Donnerstag, Dezember 24, 2015

Türchen 24

Heiligabend im Heimatdorf meines Mannes: Christvesper in der Dorfkirche, Feuerzangenbowle nach dem Abendessen und der große schöne Weihnachtsbaum in der Stube.




Mittwoch, Dezember 23, 2015

Dienstag, Dezember 22, 2015

Türchen 22

Weihnachten bei Hoppenstedts

Montag, Dezember 21, 2015

Türchen 21

In der Weihnachtsbäckerei



Sonntag, Dezember 20, 2015

Türchen 20

Riesenrad fahren auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt




Samstag, Dezember 19, 2015

Türchen 19

Driving home for christmas!

Freitag, Dezember 18, 2015

Türchen 18

Heute geht es bei der MDR Info-Weihnachtskalenderaktion mal um ein wirklich bekanntes Lied: "Leise rieselt der Schnee". Der Text stammt aus dem Jahr 1895 von einem Pfarrer aus Halle; ob er auch für die Melodie zuständig ist, ist ungewiss. Hier die ganze Geschichte.

Donnerstag, Dezember 17, 2015

Türchen 17

Altes Kaminstück

Draußen ziehen weiße Flocken
Durch die Nacht, der Sturm ist laut;
Hier im Stübchen ist es trocken,
Warm und einsam, stillvertraut.

Sinnend sitz ich auf dem Sessel,
An dem knisternden Kamin,
Kochend summt der Wasserkessel
Längst verklungne Melodien.

Und ein Kätzchen sitzt daneben,
Wärmt die Pfötchen an der Glut;
Und die Flammen schweben, weben,
Wundersam wird mir zu Mut.

Heinrich Heine

Mittwoch, Dezember 16, 2015

Türchen 16

Zwei Helden - Bing Crosby und David Bowie singen "Little Drummer Boy"

Dienstag, Dezember 15, 2015

Montag, Dezember 14, 2015

Türchen 14

Wie aus einem Osterlied durch Thomas Manns "Buddenbrooks"ein Weihnachtslied wurde ... Alle Infos zu Türchen 14 verbirgt sich hinter diesem Link! Der Text des Liedes "Tochter Zion, freue dich" war mir vollkommen neu, die Melodie aber kennt ihr sicher alle. Und vielleicht auch das grauselige Cover von Boney M. ...

Sonntag, Dezember 13, 2015

Samstag, Dezember 12, 2015

Türchen 12

Exotische Pflanzenwelt trifft erzgebirgisches Kunsthandwerk in unserem Wohnzimmerfenster.


Freitag, Dezember 11, 2015

Türchen 11

Weihnachten mit den Erdmöbeln. Nach dem unbesinnlichen Klassiker "Weihnachten" nun auch die Hymne für alle, die als Kinder bei Musikschule Fröhlich mit der Melodica getrietzt wurden und jedes Jahr an Weihnachten unfreiwillig ihren großen Auftritt hatten. Grandios dargeboten von Ulrich Matthes, dem Mann mit den schwärzesten Augen auf deutschen Leinwänden.

Erdmöbel - Weihnachten


Erdmöbel und Ulrich Matthes - Melodica

Donnerstag, Dezember 10, 2015

Türchen 10

An der Gera zwischen Krämerbrücke und Augustiner.


Mittwoch, Dezember 09, 2015

Türchen 9

Filmtipp: Besser geht's nicht (1997)

Was gibt es in der kalten Jahreszeit Schöneres als Probe-Abo-Monate bei legalen Streamingdiensten mitzunehmen? Während eines Monats amazon prime kann man schon so einige alte Filmlücken schließen, z.B. "Besser geht's nicht" mit Jack Nicholson und Helen Hunt, die für ihre Leistungen in dieser Komödie beide mit den Oscars für die besten Hauptdarsteller ausgezeichnet wurden. Für eine Komödie? - Allerdings! "Besser geht's nicht" ist weit davon entfernt, eine stinknormale Komödie zu sein (auch wenn der Filmname wenig einladend wirkt, nicht einmal im englischen Original: "As good as it gets"). Der Film ist schrullig, böse, phasenweise tragisch. Manche Sprüche lassen einem die Ohren schlackern, andere Stellen sind wieder unglaublich leise und subtil. Ans herz geht er im besten Sinne des Wortes, aber immer gut dosiert.

Quelle

Dienstag, Dezember 08, 2015

Türchen 8

"O Tannenbaum" hat sicher jeder von uns schon mehrfach in seinem Leben geschmettert. Eines der Weihnachtslieder schlechthin. Das war aber nicht immer so.

Das Lied über die immergrüne Tanne ist schon sehr alt, wenn früher auch ohne Weihnachtsbezug. 1819 wurde es dann in ein Liebeslied umgedichtet, bzw. eher in ein "Die Frau ist mir fremdgegangen"-Lied. Fünf Jahre später kam der Komponist und Pädagoge Ernst Anschütz aus der Nähe von Suhl des Wegs und dichtete es, in Erinnerungen an seine Thüringer Wald-Heimat schwelgend, wieder in die Tannenversion um, diesmal aber mit Weihnachten. Genau in der Zeit, in der die Weihnachtstanne Einzug in die Stuben hielt.

Den Namen des Mannes kennt man nicht mehr - das Lied hingegen schon. Hier geht es zum Beitrag.

Montag, Dezember 07, 2015

Türchen 7

Keine Adventszeit ohne diese Stimme!

Sonntag, Dezember 06, 2015

Türchen 6

Ich wünsche allen einen wunderschönen Nikolaustag und zweiten Advent!


Samstag, Dezember 05, 2015

Türchen 5

Besinnlicher Baumschmuck auf der Nordhäuser Straße


Freitag, Dezember 04, 2015

Türchen 4

Auf dem Weimarer Theaterplatz kann man in der Adventszeit Goethe und Schiller schwindelig kreiseln.


Donnerstag, Dezember 03, 2015

Türchen 3

Filmtipp: Captain Phillips (2013)

Quelle
Tom Hanks muss mal wieder in den Krieg. In dem Seedrama "Captain Phillips" tut er das aber nicht freiwillig. Er spielt den Kapitän des Frachters Maersk Alabama, das er vom Oman nach Mombasa steuern soll - also mitten durch das Piratengebiet vor der somalischen Küste. Bald darauf starten die ersten Angriffe von bewaffneten Somalis. Ein paar davon schaffen es schließlich, das Schiff zu entern. Als die Situation durch viel Cleverness von Seiten des Kapitäns und der Besatzung gelöst zu sein scheint, wird Phillips entführt ...

Der Film basiert auf der wahren Begebenheit der Kaperung der Maersk Alabama im April 2009 vor Somalia. Auch die Namen des Kapitäns und weiterer Figuren stimmen überein. Das verleiht dem sowieso schon sehr spannend inszenierten Thriller noch eine gewisse zusätzliche Mulmigkeit. Gespielt ist er beängstigend realistisch und unaufgeregt. Das einzige, das ich dem Film anlasten kann, ist die ein wenig amerikanisch-einseitige Sicht auf die Vorkommnisse. Das ist hier aber bei Weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei vielen anderen Hollywood-Produktionen.


Mittwoch, Dezember 02, 2015

Dienstag, Dezember 01, 2015

Weihnachtskalender - Türchen 1

In diesem Jahr hat sich der MDR eine schöne Radioaktion zum Thema Adventskalender einfallen lassen - jeden Tag wird die Geschichte eines Weihnachtsliedes vorgestellt, das einen irgendwie gearteten Bezug zu Mitteldeutschland hat. Heute geht es los mit "Freude im Advent", zu meiner großen Überraschung ein recht junges Lied mit DDR-Vergangenheit. Aus der Feder der Texterin Erika Engel-Wojahn stammt übrigens auch "Sind die Lichter angezündet".

Über diesen Freude im Advent könnt ihr den Beitrag hören oder lesen.

Und hier kommt das Lied, gesungen vom Rundfunk-Kinderchor Leipzig, so wie es 1970 auf der LP "Bald nun ist Weihnachtszeit" auf dem DDR-Label Eterna veröffentlicht wurde.

Montag, November 30, 2015

Filmrückschau

Million Dollar Baby (2004) ... gehört wohl zu den großen Klassikern der Nuller Jahre. Von und mit Clint Eastwood, der sich in eine ähnliche Rolle wie schon in Gran Torino besetzt (kauziger älterer Typ mit weichem Kern). Das soll gar nicht abwertend sein, dieser Typus steht ihm blendend. Eastwood spielt Frankie, einen erfahrenen Boxtrainer, der sich bequatschen lässt, die Kellnerin Maggie (Hillary Swank) zu coachen. Eine Boxerin zu werden ist der größte Wunsch der 31-Jährigen, die durchaus sehr talentiert ist. Das merkt auch Frankie schnell und nach hartem Training weist sie eine Gegnerin nach der anderen in die Schranken. Unterdessen entwickelt sich zwischen den beiden eine Art Vater-Tochter-Beziehung. Maggies erster großter Titelkampf in Las Vegas nimmt schließlich eine mehr als tragische Wendung ...
Was als Sportfilm beginnt, entwickelt sich zu einem existenziellen Drama. Große Themen werden aufgemacht, von Schuld bis zu Sterbehilfe. Der Film stellt keine unnötigen Fragen - Warum will eine erwachsene Frau boxen?, etc., sondern lässt die Figuren sie selbst sein. Wunderbar!

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Ich und Kaminski (2015) ... Die literarische Vorlage für diesen deutschen Film ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Ich mag die sprechenden Landschaften darin, die von der Nordsee bis zu den Alpen reichen, ich mag es, wie der Protagonist gestaltet ist - ein überheblicher Kunstkritiker, der sich in seiner Lächerlichkeit null einzuschätzen vermag und in permanenter Angst vor der Blamage lebt. Vor ein paar Monaten hörte ich, dass der schmale Band verfilmt wurde. Daniel Brühl erschien mir intuitiv genau die richtige Besetzung für den Kunstkritiker Sebastian Zöllner zu sein.
Die Verfilmung hat sich als geglückt erwiesen, wie ich finde (ich habe da aber auch ganz andere Kritiken gelesen). Die Story wird buchgetreu und teilweise fast minutiös erzählt, um ein paar weglassbare Elemente erleichtert und um ein paar Gags bereichert. Manche davon zünden ("Ich bin die Quelle schlechthin!"), andere nicht. Die Figur Zöllner kam meiner Vorstellung doch recht nahe, wenn auch um ein, zwei Facetten beschnitten. Dafür erlaubt der Film sich hier und da ein paar charmante Kunstgriffe, z. B. gestaltet er die Übergänge von Kapitel zu Kapitel sehr schön. Für mich war das ein kurzweiliger, angenehmer Kinoabend.

Mittwoch, November 18, 2015

Filmrückschau

James Dean (c) Dennis Stock
Life (2015) ... Los Angeles, Anfang der 1950er. Dennis Stock ist Fotograf. Meistens knipst er Behind-the-Scenes-Aufnahmen während Filmdreharbeiten, hier und da mal Landschaften, Dokumentarisches. Damit ist er nicht zufrieden, er wünscht sich eine beachtete Bilderstrecke in einem großen Magazin. Er lernt Jimmy kennen, der eigentlich James Dean heißt, sich nicht um viel schert und ein aufblitzender Stern an Hollywoods Filmstarhimmel ist. Dennis erkennt sein Potenzial und will einen Fotoessay mit dem jungen Schauspieler anleiern, nicht zuletzt um seine eigene Karriere zu befeuern. Erst ist die Fotoagentur dagegen, dann verschwindet Jimmy über Nacht nach New York. Nach vielen Irrungen und Wirrungen entstehen die prototypischen Aufnahmen, wie wir James Dean bis heute in Erinnerung haben.
Der Film traut sich wenig, ist konventionell erzählt und gefilmt. Und ein bisschen langatmig ist er auch. Nichtsdestotrotz hat er mich unterhalten und mit Dane DeHaan in der Hauptrolle präsentiert er einen sehr interessanten, mir bis dato unbekannten Darsteller.

Still Alice (2014) ... Diesen Film wollte ich seit dem Frühjahr sehen, weil Julianne Moore für ihre Darstellung der an Alzheimer erkrankten Linguistikprofessorin Alice Howland den längst überfälligen Oscar erhalten hat. Im Zuge der Veröffentlichung der Alzheimererkrankung von Gerd Müller begann ich kürzlich, mich wieder verstärkt für die Krankheitsbilder Demenz und Morbus Alzheimer zu interessieren, vor allem, weil es dazu sehr vielverheißende Spielfilme gibt (z.B. Auslöschung mit Martina Gedeck und Klaus Maria Brandauer oder eben Still Alice).
Der Film beginnt zum Zeitpunkt ihrer ersten neurologischen Ausfälle - Wortfindungsstörungen, Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit -, die Alice in ihrer zunehmenden Häufigkeit irritieren. Sie lässt verschiedene Tests machen, bis die eindeutige Diagnose kommt: die erbliche, früh einsetzende Form der Alzheimer-Krankheit. Sie lebt nun mit dem Wissen, dass es unaufhaltsam bergab geht und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ihre drei erwachsenen Kinder das entspechende Gen ebenfalls in sich tragen. Der Zuschauer erlebt den Kampf einer Frau, die um jede klare Minute ringt - und Vorkehrungen trifft für die Zeit, in der diese klaren Augenblicke zur Seltenheit geworden sind. Das stimmt mehr als nachdenklich. Im Großen und Ganzen fand ich den Film aber etwas überschätzt - Julianne Moore rechtfertigt das Gucken aber allemal.

Bildquelle

Mittwoch, November 04, 2015

"Schande über dich, Schande über deine Kuh" (aus: Disney's Mulan)

Verdammt wenig los hier in den letzten Monaten. Mal sehen, ob sich das wieder ändert. Denn eigentlich gibt es dafür keinen Grund, denn in meinem Leben ist ausreichend los. Also, was stand in den vergangenen Wochen so an?

In aller erster Linie der Rom-Urlaub. Und Leute, was für eine Stadt! So gut hat mir bisher noch keine Metropole in Europa gefallen, weder Paris noch Wien oder Prag und schon gar nicht London. Rom ist vollkommen in Historie getaucht und trotzdem wuselt an allen Ecken und Enden auch das junge Leben. Man kann um eine x-beliebige Ecke biegen und vor einem monumentalen, uralten Bau stehen, der in jeder anderen Stadt DAS Highlight wäre und in Rom nur eines von vielen ist. Genervt haben dabei eigentlich nur die vielen ostasiatischen und vor allem die deutschen Touristen. Bildeindrücke aus den sechs Tagen in der Ewigen Stadt, die gerade so gereicht haben, gibt es seit einiger Zeit hier.

Da man eine Woche Rom nur schwer zusammenfassen kann, hier ein paar Schwerpunkte:

Aussicht
Die schönsten Aussichten auf die Stadt hat man vom Hügel Gianicolo (links des Tibers, südlich des Vatikans) und von der Aussichtsterrasse des Pincio im Nordosten des Zentrums, an der Piazza del Popolo. Den besten Blick auf den Petersdom gibt's von der Engelsburg aus:



Geheimtipp
Die Führung durch die Nekropole (Totenstadt) unterhalb des Petersdoms, in deren Rahmen man auch das Petrus-Grab besichtigt. Muss man vorab online buchen, da am Tag aus konservatorischen Gründen nur 200 Leute in kleinen Gruppen da runter dürfen. Die Führung gibt es auch auf deutsch.

Meine persönlichen Höhepunkte
Die Engelsburg und das Forum Romanum! Letzteres kann in seiner atemberaubenden Gesamtheit man besonders gut vom Palatin-Hügel nebenan betrachten. Und das Beste: Die Eintrittskarte gilt für beides. Und übrigens auch für das Kolosseum, das direkt daneben steht und das ich in der ganzen Woche am wenigsten beeindruckend fand. Nichts desto trotz sehr sehenswert.

Forum Romanum, vom Palatin aus


Wo wohnen?
Wir haben im Stadtteil Trastevere, am Fuße des Gianicolo-Hügels, gewohnt, in einer kleinen Privatunterkunft, die wir über airbnb gebucht haben. Wir hatten ein niedliches, uraltes Zimmer mit allem, was man braucht, sogar einem kleinen Kühlschrank, aber sonst ohne Schnickschnack (ohne TV o.ä.). Bad und Küche wurden mit der Bewohnerin des anderen vermieteten Zimmers geteilt. Gefrühstückt wurde in einem der zahllosen Cafés des Quartiers. Zu Fuß war man in 15 Minuten am Petersdom, in 20 Minuten am Pantheon und in 25 Minuten am Kolosseum.

Trastevere lege ich jedem ans Herz, der abends gern durch malerische Gassen schlendert, irgendwo sein will, wo viele junge Leute Junge-Leute-Sachen machen. Dort gibt es wirklich wahnsinnig viele Restaurants, Bars, Pubs, Galerien, Läden mit Design-Kram und Handgemachtem, dazu viele Spätis. Bei Touristen immer beliebter, weil sich hier architektonisch gesehen ein sehr altes, sehr ursprüngliches Rom bietet. Allerdings boomt hier auch die Gentrifizierung. Extrem sehenswert ist die Hauptkirche des Stadtteils, Santa Maria in Trastevere an Marktplatz, vor allem wegen der Mosaiken aus dem Mittelalter.

Gasse in Trastevere


Montag, September 14, 2015

"Good Luck!"

Es soll nicht klingen, als ob ich im Zoo gewesen wäre, tut es aber leider bestimmt. Ich habe am Freitag zum ersten Mal persönlich mit Geflüchteten zu tun gehabt. Das ist natürlich "nichts Besonderes" mehr, aber ich denke oft daran, es beschäftigt mich.

In Erfurt gibt es zwar schon Unterkünfte, zum Beispiel auf dem Messegelände, aber da werden die Geflüchteten weitestgehend von der Stadt und den Bürgern separiert. Ich verfolge das Thema seit dem ersten gesunkenen Boot im Mittelmeer in den Nachrichten und im Internet, habe auch beruflich immer mal wieder damit zu tun, aber live und in Farbe war es die erste Begegnung.

Letzten Freitag bin ich mit dem Regionalexpress von Erfurt nach Mühlhausen gefahren. Die Bahn war fast leer, ein milder, träger Spätsommernachmittag. Beim ersten Halt des Zuges im unscheinbaren Neudietendorf zwischen Erfurt und Gotha stiegen viele, viele Menschen zu, sicher über zweihundert. Vor allem junge Männer, aber auch viele Frauen mit Kleinkindern. Sie waren für mich relativ leicht als Flüchtlinge zu identifizieren. 

Zwei Männer, vielleicht Anfang Zwanzig, setzten sich mir gegenüber. Ich war ziemlich neugierig, wollte gern wissen, woher sie kamen und wohin sie unterwegs waren, traute mich aber nicht so richtig. Also saß ich unsicher zwischen meinen großen Micky Maus-Kopfhörern und sah aus dem Fenster.

Einer der beiden Männer mir gegenüber sprach mich bald darauf an. Er und sein Nebenmann hielten mir mit bittendem Blick ihre Papiere und ihr Zugticket entgegen. Da las ich, sie kommen aus Bangladesch. Sie sprachen kaum Englisch und natürlich kein Wort Deutsch, konnten mir ihre Fragen aber trotzdem begreiflich machen. Sie wollten wissen, wohin sie eigentlich gerade fahren. Dem Ticket entnahm ich, dass diese vielen Menschen um sieben am Morgen im bayerischen Deggendorf in den Zug gestiegen waren und um abends halb zehn in Bielefeld ankommen sollten. Dazwischen lagen vierzehn Stunden Regionalzüge und unzählige Umstiege in solchen Nestern wie Neudietendorf. Denn sie sollten von der Erstaufnahmestelle in Deggendorf nach Nordrhein-Westfalen verteilt werden. Ob Bielefeld am Meer liegt? Ob die Stadt groß sei? Ob sie in der Nähe von Italien liegt? Eigentlich würden sie gern nach Mailand fahren, wo sie Familie haben. Meine Antworten ernüchterten sie sehr.

Hier habe ich überhaupt erst mal begriffen, in was für einer orientierungslosen Lage sich Flüchtlinge befinden. Sie haben sich über einen halben Kontinent gekämpft und sind nun an einem Ort, von dem sie oft buchstäblich nicht wissen, wo oben und unten ist. Sie werden verteilt und wieder umverteilt und haben keinerlei Mitbestimmungsrecht. Und keine Ahnung, wohin die Bummelzüge fahren, für die man ihnen die Verbindungsauskunft ausdruckt. Da steht auf dem Zettel die Zeichenkombination „Neudietendorf“, also steigen sie dort aus, wo auf dem Bahnhofsschild die gleiche Zeichenkombination steht.

Die beiden Männer, mit denen ich mich so gut es ging unterhalten habe, waren sehr nett. Sie waren fast demütig. So wie man sich jemanden vorstellt, der fremd ist und sich irgendwie zurechtfinden möchte. Sie gehören zu den mittlerweile Hunderttausenden, die über die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn nach Mitteleuropa kommen. Ich hätte sie gern so viel mehr gefragt. Warum musstet ihr aus Dhaka fliehen? Wie seid ihr von da in die Türkei gelangt? Leider endete die Kommunikation oft in einer sprachlichen Sackgasse, trotz Händen und Füßen.

Dann habe ich mich unweigerlich gefragt, ob ich etwas dabei habe, das ich ihnen geben könnte. Mehr als Klamotten für ein Wochenende hatte ich nicht dabei, nicht mal einen Apfel. Ich habe dann gefragt, ob sie Geld brauchen. Darüber ärgere ich mich jetzt noch, denn das kam mir so kolonial von mir vor. Sie haben abgelehnt, das bräuchten sie nicht. Dann kam auch schon Mühlhausen. Wir haben uns herzlich verabschiedet, sie haben mir mit hochgestrecktem Daumen „Good Luck“ gewünscht. Und ich ihnen auch.

Filmrückschau

Quelle
Amy (2015) ... "Ich wusste gar nicht, dass Amy Winehouse eine authentische Person ist", sagte ein Freund neulich zu mir. "Ich dachte, die war so ein Plastikpüppchen, das seinen Sound und Look von der Plattenfirme bekommen hat." 

Geändert hat seine Meinung der Trailer zum wunderbaren Dokumentarfilm "Amy". Und diesen Film kann ich jedem wärmstens ans Herz legen. Selbst, wenn man mit ihrer Musik nichts anfangen können sollte - dem Laien bringt "Amy" ziemlich viel darüber bei, wie das Pop-Biz funktioniert. Es ist erschreckend zu sehen, wie viele Warnsignale Amy und ihre Gesundheit an Manager, Vater und die Welt abgegeben haben, und wie sich offenkundig niemand darum scherte.

Der Zuschauer erfährt auch Biografisches aus Amys Kindheit und Jugend, zum Beispiel zur Scheidung ihrer Eltern, im Wesentlichen fokussiert der Film aber ihren Karriere von den Anfängen im Jahr 2003 bis zu ihrem Tod im Sommer 2011.


Freitag, September 04, 2015

Summer's gone - Aber Herbst fetzt auch

Der August und die letzten Wochen des Sommers waren ereignisreich und doch entspannt und dazu sehr schön. Die liebreizende, allerholdeste Anja hat uns endlich einmal in Erfurt besucht - aufgrund ihres Jahres in der Ferne war das bisher nicht zustande gekommen. Außerdem standen ein wunderbarer Abend mit Get Well Soon im Rahmen der Kulturarena in Jena und ein Wochenende in Braunschweig auf dem Programm. Dort haben wir meine Schwester und ihren Freund besucht, mit den beiden das Braunschweiger Bierfest unsicher gemacht und eine schöne Party zum Einzug in ihre erste gemeinsame Wohnung gefeiert. Und so eine Art "Abgrillen" auf dem Erfurter Petersberg haben wir auch noch hinbekommen.

Auch in den nächsten Wochen haben wir einiges vor. Das heute beginnende Wochenende führt uns nach good ol' Leipzig und zu einer Geburtstagsfeier auf einem Naumburger Weingut - da werden schöne Erinnerungen wach. Und nachdem das nun in den vergangenen Monaten eher kurz kam, ist auch mal wieder Familienaction angesagt, denn sämtliche Väter feiern zeitnah ihre Geburtstage. Vielleicht verschlägt es uns Anfang Oktober auf ein Wochenende nach Kassel, auf alle Fälle aber Mitte/Ende Oktober eine Woche nach Rom! Yippieh!

Erfurt unsicher machen mit Anja

Get Well Soon in der Jenaer Kulturarena

Bierfest in Braunschweig

Sonntag, August 16, 2015

Filmrückschau

Quelle
Kafkas Der Bau (2014) ... "Der Bau" ist eine Fragment gebliebene Erzählung von Franz Kafka. Es geht darin um ein Tier, das seinen Bau immer weiter perfektionieren möchte, paranoide Angst vor Eindringlingen und viele innere Zwänge hat. Jochen Alexander Freydank, vor allem als Regisseur von Tatort-Episoden berühmt, hat Text sehr modern und prominent besetzt verfilmt (Axel Prahl, Devid Striesow, Robert Stadlober). Axel Prahl spielt einen Mann, der mit seiner Familie in ein eigenartig-bunkerhaftes Haus am Stadtrand zieht. Alles hier ist steril, anonym. Auch die Familienidylle bekommt Risse, denn der Vater entwickelt ein immer zwanghafteres Sicherheitsbedürfnis. Innerhalb kurzer Zeit ist das ganze Haus von Obdachlosen besetzt, verwahrlost und der Vater lebt als einziger der ursprünglichen Bewohner darin. 
Das ist, kurz herunter gebrochen, die Chronologie - der Film springt viel darin herum, was für das Verständnis aber unproblematisch ist. Vieles an der Handlung ist symbolhaft, vielleicht sogar die ganze Handlung. Es geht um einen Verfall, eine "Verwandlung", aber was Wahn und was Realität ist, lässt sich im Nachhinein schwer sagen. In erster Linie fand ich den Film hochinteressant und bemerkenswert, ob er mir gefallen hat, könnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen.

*****

Cobain: Montage of Heck (2015) ... Als ich 15, 16 war, sog ich jeden Schnipsel von und über Nirvana in mich ein. Ich kaufte mir Kurt Cobains "Tagebücher" in der Woche ihres Erscheinens, nahm jede Doku, jeden Livemitschnitt auf VHS auf und besaß viele Konzerte auf schlecht gebrannten CDs. Natürlich stand auch die gesamte offizielle Diskografie im CD-Schrank. Ich feierte sogar jedes Jahr am 20. Februar bzw. am 5. April Cobains Geburts- und Todestag.

Diese Manie ist nun lange vorbei. Aus dem Alter, in dem man sein ganzes Herz fanatisch an eine Band oder Person kettet, bin ich raus, beruhigender Weise. Wenn sich aber eine neue, abendfüllende Doku über Kurt Cobain ankündigt, stellt sich nicht die Frage, ob ich sie mir ansehe. 

Quelle

Die Doku "Cobain: Montage of Heck" (so hatte er Ende der 1980er eine selbst aufgenommene MC beschriftet) zeigt tatsächlich viel Neues. Das liegt an einer der Produzenten: Cobains Tochter Frances Bean Cobain, heute 23 Jahre alt, hat es durch ihre Mitwirkung geschafft, dass Cobains Mutter, sein Vater und seine Stiefmutter, seine Schwester Kim, die für ihn sehr wichtige Ex-Freundin Tracy und Nirvana-Bassist Krist Novoselic sich sehr offen und ehrlich im Interview äußern. Dazu gibt es Homevideos und viele Fotos aus der Kindheit, animierte Passagen über seine Jugend im graphic novel-stil, herrliche Animationen basierend auf seinen Zeichnungen, Tagebucheinsprengsel, Zeitungs- und TV-Ausschnitte und und und. 

Als "die definitive" und die "intimste und authentischste" Rock-Doku aller Zeiten wird "Cobain: Montage of Heck" gefeiert. Und das ist wohl auch so. Viele Homevideos geben sogar einen Einblick in das Zusammenleben mit Courtney und Tochter Frances (Courtney kommt übrigens auch zu Wort - Mann, ist die fertig!). 

Frances B. Cobain, C. Love und Regisseur Brett Morgan (Quelle)

Sein Freitod wird dankenswerter Weise nicht ausgeschlachtet. Der Film endet im März 1994 - wenige Wochen vor seinem Tod - und dem anschließenden Satz, dass er sich am 5. April 1994 das Leben nahm. Nach dem Abspann gab es noch ein Interview mit dem Regisseur, in dem man auch den Lagerraum kennenlernte, in dem Courtney Kurts sämtlichen Nachlass in rund 20 Kisten und ein paar größeren Stücken (Gitarren, etc.) aufbewahrt.

Unbedingt ansehen.

Sonntag, August 09, 2015

Filmrückschau

(Quelle)
Paris, Texas (1984) ... Das ist einer der schönsten Filme, die ich in den letzten Jahren - oder vielleicht jemals - gesehen habe. Auf die Handlung werde ich gar nicht weiter eingehen. Die plumpe Aneinanderreihung des Inhalts würde unterm Strich keinen guten Eindruck vom Film vermitteln.
Der Film, übrigens von Wim Wenders, geht ganze 147 Minuten und hat nicht eine Länge. Er ist unglaublich intensiv und spannend, weil er sich für jeden Dialog, jede Einstellung viel Zeit nimmt. Nicht zu viel, sondern genauso viel, wie nötig. Man fühlt und fiebert mit, ohne dass es irgendwann in Kitsch ausarten würde.
Nette Infos am Rande: Die Band Texas hat sich nach dem Film benannt, die Band Travis nach der Hauptfigur.

Minions (2015) ... Nach den Krachern Ich - Einfach unverbesserlich I + II war es klar, dass wir uns dieses Spin Off ansehen mussten. Und ja, richtig im Kino. Dazu haben wir uns einen extrem heißen Nachmittag in der Flitterwoche ausgesucht, den wir liebend gern mit Eis und Limo in einem klimatisierten Kinosaal verbracht haben. So als kleines Kontrasprogramm zum Nietzsche-Museum direkt im Vorfeld. 
Der Trailer hatte einen hoch amüsanten Kinonachmittag versprochen, der es im Großen und Ganzen auch geworden ist. Aber wie so oft hat der Trailer schon die besten Gags und Szenen vorweg genommen. Da die sich alle im ersten Drittel des Films befinden, zog sich der nur 91 Minuten kurze Film dann tatsächlich etwas. Die Haupthandlung fand ich selbst für Minion-Verhältnisse etwas überdreht und alles insgesamt zu bombastisch. Raus geschmissenes Geld war es dennoch nicht - auch weil mal in Naumburg noch erstaunlich preiswert ins Kino gehen kann. Ist halt ein Nest.

(Quelle)

Dienstag, August 04, 2015

Im Juli



(c) Sandkastenliebe Hochzeitsfotografie

Montag, Juli 20, 2015

So viel zu feiern

Einen Monat Blogpause hat es hier lange nicht gegeben. Aber das hatte einen gute Grund! Anfang Juli haben der Herzallerliebste und ich uns das Ja-Wort gegeben. Auf die wunderbare, lecker-lockere, tanzfreudige Feier folgte eine ebenso wunderbare Flitterwoche in der Saale-Unstrut-Region. Für einen entspannten, schmackhaften und weißweinhaltigen Urlaub kann ich diese Gegend sehr empfehlen! Vor allem wenn man, wie ich, Burgruinen und schöne Landschaften zu schätzen weiß. Und so eine Weinbergwanderung ist auch nicht verkehrt. Ein paar thematisch sortierte Impressionen gibt es seit vergangener Woche hier. Alle paar Tage kommen neue Fotos dazu.

Der Hochzeitsmarathon geht mit einer Hochzeit am Freitag in Hamburg und nächste Woche Samstag in Dresden noch etwas weiter. Beide Feiern schicken sich an, ziemlich großartig zu werden - zumindest versprechen die Locations (alte Mühle, ehem. Energiebunker, Barockgarten, Jugdenstilballsaal) schon mal einiges.

Übrigens: das Germanistinnenwerk feiert in diesem Sommer sein 9-Jähriges! Zu Buche stehen aktuell rund 660 Postings und reichlich 80.000 Klicks.

Dienstag, Juni 23, 2015

Filmrückschau

Quelle
Big Eyes (2014) ... Ein neuer Tim Burton! Würde ich nicht meinem Erfurter Lieblingskino bei Facebook folgen, hätte ich davon wahrscheinlich gar nichts mitbekommen. Bei Tim Burton hat es sich ja leider so entwickelt, dass er die 2000er Jahre mit dem Drehen des immer gleichen Films mit den immer gleichen Darstellern (Johnny Depp und Helena Bonham Carter) verbracht hat. Da wären Sweeney Todd, Corpse Bride, Charlie und die Schokoladenfabrik, Dark Shadows oder auch Alice im Wunderland.

Umso freudig überraschter war ich, dass es sich bei Big Eyes um etwas ganz anderes handelt. Die Hauptrollen übernahmen Amy Adams und Christoph Waltz. Adams spielt Margaret Ulbrich, die samt ihrer Tochter Jane ihren Ehemann verlässt, um in San Francisco als Künstlerin durchzustarten. Die Karriere läuft eher schleppend an, denn als alleinerziehende Frau hat sie es nicht gerade leicht. Da lernt sie den unglaublich charmanten, reichen Walter Keane kennen, der nebenbei ein mäßig erfolgreicher Maler von kitschigen Pariser Straßenszenen ist. Oder vorgibt, es zu sein. Bald heiraten die beiden. In den außergewöhnlichen Bildern seiner Frau - Acrylgemälde von traurigen Kindern mit riesigen Augen - wittert er bald das große Geschäft und beginnt, sich als der Urheber dieser Werke auszugeben ...

Die Handlung beruht auf einer wahren und teilweise wirklich unglaublichen Geschichte, wie sie in den USA der 50er und 60er Jahre passiert ist. Der Film ist weder ein Meisterwerk noch in irgendeiner Weise außergewöhnlich erzählt, aber ich freue mich einfach darüber, dass Tim Burton auch endlich einmal wieder anders kann. So linear und konservativ der Film einerseits auch durch die Handlung führt, so beeindruckend ist andererseits die schauspielerische Leistung von Frau Adams und Herrn Waltz. Er wandelt durchweg zwischen Charme und Wahnsinn, sie lässt durch ihr authentisches Spiel ganz vergessen, dass eine Schauspielerin hier eine Rolle verkörpert.

Wer einen klassischen Tim Burton-Film sehen will, wird enttäuscht sein. Aber wer sich für kurzweiliges und schönes Kino begeistern kann, ist in Big Eyes genau richtig.

Quelle

Die Top 5 Suchbegriffe, ...

... die in den vergangenen Tagen auf dieses Blog führten:
  1. Aralsee 
  2. Kracht Hausarbeit Sonnenschein
  3. Französische Revolution Frauenbewegung
  4. Landkarte Nordstrand Erfurt
  5. Arnold Französisch Heidelberg
Platz 1 ist bekanntlich ein Dauerbrenner, die anderen Sachen aber sind mir weitgehend neu. Aber sie sprechen dafür, dass man mit regelrecht bildungsbürgerlichen Anliegen hier her findet ;)

Dienstag, Juni 16, 2015

Was man in Erfurt so machen kann: Zur langen Nacht der Museen gehen

Letzten Freitag hat sich die Thüringer Landeshauptstadt von ihrer schönsten Seite gezeigt. Zur langen Nacht der Museen herrschten bis spät am Abend sommerliche Temperaturen, die halbe Stadt war auf den Beinen und schlürfte in den Freisitzen und an den vielen Bars der abendlich geöffneten Museen Weißwein.

Und man bekam aller Orten wirklich tolle Musik, Sommertheater und andere schöne Aktionen, v.a. auch für die Kinder, geboten. Das Programm wies rund 25 Stationen in Erfurt und Umgebung aus, das Ticket für einen Erwachsenen kostete 7 Euro, galt für alle teilnehmenden Museen und auch als Fahrkarte für Straßenbahnen und die Shuttlebusse - die Logistik war wirklich gut gelöst und preislich kann sich auch keiner beschweren.

Die Auswahl fiel mir recht schwer, denn da waren einige Sachen dabei, die ich mir mal (wieder) ansehen wollte. Da ich am Folgetag zeitig raus musste, nahm ich mir drei Stationen fest vor, und schaute dann, was sich noch so ergab.

Station 1 - Die neue Mühle
Dieses technische Denkmal befindet sich mitten in der Altstadt, wo Schlösserstraße und Gera sich kreuzen. Von außen sieht man durch eine Glaswand das große Mühlrad sehr gut, kann aber kaum erahnen, wie riesig das Museum ist. Es geht über viele Etagen - so viele, wie eine Mühle eben hat/braucht - und man kann jeden Schritt des Mahlens nachverfolgen. Zu lesen gibt es kaum etwas, hier geht es ums Praktische. Als kleines Gimmick wurden überall in der Mühle Plüschmäuse mit Buchstaben versteckt, aus denen sich dann ein Lösungswort ergab. Wer es herausfand, bekam süße Mäuse zum Naschen.



Station 2 - Das Angermuseum
... ist eines der städtischen Kunstmuseen, sehr prominent an der Kreuzung von Anger und Bahnhofsstraße gelegen. Aufhänger der dortigen Aktion war die Sommersonderausstellung "Wir gehen baden". Die lohnt sich echt, es sind Badezenen von Dürer bis Bacon, von Picasso bis Heckel ausgestellt. Dazu passend waren im Innenhof des Museums viele kleine Kinderpools aufgestellt, die Dank der Temperaturen auch bestens besucht waren. Dazu musizierte mit dem Trio D'accordo eine tolle Band, die abwechseld Tango, Jazz, jiddischen Folk und Selbstkomponiertes spielte. Dort hätte ich den ganzen Abend zubringen können, die sommerliche Atmosphäre gepaart mit der Musik war einfach nur wunderschön.



Diese Kirchenruine ist mir in Erfurt gleich als eine der ersten Bauten aufgefallen und ich wollte sie schon lange mal erkunden. Das hat sich auch sehr gelohnt, denn mir war gar nicht bewusst, dass es auch noch intakte Räume dort gibt. Da wäre der Chorraum mit hohen Glasfenstern und einem der bedeutendsten Flügelaltare Deutschlands. Mehr oder weniger zufällig bin ich dann noch in eine Sommertheater-/Kabarettvorstellung gepurzelt, die in einem kleinen Seitenraum stattfand, der sicher einmal als Wirtschaftsraum des Klosters diente. Hier wurde auf humoristische Weise die Entstehungsgeschichte der Barfüßerkirche erzählt (wuhu, Templergold!).



Station 4 - Naturkundemuseum
Das Naturkundemusem der Stadt Erfurt ist wirklich toll und feiert aktuell sein 20-jähriges Bestehen. Die Sonderausstellung zu diesem Jubiläum fällt allerdings mehr als mau aus und auch sonst hätte man zur langen Museennacht mehr machen können. So war ich dann auch nur kurz dort und habe mir meine Lieblingsräume mal wieder angeschaut.



Station 5 - Domschatzkammer
Das ist das Highlight der diesjährigen Museennacht, denn nach langer Restauration hat diese Schatzkammer erst im vergangenen Herbst wiedereröffnet. Leider gab es nur einmal pro Stunde eine viertelstündige Führung für maximal 15 Personen - da war natürlich kein Reinkommen. Und so zog ich unverrichteter Dinge noch auf einen Weißwein in einen Biergarten und später nach Hause.


Mittwoch, Juni 03, 2015

Wir sind die Coolsten, wenn wir cruisen

Heute ist der europäische Tag des Fahrrades. Ich kann meinem zweirädrigen Gefährten gar nicht genug huldigen. Seit nun mehr fünf Jahren rollte es mit mir erst durch Leipzig, jetzt durch Erfurt, war mit mir an Rhein und Elbe und an der Ostsee. Gut, die Kette ist mal gerissen, das Schutzblech abgefallen und die Frontlampe kaputtgegangen, aber sonst ist es prima in Schuss.

Auch die kleinen Veränderungen, die ich an ihm vorgenommen habe, hat es mir nicht krumm genommen. Im Gegenteil, es freut sich über jeden schönen Aufkleber und den Getränkehalter fand es von Anfang an sehr gut. Am liebsten hat es aber den rot-weiß-gepunkteten Sattelüberzug gegen den Regen.

Ich hoffe inständig, dass es mir niemals weggemopst wird und dass es sich über das ausgiebige Putzen am Wochenende gefreut hat. Fahrradi, ich hab dich lieb!

Fahrrad und ich beim Chillen am See

Mittwoch, Mai 27, 2015

Die Top 5 Suchbegriffe, ...

... die in der vergangenen Woche auf meinen Blog führten:
  1. Klassenfahrt Strumpfhose
  2. Trondheim
  3. Germanistinnenwerk
  4. Anton Göbel Schäferei
  5. Erfurt Eiszeit Schiff
Mindestens zwei dieser fünf Suchbegriffe lassen mich etwas ratlos zurück, zwei sind ganz logisch und das dritte im Zusammenhang nicht so recht schlüssig.

Über den letzten Suchbegriff landet man in der Google-Bildersuche recht schnell auf meinen Artikel über den Aralsee. Über Suchbegriff Nr. 4 gelangt man in der Bildersuche zum Text über die Apostelstraße bzw. das Apostelhaus. Und gibt man "Klassenfahrt Strumpfhose" ein, werden einem erst einmal hunderte von Modemädchen-Blogs angezeigt - und mein einziger Blogbeitrag, der sich mit Modemädchenblogs befasst.

Ich freue mich immer wieder auf diese Kategorie, man scheint mich über die kuriosesten Wege zu finden.

Donnerstag, Mai 21, 2015

Filmrückschau

Woyzeck (1979) ... Wie oft habe ich gehört, ich solle mir die Werner Herzog-Verfilmung von Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck" anschauen. Den Stoff fand ich schon immer faszinierend und mit großem Interesse habe ich den Originaltext gelesen und verschiedene Theaterinszenierungen besucht, aber Klaus Kinski war dann doch nicht so meins. Umso besser, dass der Herzallerliebste den Film neulich mal in der Bibliothek auslieh und mich sanft zum Gucken nötigte.
Denn das ist vielleicht die beste Literaturverfilmung, die ich je gesehen habe! Der Dramentext wird eins zu eins umgesetzt, was nur ganz am Anfang gewöhnungsbedürftig ist. Auch die Szenerie (verfilmt im bömisch-mährischen Teltsch) ist sehr authentisch. Und Klaus Kinski spielt so intensiv, dass es einen fast verrückt macht. Angucken!

Quelle


Quelle
Jagd auf Roter Oktober (1990) ... Wie oft lief dieser Film schon auf Kabel1, ohne dass ich ihn auch nur eines Blickes gewürdigt hätte. Sean Connery fand ich zwar schon immer gut, russische Atom-U-Boote waren dann doch nicht so meins. Umso besser, dass der Herzallerliebste den Film neulich mal in der Bibliothek auslieh und mich sanft zum Gucken nötigte.
Denn dieser Kalter Krieg-Streifen ist wirklich hochspannend! Klar, ein bisschen Schwarzweiß-malerei hier und ein paar Klischees da, aber es hält sich im Rahmen. Lohnt sich!

Donnerstag, Mai 14, 2015

Die Top 5 Suchbegriffe, ...

... die in den letzten Tagen auf meinen Blog führten:
  1. Holzfliesen auf Wiese verlegen
  2. Palmengarten Leipzig Pavillon
  3. Radweg von Mannheim nach Worms
  4. Zlatansbraten
  5. Placebo Foto Konzert

Dienstag, Mai 12, 2015

Was man in Erfurt so machen kann: einen Abstecher nach Bad Langensalza

Die Kurstadt Bad Langensalza liegt knapp 40km nordwestlich von Erfurt und trägt den Beinamen "Rosenstadt". Und tatsächlich ist es hier sehr blumig: es gibt einen botanischen Garten, einen Rosengarten, ein Rosenmuseum, ein Arboretum, einen Magnoliengarten und einen japanischen Garten. Und letzteren habe ich mir am Wochenende mal angeschaut.


Auf der relativ kleinen Fläche hat man viel unterbekommen. Es gibt zwei miteinander verbundene, massive Pavillons. Im kleineren der beiden ist eine Teestube untergebracht, in der man auch regelmäßig an Teezeremonien teilnehmen kann. Auch sonst gibt es ein großes Angebot rund um die fernöstliche Lebensart. Regelmäßig werden Qi Gong-, Yoga- und Tai Chi-Kurse angeboten. Außerdem finden immer mal Konzerte oder japanisches Theater statt. Auch die typischen japanischen Feste, wie das Sternenfest im Juli, kann man hier, quasi unter fachmännischer Anleitung, feiern.

Die Gartenlandschaft ist untergliedert in einerseits eine Wasserlandschaft mit einem künstlichen Teich und Wasserfall, mit niedlicher Brücke, Koikarpfen und allem, was sonst noch dazu gehört. Auf der anderen Seite gibt es den für japanische Gärten sehr typischen Trockenlandschaftsgarten, der statt einer Wasserfläche kunstvoll gefegten Kies mit großen Steinen und Sträuchern hier und da aufweist.


Es zog mich gerade jetzt in den japanischen Garten, weil aktuell die Kirsche noch blüht. Überhaupt standen viele Bäume und Sträucher in schönster Blüte. Daneben gab es viele exotische Nadelhölzer und natürlich auch Bambusbäumchen zu sehen.


Für einen Abstecher in die malerische Altstadt der ehemals sehr reichen Kurstadt Bad Langensalza war leider keine Zeit mehr, da wir uns nur auf der Durchreise befanden. Das ist aber auf alle Fälle auch noch ein Ziel von mir.

Mehr Bilder vom Ausflug gibt es hier und hier den Flyer der japanischen Gartenlandschaft.