päckchen, Tüten, was auch immer, sind kosten nix, es fallen maximal Versandkosten an, wenn ihr nicht in Leipzig wohnt und dennoch ein Resultat der "Meine Wohnung muss leerer werden!"-Bewegung haben wollt. Ich möchte auch keinen Profit daraus schlagen, sondern nur dem ein oder anderen Gegenstand eine zweite Chance zugestehen - was ihr damit dann macht, ist eure Sache. Vielleicht landet es bei euch auch im Müll, vielleicht kennt ihr jemanden, der es gebrauchen kann oder ihr verschenkt es weiter. Oder stellts euch ins Bad, wer weiß ;).

Die Teilnahme ist denkbar einfach - ihr hinterlasst einfach einen Kommentar oder schreibt ne Mail, in dem / der ihr euer Interesse bekundet und lasst euch überraschen, was ihr vielleicht bald euer Eigen nennen dürft (oder müsst, je nach dem). Ob ich die Päckchen halbwegs personalisiere oder sie vorher verschließe, um alles dem Zufall zu überlassen, das überleg ich mir noch ... hehe.

Freitag, November 04, 2011

50 Lieblingslieder (26)

Es ist an der Zeit einem Song zu huldigen, der den vorgezogenen Höhepunkt dieser Liste darstellt. DAS Überlied, das ich nicht zu oft hören kann, das stundenlang in Dauerschleife laufen kann, das so viel Energie hat, dass ich es kaum aushalte. Egal ob nüchtern oder schon total hinüber, ob morgens auf dem Weg zur Uni oder im stillen Kämmerlein am Abend, ob auf dem Rad oder in der Bahn, ob allein oder in Gesellschaft.

26. Muse - Knights of Cydonia

Ich konnte mich nicht für ein Video entscheiden. Deswegen gibts im Folgenden einfach drei verschiedene: das offizielle Musikvideo (einen Cyberwestern der allercoolsten Sorte); außerdem einen mitreißenden Livemitschnitt vom V Festival 2008, auf dem Muse Headliner waren. Das "V" steh für Virgin, es handelt sich dabei nämlich um das seit 1996 jährlich stattfindende Festival der Virgin Music Group. Ähnlich wie beim Hurricane bzw. Southside Festival gibt es zwei Spielorte, nämlich Chelmsford ganz im Westen Englands und South Staffordshire bei Birmingham, also im Osten des Landes. Schließlich noch die bezaubernde Version des Orchesters der Universität Leipzig, aufgenommen am 29. Januar 2011 im Leipziger Gewandhaus - leider nur als Handyvideo von Youtube; die ersten 90 Sekunden können ruhigen Gewissens übersprungen werden, mehr als Klatschen und Quatschen findet da nicht statt. Danke an Georg für diesen Link!





Dienstag, November 01, 2011

Liedsuche

Ich suche seit über einer Woche nach einem Lied. Das Lied kommt zum Beispiel in einem aktuellen Werbespot zum Einsatz, in dem irgendwas mit Strom beworben wird, aber welche Firma oder welches Produkt - keine Ahnung. Seitdem ich das Lied suche, habe ich natürlich auch den Spot nicht mehr gesehen; und ich mag mich auch ungern drei Stunden vor das Privatfernsehen setzen, um ihn ausfindig zu machen. Am Wochenende habe ich das Lied auch auf einer Party gehört, ohne dass mir einer der Anwesenden helfen konnte.

Das Lied ist schwer zu beschreiben; ich könnte die Melodie nicht mal in eine App hineinträllern. Es ist ziemlich ruhig, eine männliche Stimme singt, oder vielmehr sprechsingt vor sich hin. Generell ist der Song sehr atmosphärisch. Vielleicht hat diese Wirkung aber auch mit dem ebenfalls sehr atmosphärischen Werbefilmchen zu tun. Und ich glaube, dass es sinnvoller ist, den zu beschreiben: es geht wie gesagt um Strom. Eine weibliche Stimme ist zu hören; sie sagt sinngemäß, dass sie sich noch nie Gedanken über Strom gemacht hat. Oder fragt sie den Zuschauer, ob er das schon mal getan hat? Bin mir gerade unsicher. Die Szenen, die zu sehen sind, zeigen innovative Nutzungen von Strom im häuslichen Bereich. Ein Rentnerehepaar tanzt durch die Zimmer seiner Wohnung, und es ist immer nur in jenem Raum Licht, in dem sie gerade tanzen - das ist eine der letzten Szenen des Spots, wenn ich mich recht erinnere. Ein mittelalter Mann in sportlichem Outfit strampelt auf einem Hometrainer, rings um ihn herum leuchten die Lampen auf, die er mit seinen Bewegungen mit Strom versorgt, in der folgenden Szene ist er mit vielen Stromkabeln zu sehen, die er mit direktem Blick in die Kamera dem Zuschauer anbietet. Danach sieht man eine Diskotheken- bzw. Tanzszenenfläche und die Sprecherin der Werbung sagt was mit "dass man Strom teilen kann" oder so ähnlich. 

Weiß jemand, welches Produkt oder welches Unternehmen hier beworben wird? Oder kennt vielleicht jemand das Lied, das diesen Film untermalt?